Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
keinerlei Bestätigung. Diese Schiffe könnten ebenso gut nur ein halbes Lichtjahr weit springen und an unserer Flanke wieder auftauchen«, erklärte er. »Außerdem gibt es dort draußen immer noch vierundvierzig T-Typen und von denen hat noch keiner die Formation verlassen. Das ist noch nicht vorbei.«
Bis zum Zusammentreffen der auseinander gebrochenen yevethanischen Formation und der Flotte der Neuen Republik war nur noch sehr wenig Zeit. A’baht nutzte sie hauptsächlich dazu, eine weitere Kapitulationsaufforderung auszusenden, die er diesmal an die einzelnen Kapitäne der herannahenden Schiffe richtete und dabei die überlegene Zahl seiner Streitkräfte betonte.
Aber es kam keine Antwort und am Kurs der yevethanischen Flotte änderte sich nichts. Die Befehle, die Nil Spaar vor seinem Verschwinden gegeben hatte, waren offenbar noch in Kraft. Mehr als alles andere trug das dazu bei, A’baht davon zu überzeugen, dass das nicht das letzte Mal war, dass sie das imperiale Schiffskontingent zu sehen bekommen hatten.
»Ich kann einfach nicht glauben, dass eine Einheit, die vor Beginn der Schlacht dezimiert worden ist, nein, schlimmer als das – die ihre Oberbefehlshaber verloren hat, ehe auch nur ein einziger Schuss abgefeuert worden ist, und die sich einer weit überlegenen gegnerischen Streitmacht gegenübersieht, nicht zusammenbricht«, sagte der General. »Nach allen Gesetzen der Vernunft sollten diese Schiffskommandeure jetzt an Kapitulation oder Rückzug denken.«
»Nun, das tun sie aber nicht«, sagte Oberst Corgan. »Ziele achtzehn, zwanzig und einundzwanzig haben soeben das Feuer auf die Phantomelemente der Einsatzgruppe Symbol begonnen.«
»Daraus kann ich nur den Schluss ziehen, dass nichts von dem, was wir gerade miterlebt haben, wirklich geschehen ist«, sagte A’baht. »Ihre Kräfte sind nicht dezimiert, sondern nur aufgeteilt worden. Ihre Kommandostruktur bleibt intakt – und sie verfügen über andere Streitkräfte, die bis jetzt noch nicht in die Kampfzone verlegt worden sind. Deshalb können wir folgern, dass dies hier Gerät von geringem Wert ist, das uns beschäftigt halten, unsere Formationen stören und uns für einen geplanten Gegenschlag weich machen soll.«
»Ich teile Ihre Lagebeurteilung«, sagte Oberst Corgan. »Wie machen wir dann weiter, General?«
A’baht studierte das Taktikdisplay. »Wir müssen Verbände hier neutralisieren, ohne die Integrität unserer Einheiten oder unsere Mobilität zu gefährden«, sagte er schließlich. »Geben Sie Folgendes weiter: Bomber zurückhalten. Patrouillenschirme im Nahbereich lassen und A-Flügler-Abfangjäger nur als Reaktion auf direkte Bedrohungen starten. Unsere Operationseinheit für dieses Gefecht ist das Flottengeschwader, und die Geschwaderkommandanten erhalten hiermit operative Autonomie. Alle Einheiten haben Anweisung, jedes sich bietende Ziel zu verfolgen, anzugreifen und zu zerstören. Da die Yevethaner einen Kampf haben wollen, sollen sie einen bekommen.«
»Und was ist mit den Geiseln, Sir?«
A’baht schüttelte den Kopf. »Beten Sie für sie, Oberst. Mehr können wir nicht tun.«
Ein großer Konflikt ist nichts anderes als die Summe vieler kleiner Auseinandersetzungen und diese Erkenntnis galt auch für die Schlacht von N’zoth. Es gab keinen Aussichtspunkt, von dem aus man die Schlacht in ihrer Gesamtheit erfassen konnte – nicht einmal das Beobachtungsdeck des Flaggschiffs der Neuen Republik.
Luke und Akanah hatten den Lieutenant, der sie hatte abholen wollen, abgewiesen. Der Beginn der Feindseligkeiten hatte nicht zugleich auch das Ende von Wialus Bemühungen bedeutet – zu Lukes Überraschung hielt sie die Illusion der Phantomkriegsschiffe auch dann noch aufrecht, als rings um sie bereits das gleißende Feuer der Ionen- und Laserkanonen den Weltraum beleuchtete.
»Sie hat gesagt, sie will die Projektion so lange es geht aufrechterhalten, selbst wenn die Yevethaner nicht kapitulieren«, flüsterte Akanah.
Luke nickte. »Wenn die Phantome yevethanisches Feuer auf sich ziehen…«
»Sie hat gesagt, auf einem Schiff, das es gar nicht gibt, würde niemand sterben.«
Beide konnten deutlich erkennen, dass das, was sie tat, seinen Tribut von Wialu forderte. Als die Schlacht sich ausweitete und auseinandergeplatzte und brennende Kriegsschiffe den dichten Sternhimmel noch heller erleuchteten, konnte man sehen, wie Wialu in sich zusammensackte. Schließlich, Augenblicke nachdem ein leichtes Geleitschiff der Neuen
Weitere Kostenlose Bücher