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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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das
nächste Mal treffen.“ Bruno schmunzelte über den Überschwang in ihrer Stimme
und fragte sich, ob ihr sonst so ernstes Gesicht jetzt strahlte.
    „Und ob! Tatsächlich wollte ich Sie zum Essen einladen, um mich bei
Ihnen zu bedanken. Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr sich jetzt alles für
mich ändert...“
    „Nicht nötig, Florence.“ Er wusste, dass sie knapp bei Kasse war,
erinnerte sich aber auch daran, wie sehr sie ihn während der ersten und bislang
einzigen Begegnung mit ihrer intelligenten und freundlichen Art beeindruckt
hatte, und fragte sich, wie sie wohl in anderen Kleidern und mit einer anderen
Frisur aussehen würde.
    „Ich wüsste aber, womit Sie mir einen Gefallen tun könnten, und nicht
nur mir, sondern letztlich vor allem dem Trüffelmarkt“, sagte er. „Sie haben
ein Kassenbuch erwähnt, in dem alle Verkäufe von Restbeständen nach Schließung
des Marktes aufgeführt sind. Didier behauptet, es befände sich im
Bürgermeisteramt. Aber das stimmt nicht. Ich habe alle Unterlagen durchgesehen.
Wenn Sie dieses Buch für mich finden, lade ich Sie zum Essen ein, mit Ihren
Kindern. Dann lernen die mich auch kennen, und wenn sie bei uns zur Schule
gehen, gebe ich ihnen Tennisunterricht. Außerdem werden sie, da bin ich mir
sicher, viel Spaß mit meinem Hund haben.“
    „Sie wissen nicht, worauf Sie sich da einlassen - zwei wilde, ausgelassene
Dreijährige, die keine Ruhe geben, und eine völlig geschaffte Mutter.“ Es
klang, als würde sie lächeln. „Es gibt nicht viele Männer, die es damit
aufnehmen. Wie auch immer, ich werde das Buch suchen. Wenn jemand es finden
kann, dann bin ich es.“
    „Da fällt mir noch was ein“, fügte Bruno hinzu. „Sie werden ja jetzt
Bürgerin von Saint-Denis und könnten sich in dieser Rolle gleich nützlich
machen. Wir organisieren nämlich eine Party für Kinder. Sie war ursprünglich
für die Kinder der Angestellten des Sägewerks gedacht, die ihren Job verloren
haben, aber jetzt sind alle eingeladen. Gefeiert wird im Seniorenheim gegenüber
der Post.“
    Bruno fühlte sich nach dem Telefonat schon sehr viel besser und
richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Hercules Bücher. Es waren Hunderte.
Weil er kaum wusste, wo er anfangen sollte, widmete er sich zunächst
denjenigen mit Index und Querverweisen auf die Binh Xuyen sowie solchen, die
von Hercule mit Lesezeichen markiert worden waren. Nach drei Stunden intensiver
Suche hatte er neben dem Werk von Savani drei weitere Bücher ausgewählt. Das zuletzt
erschienene trug den Titel Le Viet Nam depuis 1945: Etats,
marges et constructions du passe und enthielt ein halbes Dutzend
Lesezeichen. Noch mehr Lesezeichen befanden sich in einem Buch mit dem Titel Le maitre de
Cholon, das von einem Binh-Xuyen-Führer namens Bay Vien handelte.
Die mit Abstand meisten Lesezeichen aber steckten zwischen den Seiten eines
dicken Taschenbuchs in englischer Sprache: The Pentagon
Papers. Vielleicht würde Pamela bei der Übersetzung helfen, dachte
er und spürte plötzlich, dass sich die gute Laune, die Florence' Anruf in ihm
ausgelöst hatte, wieder verflüchtigte. Er hatte Pamela in letzter Zeit nur
selten gesehen, was daran liegen mochte, dass eine Freundin Pamelas ihn und
Isabelle dabei beobachtet hatte, wie sie sich am Bahnhof in Bordeaux voneinander
verabschiedeten - Fabiola hatte ihm das erzählt. Er würde die Sache ansprechen
müssen. Außer dem englischen Taschenbuch fand er noch die Fotokopie einer
Magisterarbeit mit dem Titel Les Binh Xuyen, etude d'un
groupement politico-militaire au Sud Vietnam (1925-1955), die der Universität
von Paris vorgelegt worden war.
    Bruno warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es wurde Zeit, mit
Jean-Jacques und dem Brigadier zur Fahrt nach Bordeaux aufzubrechen. Rasch
wechselte er von seiner Uniform in Zivil. Die blaue Hose und das blaue Hemd
behielt er an, legte aber Krawatte, Schirmmütze und Jackett ab und zog die
schwarze Windjacke über, die er in seinem Schulterbeutel mitgebracht hatte.
Die Bücher steckte er in eine Plastiktüte, die er in der Küche aufgetrieben
hatte. Als er hinter sich abschloss, wartete eine schwarze Limousine mit zwei
Antennen vorm Haus. Am Steuer saß ein Mann mit grimmiger Miene, offenbar der
Chauffeur des Brigadiers.
    „Ich weiß, wer Sie sind, Monsieur“, sagte er. „Geben Sie mir die Beutel.
Ich packe sie in den Kofferraum.“
    „Die Tüte mit den Büchern brauche ich. Ich möchte während der Fahrt
darin blättern“, entgegnete Bruno.
    Der

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