Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Waffe für den Fall, dass er plötzlich einberufen wird, bei sich zu Hause aufbewahren«, hatte Ackbar gesagt.
Luke hatte sich mit einigem Widerstreben überreden lassen. In den Monaten vor seiner Rückkehr nach Coruscant hatte er sich allerdings im Cockpit des E-Flüglers in zunehmendem Maße unbehaglich gefühlt. E-Flügler waren schwer bewaffnete Killermaschinen, dazu bestimmt, wo immer sie auftauchten, Angst und Schrecken zu verbreiten. Und insofern verkörperte der Sternjäger einen Teil seines Lebens, den er gerne hinter sich lassen wollte.
Sein X-Flügler hatte ihm gepasst wie eine zweite Haut, wie eine Verlängerung seiner selbst. Es hatte ihm großen Spaß bereitet, ihn zu fliegen, selbst in der Schlacht. Aber das war ein anderer, jüngerer Luke gewesen. Der E-Flügler war anders, ihm auf eine Weise peinlich, als müsse er sich mit hässlichen Kleidern in die Öffentlichkeit begeben. Und dann vermisste er auch die vertraute Anwesenheit von R2, der einfach nicht in das für einen R7 vorgesehene Astromech-Interface des E-Flüglers passte, körperlich wie elektronisch.
Einmal noch, dachte er. Dann lassen sie vielleicht zu, dass ich ihn zurückgebe.
»Kuppeldach öffnen, RT«, sagte er und richtete seine Konzentration auf die Vorderwand des Hangars. In der Klappenfläche aus Silizium und Quarzkristall erschienen plötzlich Konturen, dann öffnete sich die Wand auf Scharnieren, die noch Augenblicke zuvor nicht existiert hatten. Die Luft, die hereinwehte, als draußen der Wind an der Öffnung vorbeiheulte, schmeckte bitter.
Da der E-Flügler keine Einstiegsleiter besaß, sprang Luke mit einem eleganten Satz in das offene Cockpit und zwängte sich hinein. Als sich das Kabinendach über ihm schloss, malte er sich vor seinem inneren Auge aus, wie der E-Flügler ein paar Handbreit über der Hangartür schwebte und lautlos in die Nacht hinausglitt. Und genauso wie er es sich ausmalte, geschah es auch – nur dass R2s beharrliches Quäken die Stille störte. Dem starrsinnigen Astromech war einfach nicht beizubringen, dass es nicht notwendigerweise eine Gefahrensituation bedeutete, ohne Maschineneinsatz zu schweben.
»Energie in die Maschinen«, sagte Luke.
RT knurrte erleichtert und kam der Anweisung nach.
Luke stieg von seiner Zuflucht in einer sich ausweitenden Spirale nach oben und suchte dabei die Umgebung nach weiteren Hinweisen auf seine Besucherin ab. Als er die Klippe zum zweiten Mal überflog, entdeckte er etwa hundert Meter hinter dem Abgrund ihr Schiff – einen ziemlich alten Verpine Adventurer.
Ich kann einfach nicht glauben, dass ich nicht gehört habe, wie diese alte Klapperkiste reinkam, dachte er. Konstruktion aus der Zeit vor dem Imperium, Schwebedüsen für atmosphärischen Einsatz…
Erinnerungen regten sich, verbanden sich mit anderen. Er hörte Leias respektlose Stimme sagen: »Sie fliegen mit dem Ding? Sie sind mutiger, als ich dachte.« Das war bei ihrer ersten Begegnung an Bord des Todessterns gewesen – als er noch geglaubt hatte, eine Prinzessin zu retten, nicht eine lange verschollene Schwester. Das lag jetzt eine Ewigkeit zurück.
Luke zog den Knüppel hart zu sich heran, worauf der E-Flügler einen weiten Bogen beschrieb und Kurs auf Imperial City nahm. Er schickte einen Gedanken voraus, um Leia wissen zu lassen, dass er kam. Für den Augenblick behielt er den Grund seines Kommens für sich.
Er sah nicht, dass Akanah ihn vom Turm aus beobachtete, sah nicht ihre hoffnungsvollen Blicke, die der Ionenspur des E-Flügler folgten, ehe dieser in der Nacht verschwunden war.
Leia, die in Hans Armen im Bett gelegen hatte, schoss ruckartig in die Höhe.
»Was ist denn los?«, fragte er verwirrt.
»Er kommt heute nacht hierher.«
»Wer kommt?«
»Luke.« Sie warf das weiche Laken von sich und stieg aus dem Bett. »Er kommt uns besuchen.«
»Woher weißt du das?«
»Ich habe seine Stimme gehört. Du weißt doch, das was du immer im Scherz als unser halbmystisches Zwillingszeug bezeichnet hast.«
»Nun – er klingelt ja noch nicht an der Tür«, sagte Han mit einem Grinsen. »Bis er herkommt, wird es wohl noch eine Weile dauern.«
Leia schien ihn überhaupt nicht zu hören. »Wird auch langsam Zeit. Ich brauche ihm bloß zu erzählen, wie die Kinder sich heute aufgeführt haben – dann hat er gleich den ganzen Katalog von Problemen.«
»Und du bist sicher, dass er deswegen kommt?«
»Er hat gesagt, er müsste mit mir über Familienangelegenheiten sprechen.«
Han nahm die
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