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Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarze Blumen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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ich mich auf diesen Tauschhandel nicht einlassen würde, konnte sie vielleicht wenigstens teilweise meine Geschichte bestätigen. Vielleicht wusste sie etwas, das mir – oder der Polizei – helfen würde, Ally zu finden und sie wohlbehalten zurückzubekommen.
    Ich war entschlossen, der Fährte meines Vaters zu folgen.
    Ganz ruhig, Neil.
    Lächerlich, aber ich dachte es trotzdem.
    Als Erstes lud ich die Wiki-Seite hoch, die Dad sich ausgedruckt hatte. Robert Wisemans Biographie. Die Anmerkungen zu den fortlaufenden Fußnoten befanden sich am Ende der Seite. Ich klickte eine nach der anderen an, bekam jedoch bei jedem neuen Fenster, das sich öffnete, nur eine Fehlermeldung. Ich sah mir den Chronik-Tab auf Wikipedia an und stellte fest, dass der Artikel seit Jahren nicht geändert worden war. Wahrscheinlich waren die angehängten Quellen zur Zeit der letzten Bearbeitung des Artikels korrekt gewesen, inzwischen jedoch von den Servern verschwunden.
    Als Nächstes ging ich zu Google. Ich wollte mehr über Die schwarze Blume erfahren – wenn möglich etwas über die echten Verbrechen, auf denen der Roman angeblich basierte. Es lag nahe, Barbara Phillips zu fragen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich mit ihr sprechen sollte. Vorerst besser nicht. Denn bis jetzt wusste ich von ihr nur, dass sie sowohl mit Wiseman als auch mit meinem Vater in Kontakt gestanden hatte, und jetzt waren beide tot. Früher oder später würde ich mich mit ihr in Verbindung setzen, doch zuerst einmal brauchte ich etwas Unabhängiges. Etwas, um zu überprüfen, ob sie mir die Wahrheit sagte.
    Nur fand ich leider kaum etwas Brauchbares.
    Die schwarze Blume musste ein kleinerer Bestseller gewesen sein, doch seine Erfolgsgeschichte lag vor der Ära des Internets, und es sah nicht danach aus, als hätte sich das Buch sehr lange an der Spitze gehalten. Die meisten Links, die ich in der Suchmaschine fand, führten zu Auktions- und Verkaufs-Portalen, auf denen Taschenbuchausgaben des Romans für Spottpreise zu haben waren. Es gab keine nennenswerten Kritiken oder Aufsätze darüber. Abgesehen von gelegentlichen Randverweisen schien niemand Die schwarze Blume online zu suchen; sie kam auch in keiner Gattungsübersicht vor, und niemand rühmte das Opus als Inspirationsquelle für sein eigenes Schaffen. Es handelte sich offenbar nicht um so etwas wie ein verkanntes Meisterwerk. Es war einfach in Vergessenheit geraten.
    Weitestgehend jedenfalls.
    Als Nächstes suchte ich unter Google Bilder. Wie nicht anders zu erwarten, bekam ich zunächst eine lange Reihe Fotos vom Einband: lauter kleine Gesichter, die vor Schmerz aufschreien. Ich wollte sie nicht sehen – bei diesem Bild stieg mir die Panik hoch. Doch nachdem ich ein wenig weitergeklickt hatte, stieß ich immerhin auf zwei Fotos von Robert Wiseman selbst.
    Offenkundig waren beide alt. Das erste und im weiteren Verlauf auch häufigste war ein etwas gekünsteltes Brustporträt. In Schwarzweiß. Ich vermutete, dass es sich dabei um das Werbefoto handelte, das Wiseman auf seinen Einbänden benutzt hatte. Sein Haar war wohlfrisiert, über der Stirn gewellt, und er blickte im Dreiviertelprofil in die Kamera. Ein gutaussehender Mann, der sich dessen bewusst war. Ein wenig arrogant.
    Man bekommt das Gefühl, er hätte lieber Champagner gesagt.
    Das zweite Foto, das ich fand, war interessanter. Es erschien auf einer wesentlich kleineren Zahl von Websites, also suchte ich nach der größten Version und klickte mich dahin durch. Es handelte sich um eine Farbaufnahme, auf der vier Männer und eine Frau um die eine Hälfte eines runden Tischs plaziert waren. Wiseman, der in der Mitte saß, hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt, das Kinn in die Hand geschmiegt und blickte mit verschmitzter Miene in die Kamera. Vor ihm stand ein Glas Wein auf dem Tisch.
    Die Frau saß neben ihm. Sie war bedeutend jünger, vielleicht gerade mal zwanzig – ätherisch zart und schön, mit dunklem Haar, das ihr ums Gesicht fiel. Auch sie starrte in die Kamera, doch mit solch verstörender Intensität, dass ihre Augen Wiseman die Schau stahlen und den Mittelpunkt des Fotos bildeten. Neben ihr saßen noch zwei Männer, die sich einander zuwandten und sich unterhielten. Und auf der anderen Seite, neben Wiseman …
    Dad.
    Es schnürte mir die Kehle zu.
    Ich hatte ihn nicht einmal auf Anhieb erkannt. Er war hier noch ein junger Mann, jünger, als ich ihn je in Erinnerung hatte, lausbubenhaft und mit glasigem Blick – auch vor

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