Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
gegen Ende der Schlacht, als die letzten elf Schubschiffe ihre Dreideckerjäger absetzten – Jagdmaschinen, die zwischen den Schiffen der Neuen Republik hindurch heulten, im Sturzflug durch Schildlücken hinabstießen, die die yevethanischen Batterien für sie freigeschossen hatten, und sich als Selbstmordbomben auf ihre Ziele stürzten.
Innerhalb von nur fünf Minuten war ein halbes Dutzend der Schiffe, die mit den Resten der yevethanischen Flotte kämpften, entweder zerstört oder sah sich zum Rückzug gezwungen. Die Mandjur war eines der Schiffe, die die Bresche füllten, aber sie wurde zweimal in Hecknähe getroffen, ehe sie auch nur die Hälfte ihrer Abfangjäger absetzen konnte. Sie begann im Raum zu treiben, manövrierunfähig und verletzbar, mit toten Motoren und ohne ihre Heckschilde.
Unmittelbar nachdem die beiden Treffer den Kreuzer erbeben ließen, rannte Mallar zu einer Gruppe von Piloten, Deckmannschaften und Droiden, die sich darum bemühten, einen beschädigten E-Flügler aus der Mündung des Flugdecks wegzuschaffen. Was er von ihnen hörte, verriet ihm, was draußen vor dem Schiff geschah, und veranlasste ihn zum Handeln.
Seit er an Bord der Mandjur gekommen war, war ihm immer wieder Captain Tegetts X-Flügler in die Augen gestochen. Grellrot bemalt stand er auf einem reservierten Abstellplatz unter den breiten Sichtfenstern der Flugkontrolle. Und als die Trümmer schließlich weggeräumt waren und die nicht beschädigten X-Flügler sich allmählich nach vorn bewegten, auf den Start zu, kehrte Mallar nicht zu seinem Shuttle zurück, sondern rannte auf den roten X-Flügler zu.
Als der Einsatzleiter ihm die Freigabe zum Starten der Motoren gab, anstatt ihn wegzujagen, wusste Mallar, wie ernst die Lage des Schiffes war. Er schob sich zwischen zwei E-Flügler und bekam kurz darauf das grüne Licht zum Start.
»Vier hinter mir!«, hörte Mallar über sein Cockpitkomm, als die Mandjur unter ihm zurückfiel. »Hier Blau Fünf – ich brauche Hilfe!«
Mallar riss den X-Flügler scharf auf das Heck des Kreuzers zu und verspürte einen Augenblick der Benommenheit. Ackbars Stimme hallte in seinem Bewusstsein nach. Versuchen Sie nicht, mit ihnen zu wenden – nutzen Sie Ihre Geschwindigkeit, kennen Sie Ihre Stärken und Ihre Grenzen. Er sah Polneye vor sich brennen.
Vielen Dank für das, was Sie mich gelehrt haben, Admiral, dachte er. Vielen Dank für die Chance. Als Mallar den Sprechknopf drückte, sah er, wie ein E-Flügler mit ihm wendete, und dann einen weiteren, der von hinten herankam und an seiner Steuerbordseite Position bezog.
»Hier Führer Rot«, sagte er mit ruhigem Selbstvertrauen. »Blau Fünf, ich komme und bringe Gesellschaft mit. Übernehmen Sie den Ersten – den Rest erledigen wir.«
Dann schob er den Knüppel nach vorn und der Jäger reagierte darauf mit einem mächtigen Satz.
Die Berichte, die von den über die äußeren Bereiche des Sternhaufens verstreuten Beobachtern des Nachrichtendienstes hereinkamen, meldeten alle praktisch dasselbe: Die Schiffe, die sich im Orbit um die zerstörten Kolonien befunden hatten, waren verschwunden. Spätere Analysen würden dann aufzeigen, dass es diese Schiffe gewesen waren, die die Flotten bei N’zoth, Wakiza, Z’fell und den anderen dicht besiedelten Welten verstärkt hatten. .
Die Berichte der Einsatzgruppen, die zu jenen Welten ausgesandt wurden, meldeten, dass dort Ähnliches wie bei N’zoth geschehen war: Die imperialen Schiffe hatten plötzlich kehrtgemacht und waren ohne erkennbare Ursache oder Erklärung gesprungen. Aber kein einziges yevethanisches Schiff hatte kapituliert oder war geflohen. Die Schubschiffe hatten bis zum letzten Widerstand geleistet, bis sie vernichtet wurden.
A’baht hatte in dreißig Jahren Soldatenleben dergleichen noch nie erlebt und war erschüttert.
»In der Vergangenheit hat es immer ausgereicht, den Feind zu besiegen«, sagte er zu Morano, als die beiden allein in dem jetzt ruhig gewordenen Lageraum saßen. »Ich habe noch nie einen Feind gekannt, der mich gezwungen hat, ihn völlig zu vernichten. Am Ende habe ich in früheren Schlachten immer nach Wegen gesucht, um jene letzten paar Schiffe nicht vernichten zu müssen. Wenn sie mir die leiseste Chance gegeben hätten, sie zu verschonen, das geringste Zögern gezeigt hätten oder auch nur ein wenig zurückgefallen wären…«
»Die Chance haben sie uns nie gegeben«, sagte Morano und schüttelte den Kopf. »Jemandem, der einem an die Gurgel
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