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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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geglaubt.
    Körper und Geist des Ungeziefers waren in fataler Weise durch Unreinheiten an Blut und Ehre besudelt. Ihre Tausenden von Spezies waren sich untereinander etwa ebenso ähnlich wie eine Handvoll Kieselsteine, jede ging ihren individuellen Interessen nach, wobei ihre separate Identität sie daran hinderte, in einem größeren Ganzen zu verschmelzen. Das Ungeziefer war in seiner Streitsucht geteilt, auf selbstsüchtige Weise habgierig, unsinnig vertrauensselig, hartnäckig irrational und fatal idealistisch. Kein einziger unter ihnen hatte sich seinen Respekt verdient. Und keinen von ihnen verachtete er mehr als Tig Peramis, den Verräter, dessen Gesicht jetzt beide Displays füllte.
    »Ja«, sagte Peramis gerade.
    Die werden dich langsam töten, wenn sie erfahren, was du getan hast, dachte Nil Spaar, und du wirst es wohl verdient haben.
    »Dann fahren Sie mit Ihrer Präsentation fort«, sagte Behn-kihl-nahm.
    Ein Signallicht leuchtete vor Nil Spaar auf, und er schaltete die Displays stumm.
    »Ja, Senator«, sagte er. »Ich bin hier.«
     
    Hiram Drayson hatte die Fingerspitzen aneinander gelegt, so dass seine aristokratisch schmalen Hände ein steiles Dach bildeten, lehnte sich jetzt in seinem Sessel zurück und sah zu, wie auf dem Display das Gesicht von Nil Spaar das von Tig Peramis ersetzte.
    Drayson hatte auf einen Blick ins Innere der Aramadia gehofft – auch wenn er das nicht erwartet hatte – aber zu einer derartigen Unvorsichtigkeit hatten die Yevethaner es nicht kommen lassen. Von wo auch immer Nil Spaars Sendung kam, der Raum hinter ihm war so leer und ohne jede Hinweise wie eine glatte Wand. In Anbetracht der weit verbreiteten Neigung der Raumschiffkonstrukteure, jeden verfügbaren Raum auszufüllen, vermutete Drayson, dass hinter ihm ein materieller oder elektronischer Schirm aufgebaut war.
    »Ehe ich beginne, möchte ich mein tief empfundenes Bedauern wegen der bedauerlichen Verluste aussprechen, die unser Start von Eastport zur Folge hatte«, sagte der Vizekönig. »Ich habe mit großer Besorgnis erfahren, dass man unsere Warnungen nicht ernst genommen und demzufolge den Schubradius der Aramadia nicht geräumt hat. Wir hatten nicht die Absicht, irgendjemandem ein Leid zuzufügen. Wir haben Eastport verlassen, um eine Konfrontation zu vermeiden, nicht um eine herbeizuführen.«
    »Oh, sehr gut«, sagte Drayson zu sich und nickte. »Gut gemacht.«
    »Ich bedauere die Verluste«, fuhr Nil Spaar fort, »kann aber die Verantwortung dafür nicht übernehmen. Wir haben mehr als drei Tage lang um Startfreigabe zum Verlassen von Coruscant gebeten. Drei Mitglieder Ihres Senats haben selbst zwei dieser Versuche miterlebt und können bestätigen, dass man auf unsere Bitten nur mit Schweigen reagiert hat.
    Wir haben den Tower in Eastport und ihre Präsidentin gewarnt, dass wir ohne Freigabe starten würden, wenn man uns keine andere Wahl lässt. Die einzige Reaktion darauf war, dass man noch mehr Soldaten um unser Schiff herum postiert und die Bodenmannschaften gegen Agenten der Abwehr ausgetauscht hat.«
    Ah! dachte Drayson. Sehr interessant. Denkst du nun, die werden dir jeden Vorwurf gegen die Behörden glauben, oder hast du noch eine ehrliche Karte, die du ausspielen willst, um damit deine Lügen zu verkaufen?
    Drayson schlang die Finger ineinander und rutschte langsam auf seinem Sessel vor und zurück, während er auf die Antwort wartete.
     
    »Bei allen Sternen!«, erregte sich Engh. »Ist es möglich, dass irgendetwas davon stimmt? Könnte es ein Missverständnis gegeben haben, und wir haben nur nicht gehört, wie die um Freigabe nachgesucht haben?«
    »Seien Sie ruhig«, sagte Leia.
     
    Inzwischen waren praktisch sämtliche Sitze im Senatssaal besetzt. Dutzende von Assistenten und Helfern drängten sich in den Gängen an der hinteren Wand und auf den freien Flächen an den Eingängen. Das sechs Meter hohe Bild von Nil Spaar auf dem Display erweckte mehr Aufmerksamkeit, als das irgendjemand am Rednerpult oder im Saal gewöhnt war.
    »Es wurde klar, dass die Regierung von Leia Organa die Absicht hatte, uns gegen unseren Willen hier festzuhalten«, sagte Nil Spaar. »Mir wurde klar, dass wir nicht länger warten konnten. Wir gingen das Risiko ein, nicht nur das Recht des freien Abflugs zu verlieren, das man uns versprochen hatte, sondern auch die Fähigkeit, es auszuüben. Die Aramadia ist ein Konsularschiff und insofern nur mangelhaft dafür ausgerüstet, sich gegen bewaffnete Angriffe zu

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