Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
Schlepptau hatte.
»Bist du für einen Wookiee nicht ein wenig klein?«, murmelte er vor sich hin, als er an ihm vorbeiging.
Als Luke seine Box erreichte, war die Tür noch versperrt, das Skiff sicher und Akanah immer noch nicht zurückgekehrt. Es deutete auch nichts darauf hin, dass sie dagewesen und wieder weggegangen war. Ein Blick auf den Chronometer zeigte ihm an, dass sie jetzt seit mehr als sechzehn Stunden unterwegs war.
Wo bist du? dachte er. Was machst du solange dort draußen? Du hast so wenig Geld und hast auch mich nicht um welches gebeten – und Geld ist alles, was man hier respektiert –
Aber Luke widerstand dem Impuls, sein Lichtschwert zu nehmen und die Box in Richtung auf den Pemblehov-Distrikt zu verlassen. Vielmehr stieg er in die Steuerkanzel der Schlammfaultier und machte es sich mit seinem Lesegerät und zwei teuren Datacards auf der Pilotenliege bequem. Während die Nacht langsam zu Ende ging, vertrieb er sich mit Absurditäten bezüglich der Jedi und den beunruhigenden Nachrichten über einen bevorstehenden Krieg die Zeit – in der Hoffnung, dass weder Akanah noch Leia, wo immer sie sich auch im Augenblick befinden mochten, seine Hilfe brauchten.
Akanah stand vor einem Häuserblock, der die Bezeichnung Atrium 41 trug, und betrachtete ihn mit einigem Unbehagen.
Selbst im schmeichelnden Licht des frühen Morgens sah der fünfzehnstöckige Turm wie ein Haus für Leute aus, die alles, was sie einmal besessen hatten, in die Casinos getragen hatten. Jeder zweite Buchstabe der unbeleuchteten Schrift über dem Eingang fehlte, die Sicherheitstüren darunter standen offen und waren mit Metallstangen verkeilt. Ein unangenehm fauliger Geruch, der allem Anschein nach von den Steinen ausging, auf die jetzt die ersten Sonnenstrahlen fielen, lag in der Luft.
Um hierher zu kommen, hatte Akanah Dutzende von schäbigen Clubs, Läden und Lokalen in den armseligen Außenbezirken von Talos abgeklappert – den Neuen Markt, die allem Anschein nach von Schlägertypen beherrschte Dämonenhöhle und den schrillen Fleischmarkt von Pemblehov. Sie hatte Informationen gekauft und eingetauscht, so gut sie das konnte, war schier endlose Strecken gegangen, so daß ihre Füße jetzt wehtaten, hatte drei Überfälle und wenigstens zwanzig unsittliche Anträge abgewehrt, ohne dass es zu Blutvergießen gekommen war, und hatte zuletzt ein unerwartetes Maß von Mitgefühl erfahren, als der Chef einer Straßengang ihr einen geschützten Platz zum Ausruhen angeboten hatte, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
Jetzt stand sie vor ihrem Ziel, wischte sich den Staub von ihrem Dar-Umhang und versuchte ihre Enttäuschung zu unterdrücken. Sie ertappte sich dabei, wie sie hoffte, ihr letzter Informant habe sie belogen – besser zum Narren gehalten werden als das hier, als die Wahrheit akzeptieren zu müssen. Und diese Hoffnung war es schließlich, die sie dazu veranlasste, durch den Eingangsbogen zu treten.
Das Atrium des Turms verdiente seinen Namen nicht, denn es war nicht einmal vier Meter breit und keine zehn Meter lang. Es war in Wirklichkeit nicht mehr als ein offener Treppenschacht mit einem Oberlicht. Metallgitterbalkone mit verbogenen und teilweise zerbrochenen Geländern umgaben das Atrium in jeder Etage und waren jeweils an der Schmalseite mit Laufgängen verbunden. Dreieckige Türen führten in die vier Wohnungen jeder Etage.
Akanah gelangte unbelästigt in die dritte Etage, wo ihr ein Gotal mit grauem Pelz den Weg versperrte. Er trug die schwarze Uniform eines Offiziers der imperialen Marine mit einem angesengten Loch, das auf einen Blasterschuss deutete, und in seinem Hüftgurt steckte nach Schmugglerart ein Vibromesser.
»Hübsche Trophäe«, sagte Akanah. »Vizeadmiral, nicht wahr? Haben Sie ihn selbst erledigt?«
Der Gotal antwortete darauf mit einem unartikulierten Knurren und fügte dann hinzu: »Was wollen Sie hier?«
»Wohnt hier Joreb Goss?«
»Wer will das wissen?«
»Ich bin Akanah.«
»Und wer schickt Sie?«
»Ich bin auf eigene Initative hier und suche Joreb Goss.«
»Master Joreb ist der Besitzer von allem hier und hat seinen Freunden und Dienern in seiner Großzügigkeit erlaubt, hier zu wohnen. Sollen Sie eines seiner Mädchen werden?«
»Ja«, sagte Akanah. »So ist es.«
»Dann sind Sie früh dran«, sagte der Gotal. »Stören Sie den Master nicht. Warten Sie im Spielzimmer auf die anderen.«
»Ich gehöre nicht zu den Bewerberinnen vom Vormittag«, sagte Akanah, die
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