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Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarze Blumen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Anruferliste meines Handys gespeichert, hätte ich vielleicht daran gezweifelt, dass dieses Gespräch überhaupt stattgefunden hatte. Hatte es aber. Seitdem hatte ich noch ein paarmal Allys Nummer angewählt und war jedes Mal sofort bei der automatischen Mailbox gelandet. Folglich hatte der Mann es entweder abgestellt oder seine Drohung wahr gemacht und es ins Wasser geworfen.
    Was darauf hinauslief, dass die Polizei, selbst wenn sie mir glaubte, keine Möglichkeit hatte, diesen Mann zu finden. Sie konnten das Handy nicht lokalisieren. Vielleicht war der Kleintransporter irgendwo auf einer Überwachungskamera, vielleicht aber auch nicht. Falls diese ganze Geschichte tatsächlich stimmte, hatte der alte Mann jahrzehntelang sein Unwesen getrieben, ohne gefasst zu werden. Er wäre vor solchen Gefahren auf der Hut.
    Sie werden niemandem davon erzählen, hatte er mir eingeschärft.
    Sie werden mein Mädchen einfach finden.
    Klar doch, und dann? Es war der schiere Wahnsinn. Ich würde im Tausch gegen Ally keinen Menschen ausliefern – zumindest hoffte ich das, verflucht. Zugleich kamen mir die letzten Worte des Mannes immer wieder hoch und erfüllten mich jedes Mal aufs Neue mit Grauen.
    Wenn es ein Mädchen wird, behalten wir es.
    Ich legte einen Schritt zu.
    Am schlimmsten war der Gedanke, dass ich selber dazu beigetragen hatte. Entsprechende Schuldgefühle nagten mir in der Brust. Hätte ich nicht diese Geschichte geschrieben, würde das hier nicht passieren. Darauf lief es doch hinaus. Wäre ich nicht gewesen, würde Ally das hier nicht passieren …
    Gott, dachte ich. Ally.
    Nein. Ich wagte nicht, mir auszumalen, wo sie jetzt war und was sie mit ihr machten, so wenig, wie ich mir einzugestehen wagte, dass ich der Anstoß dazu gewesen war. Und dass sie vielleicht sogar davon erfuhr.
    Ich hab mir dich nicht weggewünscht, dachte ich. Weder dich noch das Baby.
    Ich stieß mit den Schuhspitzen gegen die Pflastersteine.
    Es war nur eine Geschichte.

    Das Gebäude war verwaist. Mit dem Passepartout-Schlüssel öffnete ich die schwere rote Doppeltür und vergewisserte mich, dass sie hinter mir einschnappte.
    Meine Schritte hallten das Gespinst der Treppen hinauf, das sich durch die Gebäudemitte spannte. Ich schloss die Tür zu unserem kleinen Dozentenzimmer auf, und es hatte etwas Beruhigendes zu hören, wie sie langsam über den Boden strich, um mit einem leisen Klicken zuzuschnappen. Es gab jetzt wenigstens zwei verschlossene Türen zwischen mir und der Außenwelt.
    Als Erstes sah ich mich im Dozentenzimmer um. Es herrschte pechschwarze Dunkelheit und Totenstille, doch ich schaute auch in den anderen Büros nach, um sicherzugehen, dass ich allein war – nur ein kurzer Blick auf die Türspalte, um festzustellen, ob irgendwo Licht war. Für Ros wäre es nicht ungewöhnlich, noch so spät zu arbeiten, selbst am Wochenende, doch alle Räume waren offenbar dunkel und verlassen. Das war gut.
    Unter dem Anschlagbrett stand eine Reihe tiefer, bequemer Sessel, auf denen ich notfalls schlafen konnte. Als ob ich auch nur die geringste Chance dazu hätte.
    Ich ging in mein Büro. Zur Hälfte lag es im Dunkeln, doch die andere Seite bekam einen gelblichen Schimmer von den Flutlichtern in der Nähe der Halle ab. Ich knipste keine Lampe an, sondern schloss nur hinter mir ab, sackte auf meinen klapprigen alten Stuhl und fuhr den PC hoch.
    Während der Computer lud, wurde mir bewusst, dass ich mich kein bisschen sicher fühlte. Der alte Mann war nicht in der Nähe, dabei hätte ich mir das fast gewünscht: Wenn er und sein Sohn hier aufgetaucht wären, hätte ich wenigstens etwas zu fassen bekommen. Nein, das Schlimmste war zu wissen, dass sie inzwischen wahrscheinlich meilenweit weg, völlig unerreichbar waren und Ally bei sich hatten.
    Es ging nicht um mich. Ally war ihnen ausgeliefert.
    Aber ich würde sie finden.
    Nur, wie?
    Machen Sie es so wie Ihr Vater. Wenn Sie die Kleine hier wiedersehen wollen, werden Sie es genauso wie er rauskriegen müssen.
    Das ist das entscheidende Stichwort, dachte ich, und dann sehen wir weiter. Ich musste mir mehr Informationen beschaffen, um hoffentlich ein wenig besser zu begreifen, was hier vor sich ging und was nicht. Bevor ich mich an die Polizei wandte, falls ich mich dazu entschloss, brauchte ich es ein bisschen konkreter: etwas Schlüssiges, das sie ernst nehmen mussten. Zunächst einmal wäre festzustellen, ob diese Frau tatsächlich existierte. Falls ja, galt es, sie zu finden. Auch wenn

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