Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
Vom Netzwerk:
Tür öffnete
und seine Frau in schwarzer Hose und einem Pullover erschien.
    „Da versucht jemand, Sie vom Markt zu drängen. Warum helfen Sie mir
nicht, herauszufinden, wer dahintersteckt?“
    „Ich weiß nichts, was Ihnen weiterhelfen könnte.“
    Bruno zuckte mit den Achseln und zog eine seiner Visitenkarten aus der
Tasche. Madame Duong trat neben ihren Mann. Er legte ihr den Arm um die
Schultern. „Wenn Sie Vinh sehen, sagen Sie ihm bitte, dass er mich anrufen
soll“, sagte Bruno und reichte ihm die Karte. „Seine Freunde machen sich
Sorgen.“
    Duong musterte Bruno sekundenlang, dann fragte er: „Sind Sie der Mann,
der in Saint-Denis, als Weihnachtsmann verkleidet, für sie gekämpft hat?“
    Bruno nickte. „Vinh ist ein Freund von mir.“
    „Ja, jetzt erinnere ich mich: Sie waren bei seiner Einzugsparty.“
    „Zusammen mit Hercule Vendrot.“
    „Ich will versuchen, Vinh eine Nachricht zukommen zu lassen. Aber wenn
Sie Hercule Vendrot nicht beschützen konnten, dann...“ Er zuckte mit den
Achseln.
    „Glauben Sie, die Leute, die Sie überfallen haben, könnten auch
Hercules Mörder sein?“
    Wieder zuckte Duong mit den Schultern. „Wie soll ich das wissen?“
    „Was werden Sie jetzt machen, Ihr Stand ist doch zerstört. Und der von
Vinh?“
    „Wir suchen uns was anderes. Wir haben Freunde mit Restaurants und
könnten vielleicht bei denen arbeiten.“
    „Wissen Sie, dass in Perigueux letzte Nacht ein Brandanschlag auf ein
Restaurant verübt worden ist?“
    Duong starrte vor sich hin und schüttelte den Kopf.
    „Ein chinesisches Restaurant“, fügte Bruno hinzu. „Es wurde völlig
zerstört.“
    „Schreckliche Zeiten“, wiederholte Duong. In diesem Augenblick kam sein
Sohn ins Wartezimmer zurück. Alle drei machten sich auf den Weg nach draußen.
Duong blieb in der Tür stehen und drehte sich um. „Vinh wird Ihre Nachricht
erhalten. Danke für Ihre Hilfe.“
    Alle drei setzten sich auf die Rückbank des Wagens. Der Leibwächter
schaute sich noch einmal argwöhnisch auf dem Parkplatz um und stieg dann selbst
ein, worauf der Wagen in die Straße nach Bergerac einbog. Interessant. Bruno
hatte sich in der Aufnahme der Klinik die Daten zeigen lassen, die von Madame
Duongs carte vitale, der Versichertenkarte, abgelesen
worden waren. Sie wohnte in Vergt, das in entgegengesetzter Richtung lag.
    Vielleicht, so dachte Bruno, sollte er mehr Härte zeigen. Er hätte die
Duongs zum Beispiel zur förmlichen Vernehmung in die Gendarmerie zitieren
können. Andere Polizisten wie etwa Capitaine Duroc hätten ihnen womöglich sogar
mit Beugehaft gedroht. Aber allein die Tatsache, dass Duroc zu solchen Mitteln
griff, war für Bruno Grund genug, darauf zu verzichten. Er setzte auf
Kooperation und Vertrauen, nicht auf Konfrontation.
    Er trat aus dem Wartezimmer und klopfte an die Tür zu Dr. Gelletreaus
Behandlungszimmer, aus dem leise Kammermusik tönte. Er hörte, wie drinnen ein
Stuhl zurückgeschoben wurde.
    Und schon ging die Tür auf. „Ah, Bruno“, begrüßte ihn der füllige Arzt.
Seine weißen Haare und der dicke Schnauzbart standen in drolligem Kontrast zur
rosigen Gesichtsfarbe. „Was haben Sie? Ich finde, Sie sehen kerngesund aus.“
    „Mir geht's auch gut. Ich möchte Ihnen nur eine Frage zu Madame Duong
stellen, die Frau, die Sie soeben behandelt haben.“
    „Sie ist mit dem Schrecken davongekommen, hat ein paar blaue Flecken,
und ihre Haut ist gereizt, nachdem wir sie von dieser Lackfarbe befreit haben.
Seltsam, ich habe so etwas noch nie gesehen.“
    „Hat sie etwas zu dem Überfall gesagt?“
    „Keine Silbe. Sie hat nur immer wieder geseufzt: Wie soll es jetzt
weitergehen? Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel verschrieben.“
    „Haben Sie einen weiteren Termin mit ihr vereinbart?“
    Gelletreau schüttelte den Kopf. „Sie sagt, sie sei sonst in Behandlung
bei ihrem Hausarzt in Perigueux und zu dem würde sie dann auch gehen. Sie hat
mir seinen Namen gegeben. Er ist ebenfalls Vietnamese, ein Herzspezialist am
dortigen Krankenhaus. Ich werde ihn heute noch anrufen und ihn bitten, sich um
sie zu kümmern. Ihr Sohn scheint ein verantwortungsbewusster junger Mann zu
sein. Er hat versprochen, sich darum zu kümmern, dass sie ihren Arzt aufsucht.“
    „Hat der Junge sonst noch etwas gesagt?“
    „Nichts Besonderes. Aber mir scheint, er wusste, dass sie von Chinesen
angegriffen worden sind. Glauben Sie, die Sache hängt mit dem Brandanschlag
auf den Supermarkt zusammen?“
    „Könnte sein. Woher

Weitere Kostenlose Bücher