Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
warten, Schlammfaultier. Vor Ihnen ist Verkehr.«
Luke sah auf den Chronometer und schüttelte mit verkniffener Miene den Kopf. Sie waren bis auf ein paar Minuten einen vollen Tag lang auf Atzerri gewesen. Seine Antwort kam eher von Luke als von Li Stonn.
»Talos Tower, verstanden, ich sehe den Verkehr auf meinen Sensoren, und von hier aus sieht es so aus, als wäre der Typ eingeschlafen«, sagte er. »Meinen Sie, es hilft ihm beim Wachwerden, wenn ich meine Schubaggregate blitzschnell ein wenig aufdrehe?«
Die Startfreigabe kam ein paar Augenblicke später. Luke war auch nicht sonderlich überrascht, dass die Abschlussrechnung, die auf seinem Bildschirm erschien, als er die Atmosphäre hinter sich ließ, trotzdem auf zwei Tage Liegezeit lautete.
Freihändler, dachte Luke angewidert. Diebe mit Visitenkarten.
Unmittelbar bevor er den Sprung aus dem Atzerri-System einleitete, dachte Luke daran, den Bericht über die Schlammfaultier aus dem Schiffsregister auf Coruscant abzurufen.
Er war wesentlich kürzer als der über die Star Morning, so wie es einem Schiff zukam, von dem Luke vermutete, dass es wahrscheinlich den größten Teil seines Lebens auf dem Boden verbracht hatte. Das kleine Skiff eignete sich allenfalls für einen gelegentlichen Urlaubsausflug oder für einen Kurzbesuch auf einer Welt außerhalb der üblichen Raumverkehrslinien. Sein Wert bestand vornehmlich darin, dass es ein Statussymbol war, Gesprächsstoff für den, der es sich leisten konnte, und Neidobjekt für weniger begüterte Zeitgenossen. Nach der eleganten Konstruktion des Rumpfs und so manchem verspielten Detail zu schließen, hatte Verpine ganz bewusst einer Konstruktion, die auf einem Liegeplatz schnell aussah, den Vorzug vor dem Komfort seiner Insassen gegeben.
Aber Luke interessierte sich ausschließlich für die registrierten Vorbesitzer und die jüngsten Eintragungen im Verkehrslogbuch. Nach Akanahs Verhalten auf Atzerri war Lukes Interesse an einer unabhängigen Bestätigung all der Dinge, die sie ihm gesagt hatte, noch gewachsen. Er verspürte immer noch den Wunsch, ihr zu glauben, war aber bei weitem nicht mehr so sicher, dass er das auch konnte. Und was auch immer er jetzt herausfinden würde, er musste es wissen.
Außerdem stellte Luke fest, dass seine Neugierde bezüglich der Dinge, die Akanah ihm nicht sagte, gewachsen war. So war ihm beispielsweise aufgefallen, dass Akanah fast immer, wenn sie von ihrer Vergangenheit sprach, von ihrem Leben auf Carratos redete, aber nicht von Lucazec. Da er ihr starkes Interesse an Informationen bezüglich seiner Mutter kannte, hatte er eigentlich erwartet, dass Akanah in Anekdoten und Erinnerungen über jenen Teil ihres Lebens, den sie für den schönsten hielt, schwelgen würde.
Aber davon hatte er nur wenig von ihr zu hören bekommen, und Nashira hatte sie nur ganz selten überhaupt erwähnt. Das machte Luke nachdenklich, und daraus wurden Zweifel und aus dem Zweifel schließlich Argwohn – ein höchst unerfreulicher Zustand.
Deshalb war Lukes Erleichterung groß, als gleich der erste Bildschirm des Berichts ihn wissen ließ, NR80-109399, ein Verpine Adventurer, Modell 201, Produktionsgruppe E wäre Eigentum von:
Akanah Norand Pell, einer erwachsenen Bewohnerin von Chofin, einer Siedlung im Besitz des autonomen Staates Carratos, in dessen Vollmacht diese Registrierung vorgenommen wird.
.Und das Datum dieser Eintragung lag nicht weit zurück – nicht ganz ein halbes Jahr.
Luke wandte sich dem Verkehrslog zu und fand weitere willkommene Nachrichten. Die einzigen Planetenlandungen, die seit der Übernahme durch Akanah erfolgt waren, waren auf Golkus und Coruscant, und Golkus lag praktisch auf einer geraden Linie von Carratos nach Coruscant, so dass ein Zwischenstop dort keiner Erklärung bedurfte. Eigenartigerweise gab es allerdings keine Aufzeichnung über ihren Start von Coruscant und auch nicht über ihre Stationen auf Lucazec, Teyr oder Atzerri.
Dass Atzerri fehlte, mochte am Aktualisierungssystem liegen – möglicherweise waren die Daten des Flugkontrollzentrums noch nicht an Coruscant übermittelt worden. Aber dass die beiden anderen Planeten fehlten, verblüffte ihn. Lukes Vertuschungsmanöver beim Verlassen Coruscants hatten lediglich den Ausgangspunkt ihrer Reise vor neugierigen Augen geheim halten und Neugierde in der Flugkontrolle wegen ihrer Abweichung von der vorgeschriebenen Flugbahn verhindern sollen.
Aber soweit es Coruscant anging, hatte die Schlammfaultier
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