Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
sprechen sollten. Also sprechen wir mit ihm.«
    »Diese Sache mit seinen hervorragenden Leistungen auf dem Schießstand ist doch kompletter Blödsinn. Diese Nadeln verteilen sie doch wie Bonbons. Wetten, daß von zehn Cops sieben oder acht so eine Auszeichnung haben. Und acht von zehn haben eine Neuner Smith. Bis auf weiteres wirft ihn also Irving – oder wer sonst die undichte Stelle ist – den Wölfen zum Fraß vor. Opfert ihn den Medien, um dadurch vielleicht zu verhindern, daß die Stadt in Flammen aufgeht.«
    »Ein Opfer ist er nur, wenn er es nicht war.«
    In Lindells Stimme war eine zynische Beiläufigkeit, die Bosch nicht gefiel.
    »Seien Sie mit Ihren Äußerungen lieber etwas vorsichtiger«, sagte Bosch. »Denn ich garantiere Ihnen, Frankie war es nicht.«
    »Frankie? Sind Sie befreundet?«
    »Wir waren Partner. Vor langer Zeit.«
    »Ist ja komisch. Er scheint aber nicht sehr gut auf Sie zu sprechen zu sein. Meine Leute haben mir erzählt, das erste, was er sagte, als sie ihn abholen kamen, war: ›Dieser Scheißkerl Bosch.‹ Er denkt, Sie haben ihn hingehängt. Offensichtlich weiß er nicht, daß wir seine Drohung von damals in den Unterlagen haben. Oder er hat es vergessen.«
    Bosch legte den Hörer auf die Gabel. Er war wie betäubt. Frankie Sheehan glaubte, er hätte ihr Gespräch vom Abend zuvor gegen ihn verwendet. Er glaubte, er hätte ihn beim FBI hingehängt. Das traf Bosch schwerer als das Wissen, daß sein alter Partner und Freund jetzt in einem Verhörraum saß und um sein Leben kämpfte.
    »Hört sich so an, als wären Sie anderer Meinung als Channel Four«, sagte Pelfry.
    »Allerdings.«
    »Wissen Sie, das ist jetzt zwar nur geraten, aber ich glaube, die Glassplitter in Ihrem Haar bedeuten, daß Sie die zwei Typen sind, von denen es im Fernsehen hieß, drüben in der Western wurde auf ihren Wagen geschossen.«
    »Ja, und was soll deswegen sein?« fragte Edgar.
    »Na ja, das ist ein paar Blocks von da, wo Stacey Kincaid gefunden wurde.«
    »Ja. Und?«
    »Also, wenn Sie gerade von da kommen, dann frage ich mich, ob Sie vielleicht meine zwei Kumpel getroffen haben, Rufus und Andy.«
    »Ja, haben wir, und wir wissen, daß die Leiche erst drei Tage später dort abgeladen wurde.«
    »Dann folgen Sie also meinen Schritten.«
    »Einigen. Gestern abend haben wir Mistress Regina besucht.«
    Bosch hatte den Schock endlich verdaut, hielt sich aber zurück und beobachtete, wie Edgar mit Pelfry vorankam.
    »Dann ist also doch was dran an dem, was Sie vorhin darüber gesagt haben, wer Ihrer Meinung nach Eli auf dem Gewissen hat?«
    »Wir sind schließlich hier, oder nicht?«
    »Was wollen Sie dann noch wissen? Eli ließ sich meistens nicht in die Karten schauen. Hielt sich immer sehr bedeckt. Ich wußte nie so recht, an welcher Ecke des Puzzles ich gerade arbeite, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Was hat es mit den Nummernschildern auf sich?« fragte Bosch und brach sein Schweigen. »Wir wissen, Sie haben sich von Hollywood Wax Rechnungen für einen Zeitraum von fünfundsiebzig Tagen geben lassen. Wozu?«
    Pelfry sah sie lange an, als träfe er eine Entscheidung.
    »Kommen Sie mit«, sagte er schließlich.
    Er führte sie in sein Büro.
    »Ich wollte Sie hier erst nicht reinlassen. Aber jetzt …«
    Er hob die Hände, um auf die Schachteln zu deuten, die jede waagrechte Fläche des Raums in Beschlag nahmen. Es waren kurze Schachteln, die ursprünglich vier Sechserpacks Sodawasser enthalten hatten. Jetzt befanden sich darin Bündel von Rechnungsbelegen, in denen jeweils ein Pappschild mit einem Datum darauf steckte.
    »Sind das die Belege von Hollywood Wax?« fragte Bosch.
    »Ja. Eli wollte sie alle als Beweisstücke vor Gericht bringen. Ich bewahrte sie hier auf, bis er sie brauchen würde.«
    »Was genau wollte er mit ihnen beweisen?«
    »Ich dachte eigentlich, das könnten Sie mir sagen.«
    »Wir befinden uns Ihnen gegenüber noch etwas im Rückstand, Mr. Pelfry.«
    »Jenkins. Oder Jenks. Die meisten Leuten nennen mich Jenks. Ich weiß nicht, was diese Belege zu bedeuten haben – ich sagte Ihnen doch eben, daß sich Eli nie in die Karten schauen ließ –, aber eine Idee hätte ich schon. Nachdem er sie sich nämlich per Durchsuchungsbeschluß hatte aushändigen lassen, gab er mir einen Zettel mit ein paar Autonummern drauf. Er sagte, ich soll sämtliche Belege durchsehen, ob auf einem eine der Autonummern auf diesem Zettel steht.«
    »Haben Sie das getan?«
    »Ja, und ich habe fast eine Woche

Weitere Kostenlose Bücher