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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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beiden Arm in Arm durch den
engen Flur zwängten.
    „Wir haben alles abgesichert“, sagte Isabelle, als die Tür hinter ihnen
geschlossen wurde. Entlang der vor Dreck starrenden Wände stapelten sich Bier-
und Limonadenkästen. In einer Ecke entdeckte Bruno zu seiner Erleichterung
vier große, blitzblanke Feuerlöscher, die offenbar erst vor kurzem zum Schutz
vor Brandanschlägen angeschafft worden waren. Zwei Vietnamesen standen mit
ausdruckslosen Gesichtern am Ende des Flures vor einer Tür, die zur Küche
führte. Aus ihr drangen Kochdünste und das Klappern von Pfannen.
    „Wir hatten die Hunde hier, um nach Sprengladungen zu suchen“, erklärte
Isabelle. „Die Vietnamesen haben oben, in der Küche sowie im Haus nebenan
eigene Sicherheitskräfte postiert. Tran steht mit ihnen in Verbindung. Der
Eingang zum Restaurant befindet sich auf der anderen Seite, an einer Straße,
die für heute Abend gesperrt wurde. Auch dort steht ein neutrales
Polizeifahrzeug.“
    „Wer sind die beiden dort?“, fragte der Brigadier mit Blick auf die zwei
Männer vor der Küchentür.
    „Fúsiliers Marius vom Marinestützpunkt bei Lorient“,
antwortete sie. „Aus der Einheit, die wir auch für unsere Operation einsetzen
werden. Ich bereite sie gerade darauf vor.“ Der Brigadier nickte, und Bruno war
beeindruckt. Für welche Operation? Die Marinekommandos waren eine Eliteeinheit
der französischen Sondereinsatzkräfte. Je mehr Bruno darüber nachdachte, desto
weniger überzeugten ihn Isabelles Vorkehrungen für ihre eigene Sicherheit. Er
wusste, dass sie mit der britischen Marine gegen illegale Einwanderer
vorging, und war sich jetzt ziemlich sicher, dass ein Schiff auf offener See
abgefangen werden sollte.
    „Gibt es einen bestimmten Grund für all diese Sicherheitsvorkehrungen?“,
fragte der Brigadier.
    „Die Vietnamesen bestehen darauf, Waffen zu tragen“, antwortete sie.
„Davon abgesehen, liegt keine konkrete Bedrohung vor.“
    „Wir treffen uns oben im Festsaal“, sagte Tran und führte sie ins enge
Treppenhaus. Isabelle blieb zurück, um ihnen, wie sie erklärte, den Rücken
freizuhalten. Das Wiedersehen mit seinem alten Freund Tran hatte sich Bruno
anders vorgestellt.
    Der Festsaal erstreckte sich über die volle Breite zweier Häuser. Mit
seiner dunklen Holzvertäfelung, den geschlitzten Fensterläden und roten
Lampions schien der Raum komplett aus einer der alten französischen
Kolonialvillen in Hanoi importiert worden zu sein. Um einen großen ovalen Tisch
standen acht Stühle aus kunstvoll geschnitztem Rosenholz. Drei Vietnamesen
hatten bereits Platz genommen, unter ihnen Vinh, Brunos Freund vom Markt in
Saint-Denis, der aufstand und ihn mit verlegenem Lächeln begrüßte. Der zweite
kam hinter dem Tisch hervor, verbeugte sich und schüttelte den Neuankömmlingen
die Hand. Er war um die vierzig, groß gewachsen und machte einen so hartgesottenen
Eindruck wie die beiden Marinesoldaten vor der Küchentür. Der dritte Vietnamese
blieb sitzen und hielt zwischen Daumen und Zeigefinger eine brennende kretek- Zigarette,
deren scharfer Nelkenduft den ganzen Raum füllte. Sein Gesicht war fast
faltenlos, und nur die weißen Haare und greisenhaften Hände, auf denen sich
dicke blaue Venen verästelten, verrieten sein wahres Alter. Vor ihm auf dem
Tisch stand eine Flasche Remy Martin.
    „Schön, Sie zu sehen, Vien“, sagte der Brigadier und streckte die Hand
aus, um den alten Mann zu begrüßen. „Hoffen wir, dass unser heutiges Gespräch
zu ebenso guten Ergebnissen führt wie unser Treffen in Marseille.“
    Der Alte nickte und musterte Jean-Jacques und Bruno mit bohrenden
Blicken. Bruno hatte sich über die Geschichte der Binh Xuyen inzwischen
ausreichend informiert, um zu wissen, dass der Name Vien ein Ehrentitel war,
mit dem der Führer einer Zelle angeredet wurde. Er ging auf den legendären Le
Van Vien zurück, der als Analphabet und Flusspirat zum mächtigen Polizeichef
von Saigon, General der Armee und Drogenbaron aufgestiegen war.
    „Wie geht's deiner Frau?“, fragte Bruno Vinh. „Wir haben uns Sorgen um
euch gemacht.“
    „Sie hat sich von dem Anschlag erholt und ist dir sehr dankbar“,
antwortete Vinh, der sich nach tiefer Verbeugung wieder aufrichtete und einen
verstohlenen Blick auf Vien warf. Es schien, dass er den Alten hoch verehrte
und auch fürchtete. „Vielleicht kommen wir irgendwann zurück. Tran sagt, du
hast dich um unser Haus gekümmert, als die verfluchten Fujian mit Ratten
angerückt

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