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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Körper gehabt hatte, dem jegliche Trägheit fremd gewesen war. Bei Jacen war das ganz anders. Obwohl die Kinder sich überall frei bewegen konnten, sah Han seinen Sohn nie abgekämpft oder schweißgebadet oder schmutzig und zufrieden wie ein Wurm aus dem Garten kommen. Und das beunruhigte Han Solo.
    Noch mehr bekümmerte ihn indes, dass Jacen sich stets alleine beschäftigte, nie mit irgendwelchen nicht zur Familie gehörenden Freunden, und dass er auch kein großes Interesse daran zeigte, mit Jaina oder Anakin zu spielen. Han gab sich und Leia die Schuld daran, dass der Junge keine Spielgefährten hatte. Die Kinder waren dauernd unterwegs gewesen. Man hatte sie immer wieder an einen anderen Ort gebracht, sie mit Leibwächtern weggeschickt oder mitsamt ihren Kindermädchen versteckt – alles nur, um sie zu behüten. Und auf diese Weise waren sie davor ›behütet‹ worden, eine unbeschwerte Kindheit zu erleben. Dennoch waren sie trotz all der Vorsichtsmaßregeln von Hethrir entführt worden und beinahe nicht mehr heil zurückgekommen.
    Daran war nichts mehr zu ändern. Er und Leia konnten nur versuchen, alles nicht noch schlimmer zu machen. Am ersten Abend, an dem die Familie wieder vereint gewesen war und Leia in seinen Armen Tränen der Erleichterung vergossen hatte, hatte Han sich insgeheim geschworen, die Kinder nie wieder ohne den Schutz und die Obhut ihrer Eltern zu lassen.
    Es war Leia natürlich nicht möglich, die Regierungsgeschäfte niederzulegen. Aber seine eigene Rolle bewertete Han inzwischen ganz anders. Nach ihrer Rückkehr nach Coruscant hatte er sein Offizierspatent zurückgeben wollen. Admiral Ackbar hatte ihn darauf hingewiesen, dass das gleichbedeutend mit dem Verlust seiner Sicherheitsfreigaben sein würde und er auch seinen Passierschein der Klasse eins verlieren würde und dass Leia schließlich auf seinen Rat in schwierigen Angelegenheiten würde verzichten müssen.
    »Ich muss Ihr Gesuch zurückweisen, weil Sie für die Verteidigung der Neuen Republik unersetzlich sind«, hatte ihm Ackbar beschieden.
    »Augenblick mal…«
    »Außerdem muss ich feststellen, dass Ihre augenblickliche Verwendung kaum Ihrer Erfahrung und Befähigung entspricht«, hatte der Admiral weiter gesagt. »Deshalb ordne ich mit sofortiger Wirkung an, dass Sie der Senatspräsidentin als Verbindungsoffizier für häusliche Verteidigungsfragen zugeteilt werden. Sie werden hiermit angewiesen, ihr in jeder Weise beizustehen, die sie für angemessen hält. Alles klar?« Wenn der Calamarianer mit den großen Fischaugen fähig gewesen wäre, ihm zuzublinzeln, dann hätte er dies wahrscheinlich getan.
    Und so verbrachte Han seine Tage am Amtssitz der Präsidentin und versuchte dort, etwas von der versäumten Zeit aufzuholen. Er musste jedoch feststellen, dass ihm der Hyperantrieb des Millennium Falken im Vergleich zu seinen Kindern geradezu verlässlich erschien. Der kleine Anakin war Hans getreuer Verbündeter, aber die Zwillinge stellten ihn immer wieder auf die Probe. Sie hatten eine eigene Vorstellung von der Ordnung der Dinge und dem Platz, den sie darin einnahmen.
    »Aber, Dad, Winter hat uns immer…«
    »Aber, Dad, Chewie hat immer…«
    »Aber, Dad, 3PO hat nie…«
    Sätze, die so begannen, fielen nach einem Monat unter ein striktes Tabu; kurz darauf kam noch »Das ist nicht fair!«, hinzu. Da Leia seine Anordnungen grundsätzlich unterstützte (und wenn sie anderer Meinung war, dies in aller Diskretion unter vier Augen mit ihm aushandelte), kam es schließlich dazu, dass alle drei Kinder ihren Dad als Herrn im Haus akzeptierten.
    Trotzdem fürchtete er sich vor dem Tag, der unweigerlich kommen würde, dem Tag nämlich, da er bei einer Meinungsverschiedenheit den Kürzeren ziehen würde. Jedi-Kinder großzuziehen, so dachte er bei sich, glich der Dressur eines Ralltiir-Tigers: so nett und kuschelig sie auch sein mochten, wenn sie jung waren, und so sehr sie einen auch lieben mochten, irgendwann wuchsen ihnen doch lange tödliche Krallen. Han würde nie den Nachmittag vergessen, an dem Anakin eine Stunde lang einen von der Macht unterstützten Wutanfall gehabt hatte, in dessen Verlauf der Kleine seine sämtlichen Spielsachen gegen die Wände geschleudert hatte, bis er schließlich von allem verlassen mitten auf dem Boden gesessen und mit Händen und Füßen um sich geschlagen und getreten hatte.
    Zum Glück waren alle drei Kinder ihrem Wesen nach gutmütig. Darüber hinaus sorgte der spielerische Umgang mit der Macht

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