Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
zu veranlassen. Öffnen Sie den Schild. Erlauben Sie uns, nach Hause zu fliegen.«
Als Nil Spaars Gesicht verschwand, brach der ganze Senatssaal in ein wütendes Stimmengewirr aus. »Schalten Sie ab«, sagte Leia und ließ sich in einen Stuhl fallen. »Schalten Sie ab!«, wiederholte sie mit scharfer Stimme, als Engh und Ackbar zu langsam reagierten. Schließlich kam Engh ihrem Wunsch nach, und der Monitor verblasste zu der Farbe und der Helligkeit der Wand, auf der er hing. Einen Augenblick lang herrschte Stille im Raum.
Ackbar wandte sich ab und blickte durch die Sichtscheibe nach draußen. Was er hier miterleben musste, war ihm peinlich. »Das ist eine Katastrophe«, sagte er schließlich.
»Er hat alles falsch dargestellt«, sagte Leia ungläubig. »Wie kann das geschehen sein? Wir haben ihre schlimmsten Ängste noch bestätigt und verstärkt. Wie konnte das alles so schief gehen?«
»Leia – wir müssen etwas unternehmen…« drängte Engh und sah sie bittend an.
Sie nickte, was sie große Mühe zu kosten schien. »Nehmen Sie Verbindung mit General Baintorf auf. Lassen Sie ihn den Schild öffnen. Befehlen Sie der Brilliant, die Verfolgung aufzugeben. Lassen Sie sie gehen. Bitten Sie Benny, einen Vertreter des Senates zu ernennen, der die Leichen übernehmen soll.«
»Ja, Prinzessin. Wird sofort erledigt.« Engh bat um Erlaubnis, gehen zu dürfen, als wäre er froh, fliehen zu können.
»Makellos gespielt«, sagte Hiram Drayson. Er stand mit verschränkten Armen vor dem Monitor und sah zu, wie Senator Peramis Und Senator Hodidiji für ihre jeweiligen Welten Austrittsurkunden überreichten. Drei weitere kleine Welten, die im Senat alle durch ihre erblichen Herrscher vertreten waren, schlössen sich ihnen an, ehe es Behn-kihl-nahm gelang, die Sitzung zu vertagen.
Als die Medien die Live-Übertragung beendeten und zur Analyse übergingen, rief Drayson eine Aufzeichnung von Nil Spaars Ansprache auf. »Absolut makellos«, sagte er, nachdem er sich die Aufzeichnung zu Ende angesehen hatte, und bestätigte damit sein eigenes ursprüngliches Urteil. Seine Stimme ließ echte Bewunderung erkennen.
»Aber eine Winzigkeit fehlt, Vizekönig«, fügte er hinzu und strich sich mit der Hand über das Gesicht. Seine durchdringenden schwarzen Augen blitzten. »Was hast du dabei gewonnen? Was bringt es dir, wenn du Leia schwächst und den Senat in Aufruhr versetzt? Es gibt da noch etwas, was wir hier nicht gesehen haben…«
Er wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu und zog sich seinen Computer heran. »Verifizieren.«
»Verifiziert – Drayson Hiram.«
»Etahn A’bath anrufen. Zerhacker und blind.«
»Rufe Etahn A’bath. Arbeite. Warte. Verifiziere…«
»Admiral Ackbar.«
Der große Calamari wandte sich von der Sichtscheibe ab und sah die Prinzessin an der Tür stehen. »Ja, Leia.«
»Warum hat sich eines unserer Schiffe in der Nähe von Koornacht aufgehalten? Wussten Sie davon etwas?«
»Mir ist vieles ein Rätsel«, sagte Ackbar unbehaglich.
»Versuchen Sie die Rätsel für mich zu lösen«, sagte sie und wandte sich ab.
»Wo gehen Sie hin?«
Leia sah ihn über die Schulter hinweg an. »Nach Hause, um nachzudenken, ob ich zurücktreten soll.«
»Leia…«
»Versuchen Sie nicht, es mir auszureden«, sagte sie. »Nicht jetzt. Morgen vielleicht.«
Die Einsatzzentrale des Flottenträgers Intrepid war mit Ausnahme von zwei Generälen, von denen jeder eine unglückliche Last mit sich herumtrug, verlassen. General Etahn A’baths Last war, dass er wusste, was er getan hatte, während die General Han Solos darin bestand, dass er wusste, was kommen musste.
Seit mehr als zwei Stunden hatte A’bath jetzt Coruscant signalisiert und versucht, unmittelbar mit Prinzessin Leia zu sprechen. Aber was auch immer er versuchte, welchen Weg auch immer er eingeschlagen hatte, es war ihm nicht gelungen.
Er hatte die Flotteneinsatzleitung erreicht, die Nachrichtenzentrale der Verwaltung, einen sich immer wieder entschuldigenden Ersten Administrator, einen ungewöhnlich schweigsamen Admiral Ackbar, den Kommunikations- und Protokolldroiden der Präsidentin und Mailboxen für ein halbes Dutzend Ämter und ihre wichtigen Inhaber. Aber Leia selbst schien aus der Kommando- und Kommunikationsstruktur von Imperial City verschwunden zu sein, und niemand von A’baths Gesprächspartnern schien sonderlich darauf erpicht, sie zu suchen.
Schließlich hatte Ackbar sich erboten, persönlich eine Nachricht von A’bath zur
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