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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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waren.“
    „Ja, es sieht immer noch ziemlich schlimm bei euch aus“, erwiderte Bruno.
Er wandte sich dem bärbeißig aussehenden Vietnamesen zu und reichte ihm seine
Hand.
    „Bruno Correges, chef de police von
Saint-Denis“, stellte er sich vor. „Und wer sind Sie?“
    Ein wenig zögernd ergriff der Vietnamese Brunos ausgestreckte Hand und
murmelte: „Bao Le.“ Seine Knöchel und die Handkante waren, wie Bruno spürte,
außergewöhnlich schwielig und ließen vermuten, dass er ein Karateexperte war.
    „Aus Paris?“, fragte Bruno.
    „Da bin ich manchmal“, antwortete Bao Le. „Meine Familie stammt aus
Hue.“
    Der alte Vietnamese flüsterte Tran etwas zu, worauf dieser die Tür
einer reichverzierten Vitrine öffnete und eine Flasche Macallan daraus
hervorholte.
    „Verehrte Gäste, nehmen Sie doch bitte Platz. Wie wär's mit einem kleinen
Aperitif zur Erfrischung? Ich weiß, der General liebt seinen Scotch, es gibt
aber auch Champagner“, sagte Vien und deutete auf einen silbernen Kübel, in dem
zwei Flaschen Dom Perignon kühl gestellt waren. Bruno tauschte Blicke mit
Isabelle, die vor der Tür stand und ihm kaum merklich zuzwinkerte.
    Vien legte seine Zigarette aus der Hand, öffnete die Whiskyflasche und
schenkte dem Brigadier ein. Tran blickte verwundert drein. Dass der Alte einen
Gast eigenhändig bewirtete, schien eine besondere Ehre zu sein. Bruno wähnte
sich in einem anderen Land mit fremden Sitten und Gebräuchen.
    „Sie sehen, ich erinnere mich. Kein Eis“, sagte Vien in Richtung auf den
Brigadier und stieß mit seinem Glas an dessen Schwenker. „Chin-chin.“ Bruno
verbiss sich ein Schmunzeln.
    Tran führte ihn und Jean-Jacques auf ihre Plätze links und rechts vom
Brigadier und füllte die Champagnergläser. Isabelle lehnte es ab, sich zu
setzen, und blieb vor der Tür stehen. Sie hatte die Pistole in das
Schulterholster unter ihr loses Jackett gesteckt. Bao Le trank Mineralwasser,
wie Bruno bemerkte.
    „Sie sind also Sergeant Bruno, der sich, als Pere Noel verkleidet, für
meinen Freund Vinh und seine Frau eingesetzt hat“, sagte Vien. „Wir sind Ihnen
sehr dankbar. Ich freue mich, die Gelegenheit zu haben, mit Ihnen anzustoßen,
möchte aber vorher mein Beileid aussprechen zum Tod Ihres Freundes Hercule
Vendrot. Wir trauern mit Ihnen. Er war ein großer Freund unseres Volkes, ein
stolzer Franzose und guter Mann. Ich kannte ihn seit über fünfzig Jahren und
werde ihn sehr vermissen.“
    Er legte eine Hand auf den Tisch, um sich aufzurichten, und hob sein
Cognacglas mit Blick auf Bruno, der ebenfalls mit seinem Glas in der Hand
aufstand. Die anderen Vietnamesen erhoben sich ebenfalls, schließlich auch der
Brigadier. Als Letzter raffte sich Jean-Jacques auf.
    „Auf Hercule Vendrot, in dankbarer Erinnerung“, sagte der alte
Vietnamese und leerte sein Glas mit einem Schluck, füllte es wieder und stieß
mit Bruno an.
    „Freunde, die für uns gekämpft haben, werden wir immer in ehrenvoller
Erinnerung behalten“, fuhr der Alte fort und stützte sich wieder mit der Hand
auf dem Tisch ab, um Platz zu nehmen. An den Brigadier gewandt, sagte er: „Seit
einiger Zeit sind wir wieder Ziel von Angriffen, aber erst jetzt suchen Sie
mich auf. Sie machen es spannend, Monsieur.“
    „Wir waren von den jüngsten Vorkommnissen selbst überrascht und
versuchen herauszufinden, ob ein regional begrenzter Konflikt außer Kontrolle
geraten ist oder ob der treizieme dahintersteckt,
was bedeuten würde, dass der Waffenstillstand gebrochen wurde.“
    „Der treizieme steckt immer dahinter, und sie
lügen, wenn sie nur den Mund aufmachen und französisch sprechen. Sie stellen
sich den Fujian-Drachen als Spürhunde zur Verfügung, die auskundschaften, wie
groß unser Widerstand ist“, sagte Vien. „Wo ist Savani? Warum fehlt er in
dieser Runde?“
    „Falls es uns gelingt, ein Treffen mit dem treizieme zu arrangieren,
wird Savani daran teilnehmen. Er lässt Sie grüßen, will sich aber erst dann
einschalten, wenn Sie ihn ausdrücklich um Hilfe bitten. Ich habe heute mit ihm
gesprochen. Er ist wohl gerade auf dem Weg zurück nach Korsika.“
    Vien knurrte und winkte Tran zu, der zum Speisenaufzug ging und daraus
vietnamesische Leckereien hervorholte: banh bao, Reismehlklößchen, nem lui, Schweinefleischspieße so dünn wie Zigaretten, und banh bot loc
tom, gefüllte Teigtaschen, die köstlich nach Fischsauce und gezuckertem
Essig dufteten.
    „Die sind mir am liebsten“, sagte Vien und schob Bruno einen

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