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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Stück dahinter stand ein weiteres kleines
Gebäude. Vermutlich war dort das Personal untergebracht.
    „Die haben eine Menge Geld in dieses Anwesen gesteckt“, sagte Bruno und
machte sich schon Gedanken über die Restaurantpreise.
    „Fabiola möchte nicht, dass der Baron uns aushält, und hat darum
gebeten, dass wir alle selbst bezahlen“, sagte Pamela, als könnte sie seine
Gedanken lesen. „Und mach dir um mich keine Sorgen. Mit Fabiola habe ich
ausnahmsweise einmal einen Mieter während der Wintermonate. Ich komme mir
ungewöhnlich wohlhabend vor.“
    Hinter ihr leuchtete plötzlich Scheinwerferlicht auf, und Bruno erkannte
die ds des Barons,
die auf den Parkplatz einbog und anhielt. Sein Freund stieg aus und eilte um
den Wagen herum, um Fabiola die Tür zu öffnen. Die junge Arztin arbeitete im
medizinischen Versorgungszentrum von Saint-Denis und bewohnte eines von Pamelas
Ferienhäuschen zur Miete.
    „Fabiola wollte direkt von der Arbeit kommen“, sagte Pamela. „Sonst
hätte ich sie mitgenommen. Zurückfahren wird sie dann mit mir.“ Sie zwinkerte
Bruno liebevoll zu. „Wenn du lieb bist, darfst du mitkommen.“
    „Du ruinierst noch deinen Ruf“, antwortete er und sah ihr zu, wie sie
das Haar aus der Stirn nach hinten strich und hinter dem Ohr auf eine Weise
feststeckte, die ihm schon vertraut war. Gewöhnlich verzichtete sie auf
Make-up, aber an diesem Abend hatte sie dunkelroten Lippenstift und Maskara
aufgelegt und ihre Augen so geschminkt, dass sie größer wirkten. Sie trug einen
langen schwarzen Regenmantel in ausgestelltem Schnitt, einen weißen
Seidenschal und Pumps mit hohem Absatz, so dass sie gleich groß wirkte wie
Bruno.
    „Mein Ruf ist ohnehin schon ruiniert“, entgegnete sie und nahm Brunos
Arm, als die anderen zu ihnen kamen.
    Das Restaurant war etwas mehr als zur Hälfte besetzt, was für einen
Wochentag im Spätherbst hier im Perigord ungewöhnlich war. Wie auch die
Zusammensetzung der Gäste. Einige Männer waren in Anzug und Krawatte, ihre
Begleiterinnen in eleganten Kleidern, während andere Gäste den Schlabberlook
trugen, der unter Grünen als schick galt. Unter ihnen erkannte Bruno ein paar
Leute, die Bioware auf dem Markt von Saint-Denis verkauften, und seinen Freund
Alphonse, den Stadtrat, der seinen Bauch tätschelte und Bruno mit
aufgerichtetem Daumen zu verstehen geben wollte, dass das Essen gut sei. Am
Tisch dahinter sah Bruno Didier sitzen, den Geschäftsführer des Trüffelmarktes
von Sainte Alvere. Er speiste schweigend in Begleitung einer fülligen Frau,
die unzufrieden aussah.
    „Willkommen in der Auberge des Verts“, begrüßte sie
Guillaume Pons und wies einen jungen Kellner an, den neuen Gästen aus ihren
Mänteln zu helfen. Pons trug eine makellos gebügelte Hose und ein gestärktes
weißes Hemd, dessen oberster Knopf offen stand. Die hochgekrempelten Ärmel
gaben den Blick auf eine Uhr frei, eine Rolex, wie Bruno vermutete. Pons' gutes
Aussehen wurde durch zwei blaue Veilchen und zwei dünne weiße Streifen Klammerpflaster
auf dem Nasenrücken beeinträchtigt. Seine Stimme war undeutlich und nasal, als
hätte Axelle ihm mit ihrem Schlag eine heftige Erkältung verpasst.
    „Alle meine Retter zusammen hier“, näselte Pons vorsichtig lächelnd und
wies auf die andere Seite des Raums, wo Albert, der Chef der Feuerwehr mit
seiner Frau dinierte. Er hob seine Hand und grüßte.
    „Ich fürchte, ich habe Ihre Kleidung mit meiner blutigen Nase
ruiniert“, wandte sich Guillaume an Pamela. „Ich musste mein Lieblingshemd
wegwerfen. Ihnen bleibt vermutlich auch nichts anderes übrig. Ich würde Ihnen
gern was Neues kaufen. Gute Samariter sollten für ihre Barmherzigkeit nicht
auch noch bezahlen müssen.“
    „Keine Ursache“, erwiderte Pamela. „Meine Bluse war ohnehin alt. Ich
habe sie in kaltem Wasser eingeweicht. Die Flecken sind raus.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Absolut.“
    Pons wandte sich Fabiola zu. „Sie schicken mir doch hoffentlich eine
Rechnung für Ihre ärztliche Hilfe.“
    „Vergessen Sie's. Die Verletzung scheint ja gut zu heilen“, antwortete
Fabiola in ihrer energischen, professionellen Art. Sie trug einen ihrer dunklen
Hosenanzüge, die sie immer bei der Arbeit anhatte und die ihre durchtrainierte
Figur betonten. „Der Bluterguss wird schnell zurückgehen, und die Nase heilt
auch von selbst. Suchen Sie mich in einer Woche noch einmal auf, damit ich Ihre
Stirnhöhle untersuchen kann. Dafür können Sie mich dann

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