Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
hören, was er sagt.« Sie brauchten nicht lange zu warten, bis Leia zu dem Schluss gelangte, dass ein Erscheinen im Senatssaal im Augenblick nichts bewirken würde.
»Sie kennen mich«, sagte sie. »Und Sie kennen ihn. Soll er doch Andeutungen machen. Der Senat wird nicht vorschnell urteilen. Ich werde dann schon Gehör finden – aber nicht heute. Ich werde mich doch nicht auf ein Rededuell mit Peramis einlassen. Soll der sich ruhig heute Morgen die Kehle wund reden.«
Aber als Peramis dann seine Absicht bekannt gab, Nil Spaar zum Senat sprechen zu lassen, wurde Ackbar wütend. »Das ist doch absurd. Benny darf das nicht zulassen.«
»Er kann ihn nicht daran hindern«, sagte Leia. »Er muss es genehmigen.«
»Die Duskhan-Liga ist nicht Mitglied der Republik«, sagte Ackbar. »Nil Spaar hat kein Recht darauf, die diplomatischen Kanäle zu benutzen.«
»Das ist eine Formalität«, sagte Leia. »Der Vorsitzende wagt es nicht, einen so schwächlichen Halm in den Wind zu halten, der dort drunten braust.«
»Wenn der Vizekönig auf Kanal Einundachtzig zum Senat spricht, geht das über die Relaisstationen zu sämtlichen Heimatwelten in der Neuen Republik«, sagte Engh. »Lassen Sie mich einen Bekannten in der Schaltzentrale anrufen. Wenn ich ihn darum bitte, wird er verhindern, dass das den Planeten verlässt.«
»Nein«, widersprach Leia. »Ich habe keine Angst vor dem, was er sagen könnte. Außerdem haben es die Medien inzwischen ohnehin schon. Nein, wenn der Vizekönig nicht mit mir sprechen will, dann soll er sprechen, mit wem er möchte. Auf die Weise erfahren wir wenigstens, was das alles soll.«
»Dann fahren Sie mit Ihrer Präsentation fort«, sagte Behn-kihl-nahm gerade.
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass er es zulassen muss«, sagte Leia. »Seien Sie bitte ruhig, bis er fertig ist. Ich will nichts davon verpassen.«
Sowohl Coruscant Global Newsgrid wie auch das unabhängige New Republik Prime Newsgrid hatten aus den Büros der Senatoren Hodidiji und Peramis Tipps erhalten und die Auseinandersetzung im Senat verfolgt, seit Peramis das Wort ergriffen hatte.
Die Hafenverwaltung hatte keines der Bilder, die von den offiziellen Videorecordern aufgezeichnet worden waren, freigegeben, aber Global besaß eine Amateuraufzeichnung vom Start der Aramadia, die ein belovianischer Gesandter gemacht hatte, der sich von seiner Familie am Eastport-Terminal verabschiedet hatte.
Wenn man bedachte, wie viele Objektive sich seit der Ankunft des yevethanischen Konsularschiffes auf dieses gerichtet hatten, war es beinahe unvermeidbar, dass eine solche Aufzeichnung existierte. Trotzdem war es schierer Zufall, dass in den ersten paar Sekunden der Aufnahme ein verschwommenes Bild eines der Wachmänner zu sehen war, der von den Abgasen wie eine Puppe über die Piste gefegt wurde.
Die Aufzeichnung von Prime war aus viel größerer Entfernung entstanden, sie stammte von einem Weltraumfan, der auf seinem Balkon eine Reihe automatischer Aufzeichnungsgeräte aufgebaut hatte. Diese Aufnahme enthielt die schrecklichen Details nicht. Dafür hatte sich Prime irgendwie Nahaufnahmen der am Boden entstandenen Schäden beschaffen können, darunter auch die von Leichen, die entweder noch auf dem Boden lagen oder gerade auf Schweber geladen wurden.
Nil Spaar studierte beide Sendungen gründlich, während er abwartete, wie das Gekeife zwischen dem Ungeziefer ausging. Was er im Gitter sah, war für ihn höchst informativ, so wie alles, was er seit Beginn der Mission zu sehen bekommen hatte. Er hatte wohl oder übel lernen müssen, so wie das Ungeziefer zu denken, um sich seine Schwächen zunutze zu machen, und die Medien hatten ihm dafür reichlich Stoff geliefert.
Trotzdem konnte der Vizekönig den absurden Wahnsinn nicht glauben, dessen Zeuge er soeben geworden war. Wenigstens nicht die Szene, die sich gerade vor ihm abspielte.
Der Gedanke, dass geduldet wurde, dass das Ungeziefer gegen seinen obersten Führer sprechen durfte, ohne Angst, sofort niedergeschlagen zu werden, ohne Angst, dass man .anschließend ihre Kinder in ihrem Blut ertränken würde – die Vorstellung, dass ein Haus voller Würdenträger der Neuen Republik einem Außenseiter auch nur zuhören, geschweige denn seinen Beleidigungen Glauben schenken würde – so etwas war für einen Yevethaner nur mit Mühe vorstellbar.
Wenn Nil Spaar nicht selbst die schwache Hand gesehen hätte, die jetzt über das Ungeziefer herrschte, hätte er solchen Berichten niemals
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