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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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was er so alles erlebt hat. - Ich frage mich, ob ich mir auch eins
dieser Windräder zulegen soll, ob sich das für mich lohnen würde?“
    „Dafür könntest du Fördergelder beantragen“, sagte Bruno. „Ebenso für
die nachträgliche Isolierung deines Daches. Im Bürgermeisteramt liegen
entsprechende Antragsformulare aus.“
    „Es ist nicht wegen des Geldes“, erwiderte Pamela knapp und verfiel
wieder in Schweigen.
    Als sie das Grundstück erreichten, gab Fabiola beiden einen flüchtigen
Kuss auf die Wange, sagte „gute Nacht“ und eilte auf ihr Häuschen zu.
    „Vielleicht sollte ich jetzt besser zur Stadt zurücklaufen“, sagte
Bruno.
    „Sei nicht albern. Es ist viel zu kalt“, entgegnete Pamela. Sie ging durch
die Küchentür und zog den Mantel aus. „Bedien dich, wenn du Kaffee oder
irgendetwas anderes möchtest. Du weißt ja, wo alles steht.“ Sie selbst füllte
ein Glas mit Leitungswasser, lehnte sich ans Spülbecken und betrachtete ihn.
Er hängte seinen Mantel auf und setzte sich an den Küchentisch. „Du hast heute
Abend einen ziemlich niedergeschlagenen Eindruck gemacht. Du hältst nicht viel
von Bill, stimmt's?“
    Bruno zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir kein Urteil anmaßen, dazu
kenne ich ihn zu wenig. Das Restaurant gefällt mir, und ich kann seinen
Energiesparprojekten durchaus etwas abgewinnen. Was mich überrascht, ist seine
plötzliche Entscheidung, in die Politik zu gehen. Er ist erst seit wenigen
Monaten hier, und schon gibt es Gerüchte, er wolle sich um das Bürgermeisteramt
bewerben.“ Bruno überlegte, wie er sein Unbehagen in Worte fassen konnte, seine
Sorge, dass es mit seinem beschaulichen und geregelten Leben in Saint-Denis
bald vorbei sein könnte.
    „Du denkst, du hast hier nach zehn Jahren Wurzeln geschlagen, und dann
kommt dieser attraktive verlorene Sohn wie ein Lichtstrahl zurück in die Stadt
mit der Absicht, sie für sich einzunehmen. Klingt so, als wärest du
eifersüchtig.“
    Bruno schaute ihr in die Augen. „Es gibt nichts, worauf ich neidisch sein
könnte. Wenn du ihn attraktiv findest, bitte, du bist eine freie Frau. Ich
stelle keine Ansprüche an dich.“ Doch in dem Moment, als er es sagte, wusste
Bruno, dass es seine Gefühle nicht wirklich wiedergab. Er lächelte sie an und
versuchte so, das Gesagte ein bisschen ins Scherzhafte zu ziehen.
    „Ich nehme dich, wie du bist“, sagte er. „Unter welchen Bedingungen auch
immer.“
    „Die Bedingungen sind nach wie vor Verhandlungssache.“ Sie kam auf ihn
zu, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn sanft auf die Lippen.
„Komm, liebster Bruno, bring mich ins Bett.“
     
Chapter 4
     
    Didier, der Geschäftsführer des Trüffelmarkts, erklärte Bruno, wie der
Onlinehandel mit Trüffeln vonstatten ging. Bruno versuchte, sich auf die Sache
zu konzentrieren, achtete aber gleichzeitig darauf, ob bei Didier Anzeichen von
Nervosität zu erkennen waren. Ebenso wie Hercule war er überzeugt davon, dass
die mutmaßlichen Betrügereien von einem Insider ausgingen, der die Abläufe des
Marktes bestens kannte. Also war auch Didier verdächtig. Bruno hatte erwartet,
dass er sich abwehrend verhalten würde, was aber nicht der Fall zu sein schien.
    „Problematisch ist, dass wir nicht befugt sind, den ganzen Markt zu
kontrollieren“, sagte Didier und klang dabei eher besorgt als nervös. „Wenn
alle Verkäufe von uns abgewickelt würden, gäbe es keine Schwierigkeiten. Aber
der Bürgermeister will die renifleurs nicht vor
den Kopf stoßen. Er könnte schließlich ihre Stimmen verlieren, und manche
Großkunden bestehen darauf, dass sie mitmischen.“
    Bruno nickte zustimmend. „Politik scheint immer mit im Spiel zu sein,
das ist wahr.“
    „Davon können wir hier in unserer Stadt ein Lied singen. Besonders
jetzt, wo Wahlen anstehen. Ich vermute, der Bürgermeister hat Sie deshalb zu
Rate gezogen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen kann, ist ein Skandal.“
    „Ich glaube eher nicht, dass es wegen der Wahlen ist. Die neuen
Kulturflächen werden das Trüffelangebot in die Höhe schnellen lassen und Sainte
Alvere zu einem bedeutenden Handelsplatz machen.“
    Didier nickte und schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee aus der Kanne
ein, die eine junge Frau bei Brunos Ankunft gebracht hatte. Bruno rührte seine
Tasse nicht mehr an. Der Kaffee war ihm viel zu dünn und schmeckte überdies ein
wenig bitter. Von seinem Platz aus - er saß vor Didiers Schreibtisch im Büro
der Markthalle - hatte Bruno einen

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