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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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jeden Tag fleißig daran, eins zu sein?“
    „He, wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Pons grinste übers ganze
feiste Gesicht wie nach einem Scherz unter Freunden. „Auch andere Mütter haben
schöne Töchter, ein Rugbystar wie Sie wird schon nicht zu kurz kommen. Und
überhaupt, was könnte an einer Frau schon dran sein, was sich nicht bald
abnutzt?“
    Bruno drehte sich angewidert weg. Pons hielt ihn am Arm zurück. „Nichts
für ungut. Dass mein Sohn, dieser Rotzlümmel, bei Frauen gut ankommt, hat er
von mir und ist ungefähr das Einzige, was er von mir geerbt hat.“
    Bruno ignorierte ihn und wandte sich an den Baron. „Mir reicht's.“
    „Der Baron versteht mich“, setzte Pons nach. „Ich habe ihm gerade von
einem hübschen Etablissement in Bergerac erzählt, sehr diskret und gut geführt.
Die Madame kannte ich schon, als sie noch selbst aktiv im Geschäft war. Sie hat
ein paar hübsche frische Dinger im Angebot, die sich mächtig ins Zeug legen,
um zu gefallen. Je jünger, desto besser, sage ich immer. Wir sollten eine Party
organisieren und uns eine schöne Nacht machen. Auf meine Kosten. Wie wär's,
Bruno?“
    Bruno verschaffte sich Platz in der Menge, packte Pons beim Gürtel und
kippte ihm seinen Wein hinter den Hosenbund.
    „Das wird Sie hoffentlich ein bisschen abkühlen“, sagte er, schob das
leere Glas hinterher und ging. Er kochte vor Wut, vor allem, weil er wusste,
dass ihm Pons' Anspielung auf Bill und Pamela nicht mehr aus dem Kopf gehen
würde. Vielleicht war ja was dran an seinen Worten. Bill hatte Pamela auf die
Ratsliste gesetzt und bestimmt auch darüber hinaus Interesse an ihr. Er sah gut
aus. Und war reich. Bruno wehrte sich gegen den Anflug von Eifersucht, ahnte
aber, dass sie so schnell nicht abzuschütteln war und wiederkehren würde,
wahrscheinlich tief in der Nacht.
     
Chapter 19
     
    „Da sind Sie ja!“, sagte der Brigadier und ergriff seinen Arm. „Mir
scheint, Sie könnten einen Schluck vertragen.“ Wie ein Zauberer zog er eine
Flasche Scotch aus dem sprichwörtlichen Hut, füllte ein Glas und reichte es
Bruno.
    „Hier ist der Kollege, den ich Ihnen vorstellen möchte“, sagte der
Brigadier und legte einen Arm um die Schultern eines kleingewachsenen, vornehm
gekleideten und in eine Wolke von Eau de Cologne gehüllten Mannes Mitte fünfzig.
Er hatte einen kleinen herzförmigen Mund, trug eine schwarze Seidenkrawatte und
hatte so kurz geschnittene Haare, dass er vermutlich einmal in der Woche zum
Friseur ging. „Paul Savani, Sohn des legendären Capitaine Savani und ein guter
Freund des Mannes, den wir heute betrauern.“
    „Ich habe mir gerade vorgenommen, das Buch Ihres Vaters über Vietnam zu
lesen“, sagte Bruno und gab ihm die Hand. „Für Hercule war es offenbar eine
wichtige Quelle. Er hat angemerkt, dass der Inhalt auf vertraulichen Berichten
des Deuxieme Bureau beruht, die Ihr Vater verfasst hat.“
    „Es ist kein literarisch anspruchsvolles Werk, so viel steht fest“,
erwiderte Savani mit starkem korsischem Akzent. „Hercule hat es allerdings
geschätzt, wie alle Freunde ...“ Er nahm eine schlanke Brieftasche aus Leder in
die Hand, fischte eine Visitenkarte daraus hervor und steckte sie Bruno in die
Hemdtasche. „Darauf steht meine private Telefonnummer.“
    „Paul hat viele Freunde in aller Welt und in unterschiedlichsten
Funktionen. Sehr praktisch, wenn man mal Rat braucht“, meinte der Brigadier.
„Er will Ihnen helfen, Hercules Mörder zu finden.“
    „Sie kommen aus dem Umfeld der Fujian-Drachen, das ist wohl sicher“,
sagte Savani. „Fragt sich nur noch, wer es war.“
    „Was für Drachen?“ Die Geräuschkulisse war so laut, dass Bruno den Namen
nicht richtig verstanden hatte.
    Savani klärte ihn auf über die chinesische Fujian-Triade, die auf einen
buddhistischen Mönchsorden zurückging, der im 17. Jahrhundert Invasoren aus der
Mandschurei zurückgeschlagen hatte, um die Ming-Dynastie wiederherzustellen.
Heute machten die Fujian mit organisierter Kriminalität von sich reden und
waren auf Schmuggel und illegale Einwanderung spezialisiert.
    „Ihr Vater war doch Vietnam-Experte. Wie kommen Sie auf China?“
    „Sowohl die Fujian als auch die Binh Xuyen haben als Flusspiraten
angefangen. Sie stehen seit Jahrhunderten in Konkurrenz miteinander, arbeiten
aber manchmal zusammen - ein bisschen so wie Frankreich und Deutschland oder
Frankreich und England, die mal Feinde waren, mal Verbündete. Vietnam und
China sind seit eh und je

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