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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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    Auf dem Flug nach Utharis kam die Schlammfaultier manövrierunfähig aus dem Hyperraum, weil ein Spannungsstoß die Verbindung zwischen den Backbordnavigationssensoren und dem Navkomm im Datenbus gestört hatte. Der Spannungsstoß war zum ungünstigsten Zeitpunkt eingetreten, nämlich während der Kaskade, in der die Systeme des Hyperantriebs abschalten und die Echtraumsysteme sich neu initialisieren.
    »Deshalb sollte man nie sparen, wenn man ein Sternenschiff kauft«, knurrte Luke, als er aus dem Wartungsschacht kletterte.
    »Wie meinst du das?«, fragte Akanah.
    »Ich meine einfach, dass Verpine die Systeme beim Bau dieser Kiste zu schwach ausgelegt hat«, sagte Luke und schloss den Wartungsschacht. »Der Energiebus schafft nicht alle Systeme gleichzeitig, also muss der Kaskadenprozessor mit den Systemen jonglieren und das eine abschalten, ehe das andere eingeschaltet wird. Und damit das richtig funktioniert, müssen die Pufferkreise…« Er sah ihren glasigen Blick und verstummte. »Jedenfalls bedeutet das, dass wir auf Utharis mit Wartezeit rechnen müssen.«
    »Wie lange?«
    »Bis das repariert ist«, sagte Luke. Er sicherte die Schiebetür des Wartungsschachtes und blickte dann zu ihr auf. »Wenn es auf der Station Taldaak einen Monteur gibt, der dieses Modell hier besser kennt als ich, dauert es vielleicht nur ein oder zwei Tage.«
    »Zwei Tage! Du hast gesagt, wir würden dort nur so lange Station machen, um unsere Vorräte aufzufüllen und nachzutanken.«
    Luke zuckte die Achseln. »Ich bin davon auch nicht begeistert«, sagte er. »Aber immer noch besser, wenn das beim Anflug auf einen regulären Hafen mit sämtlichen Serviceeinrichtungen passiert als irgendwo mitten in Farlax.«
    »Ich ertrage das einfach nicht! Wieder eine Verzögerung, so nahe beim Ziel – so nahe beim Kreis.«
    »Ich weiß«, nickte Luke. »Aber dieses Schiff geht solange nicht wieder in den Hyperraum, bis alle Systeme einwandfrei funktionieren.« Er lächelte schief. »Auf die Weise hast du wenigstens Zeit, dir das Souvenir auszusuchen, das ich dir versprochen habe.«
     
    Das Kriegsfieber hatte Utharis erfasst. Obwohl der Koornacht-Sternhaufen mehr als zweihundert Lichtjahre entfernt war, verfolgte man dort jede Entwicklung der interstellaren Politik mit besonderem Interesse und ebenso großem Einfühlungsvermögen, so wie das auf allen Grenzwelten der Fall war. Man konnte in Taldaak hingehen, wo man wollte, überall hörte man von den finsteren Kriegswolken, die sich über dem Sektor Farlax zusammenbrauten. In Taldaak und den anderen größeren Häfen des Planeten hatte bereits eine gewisse Ausreisebewegung eingesetzt.
    Im Augenblick betraf das zwar nur die wohlhabenderen Teile der utharianischen Gesellschaft, aber man redete überall von Flucht und das behinderte die sonst reibungslos funktionierende Wirtschaft des Planeten.
    »Selbstverständlich können wir das für Sie erledigen, Stonn«, sagte der Werftleiter von Starway Services. »Aber es dauert drei Tage, bis wir uns den Schaden überhaupt ansehen können.«
    »Drei Tage! Nein, dann lassen wir es – vermieten Sie mir eine Servicebox«, sagte Luke und deutete mit einer Kopfbewegung auf eine Tafel mit einem entsprechenden Angebot.
    »Selbstverständlich«, nickte der Manager. »Mal sehen, wann eine frei ist.« Seine Finger huschten über sein Datapad. »Ja, ich kann Ihnen in fünf oder sechs Tagen eine zur Verfügung stellen.«
    »Komm, Liebster – gehen wir«, sagte Akanah und zupfte an Lukes Arm. »Es wird hier in dieser Stadt schon jemanden geben, der weiß, wie man Besucher behandelt.«
    »Ganz wie Sie wünschen. Aber woanders wird es Ihnen auch nicht besser ergehen«, sagte der Manager.
    »Und warum?«, fragte Luke.
    »Einer meiner Vorarbeiter und drei Mechaniker haben sich gerade entschlossen, mit ihrer Familie Urlaub zu machen. Die meisten anderen Werkstätten sind genauso unterbesetzt«; sagte der Manager. »In den letzten paar Tagen haben achtundzwanzig meiner Stammkunden ihre jährliche Wartung bestellt oder Reparaturen, die sie bisher aufgeschoben haben. Wenn ich nicht ohnehin für Durchreisende und Neukunden eine Box freihalten würde, müssten Sie eine Woche warten.«
    »Li, von einem solchen Schwindel habe ich neulich in der Space Ways gelesen«, meinte Akanah. »Die Werften lassen sich von den Hotels schmieren, um die Reisenden möglichst lange festzuhalten.«
    Luke sah, wie der Blick des Werftmanagers sich plötzlich verfinsterte, und

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