Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
versuchen, mich daran zu erinnern, wenn Borsk Fey’lya von der Rednerbühne des Senats aus davon spricht«, sagte Leia. »Und wer ist der zweite Vorsitzende, der sich mit Fey’lya zusammengetan hat?«
»Das ist Vorsitzender Rattagagech, aber ich würde nicht sagen, dass er sich auf die Seite des Vorsitzenden Fey’lya geschlagen hat«, erklärte Behn-kihl-nahm.
Als Leia den Namen hörte, war ihr sofort klar, weshalb ihr väterlicher Freund diesen Unterschied machte. Der nachdenkliche, gelehrtenhaft wirkende Elomin, der den Vorsitz im Rat für Wissenschaft und Technik hatte, war in fast jeder Hinsicht das genaue Gegenteil des vulgären Bothaners. »Kennen Sie seine Gründe?«
»Es ist so, wie Sie es sich vorstellen können«, meinte Behn-kihl-nahm. »Die Elomin lieben Ordnung. Nach den Ereignissen der letzten paar Wochen sieht er in Ihnen eine Quelle von gesellschaftlichem und politischem Chaos, keine Kraft, die für Stabilität und Ordnung sorgt.«
»Das kann ich ihm ja wahrscheinlich gar nicht verübeln«, sagte Leia. »Gibt es Unschlüssige?«
»Vorsitzender Präget hat sich mir gegenüber unschlüssig geäußert«, nannte Behn-kihl-nahm den Leiter des Ausschusses für Nachrichtendienste und Sicherheit. »Aber das gilt natürlich nur für den Augenblick. Vieles hängt davon ab, was Sie als nächstes unternehmen werden. Die Begeisterung für einen Krieg ist äußerst gering. Wenn Sie einen zu aggressiven Kurs einschlagen, könnte das leicht dazu führen, dass zwei, vielleicht sogar drei weitere Mitglieder des Rates einen Misstrauensantrag unterstützen. Und dann gäbe es nichts, was Sie vor einer Abstimmung im Senat schützt.«
»Wie groß ist denn die Begeisterung für Gerechtigkeit?«
Behn-kihl-nahm zuckte die Achseln. »Auch nicht sehr groß. Der Tod von Fremden, noch dazu solchen, die eine halbe Galaxis von uns entfernt im Koornacht-Sternhaufen sterben, wiegt nicht schwer im Vergleich mit der Aussicht darauf, dass patriotische Piloten der Republik den Tod finden und auf friedlichen Republikwelten kämpfen müssen. Es gibt durchaus einige, die wegen dieser Ereignisse zum Krieg bereit wären, aber wesentlich mehr, die darin lediglich eine politische Krise sehen.«
»Da fällt mir ein«, meinte Leia plötzlich, »Senator Tuomi hat doch die Rechtmäßigkeit meines Amtes angezweifelt. Was ist denn daraus geworden?«
»Das ist vorbei und vergessen. Vorsitzender Beruss hat diesen Unsinn unter einem Berg von Geschäftsordnungspunkten vergraben. Und ich konnte die Parade zum Rednerpult auf zehn Redner beschränken.«
»Wären es wesentlich mehr gewesen, wenn Sie nicht mit einer Axt in der Hand am Ende der Schlange erschienen wären?«
Behn-kihl-nahm tat die Frage mit einer Handbewegung ab. »Das ist einfach Lärm, das muss man ignorieren. Die wesentlich wichtigere Frage betrifft die Zukunft. Was wollen Sie bezüglich der Yevethaner unternehmen?«
»Wozu sind wir stark genug?«, fragte Leia. »Welche Wahlmöglichkeiten habe ich denn, die nicht automatisch dazu führen, dass ich Fey’lya oder Präget oder Cion Marook die Präsidentschaft übergebe?«
»Vielleicht sollten Sie sich mit der Frage auseinander setzen, was getan werden sollte, und dann können wir uns gemeinsam damit beschäftigen, wie wir das überleben.«
»Was getan werden sollte…« Leia schüttelte den Kopf. »Wir sollten die Yevethaner nach N’zoth zurücktreiben und dann ein planetarisches Interdiktionsfeld um sie herum errichten, das erst nach tausend Jahren wieder geöffnet wird. Und selbst das wäre wahrscheinlich noch eine viel zu milde Strafe.«
»Sie sind milder gestimmt als ich«, sagte Behn-kihl-nahm. »Die einzige gerechte Strafe, die ich mir vorstellen kann, wäre, sie das erdulden zu lassen, was sie ihren Opfern angetan haben. Aber das ist natürlich unmöglich – wenn wir so etwas tun würden, dann würde das sämtliche Prinzipien unserer Deklaration verletzen.« Er nahm sich ein Bonbon aus der Schale, die neben seinem Sessel auf einem niedrigen Tischchen stand. »Aber ich könnte durchaus untätig zusehen, wenn jemand anderer das tun würde.«
»Sie sind stärker als ich«, sagte Leia. »Ich müsste mich wahrscheinlich abwenden.«
Behn-kihl-nahm ließ das Bonbon in seinem Mund verschwinden. »Aber während wir darauf warten, dass dieser Rächer auftaucht…«
»Vielleicht sollte ich eine Sitzung mit dem Verteidigungsrat ansetzen und mir eine Vorstellung davon bilden, wie weit wir wirklich gehen wollen.«
»Ich würde
Weitere Kostenlose Bücher