Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
Vom Netzwerk:
Man braucht ihm bloß einen richtigen Schubs zu geben – die Abstoßladung einer Fluchtkapsel beispielsweise.«
    Der Vizekönig stand aufgerichtet und stumm da, ein Bild des Hochmuts und der Verachtung.
    Sorannan schob sein Gesicht ganz dicht an das Nil Spaars, so dass seine geflüsterten Worte wie ein KUSS an der Wange des Vizekönigs waren. »Ich weiß nicht, wie lange Sie dort überleben werden«, sagte er. »Aber ich weiß, dass Sie dort sterben werden.«
    Der Major trat zurück und sah zu, wie die anderen Nil Spaar in die Fluchtkapsel zwängten und sie hinter ihm verschlossen.
    »Stirb langsam«, sagte Sorannan mit heiserer Stimme und hieb den Abschussschalter herunter.
    Die Fluchtkapsel schoss mit lautem Brüllen ins Nichts.

ZWISCHENSPIEL V:
RENDEZVOUS
     
    Die Ehrfurcht, mit der Joto Eckels das Sensordisplay anstarrte, grenzte an religiöse Verzückung. In seinem ganzen Leben als Archäologe hatte es für ihn noch nie einen solchen Augenblick gegeben, in dem eine funktionierende Instrumentalität einer toten Rasse aufgetaucht war und eine Brücke über die Jahrhunderte geschlagen hatte.
    Es war ein Ereignis, dessen Bedeutung sich mit den größten Funden der modernen Ära messen konnte – dem Schattensaal auf Liok, dem Weltraumlift von Nojik, dem Planeten umspannenden Rohrbahnsystem der Pa Tho und der Foran Tutha-Sternsonde. Aber zu Anfang wollte keine Freude aufkommen – nur die plötzliche lähmende Last der Verantwortung. Dreiss und Mokem waren im Schattensaal gestorben. Bartleton hatte hilflos mit ansehen müssen, wie die Foran Tutha-Sonde von einem Feuer vernichtet wurde, das seine eigenen Leute, ohne dies zu wollen, ausgelöst hatten.
    Aber Pakkpekatts Team schien weder der Gedanke an die Geschichte noch der an die Nachwelt in irgendeiner Weise zu belasten. Vielmehr gingen sie mit einer selbstverständlichen Effizienz daran, sich mit dem überraschenden Geschehen auseinanderzusetzen.
    »Was soll ich dem Hauptquartier melden, Oberst?«, wollte Pleck wissen.
    »Lediglich einen Kontaktbericht«, sagte Pakkpekatt. »Zuerst wollen wir einmal sehen, wie wir begrüßt werden. Ist der Satellit bereit?«
    »Ich bin damit fertig. Er ist am Leitwerk befestigt und bereit zum Aussetzen«, sagte Taisden.
    »Empfehlung?«
    »Die Penga Rift sollte auf die andere Seite verlegt werden, damit der Planet zwischen ihr und dem Vagabunden ist, bis sie ihre Leute eingesammelt und den Orbit verlassen hat. Wenn wir uns und den Satelliten in hundertachtzig Grad Abstand auf Geosynch bringen, können wir die Annäherung komplett erfassen und bekommen maximale Auflösung.«
    »Satellit absetzen«, sagte Pakkpekatt. »Doktor?«
    Immer noch etwas benommen blickend schob Eckels sich nach vorn. »Darf ich mit der Penga Rift sprechen, Oberst?«
    »Selbstverständlich. Oberst Hammax, richten Sie dem Doktor Station Drei ein.«
    Eckels erteilte den Rückrufbefehl und machte Captain Barjas dann mit der Lage vertraut. »Holen Sie alle an Bord und lassen Sie alles sichern«, sagte er. »Mazz soll aufzeichnen, was über unseren Satelliten kommt. Sehen Sie, was Sie von dem herankommenden Schiff mitbekommen können. Aber vermeiden Sie jedes Risiko für die Artefakte – beim ersten Anzeichen einer direkten Bedrohung springen Sie in den Hyperraum.«
    Dann wandte er sich wieder den anderen zu, die ihn, wie es schien, für den Augenblick vergessen hatten.
    »Wir sollten noch einen weiteren Prüfzyklus an der Antwortsequenz machen«, meinte Fleck. »Wenn die Frage kommt…«
    »Nein«, lehnte Pakkpekatt ab. »Die früheren Tests sind einwandfrei verlaufen. Die Frage könnte jeden Augenblick hereinkommen. Ein weiterer Test wäre mir zu riskant. Schalten Sie auf Bereitschaft.«
    »Ja, Oberst«, bestätigte Fleck.
    »Satellit abgesetzt, aktiv und auf Kurs«, sagte Taisden. »Vierzehn Minuten bis zum Ziel. Wir können unsere Position sechs Minuten nach Absetzen des Skiff erreichen.«
    Pakkpekatt drehte sich zu Eckels herum und sah ihn fragend an. »Doktor, sollten Sie jetzt nicht gehen?«
    »Wohin?«
    »Zurück zu Ihrem Schiff – zur Penga Rift.«
    »Und mich auf der anderen Seite von Maltha Obex verstecken? Das kann ich mir nicht vorstellen, Oberst. Ich glaube, da kann ich mich hier viel eher nützlich machen.«
    Eckels hatte einen Einspruch erwartet und sich einige Argumente vorbereitet. Aber der einzige wahrnehmbare Dialog bestand in Pakkpekatts fragendem Blick, dem er standhielt. Für den Fall, dass es noch auf einer anderen für ihn nicht

Weitere Kostenlose Bücher