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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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tätschelte beruhigend Akanahs Hand. »Jetzt komm, Liebste, wir wollen den Mann nicht beleidigen, bloß weil für uns nicht alles planmäßig läuft«, sagte er. »Warum haben Sie denn so viel zu tun?«, fragte er dann und wandte sich wieder dem Manager zu.
    »Der Krieg, ist doch klar«, antwortete der Mann.
    Akanah kniff die Augen zusammen. »Krieg? Wovon reden Sie?«
    »Gehen Sie denn nie ins Netz? Die Neue Republik und die Duskhan-Liga knurren sich doch seit Monaten gegenseitig an.«
    Akanah drehte sich zu Luke herum. »Hast du das gewusst?«
    »Ich habe auf Talos etwas davon gehört«, sagte Luke. »Ich wollte dich nicht beunruhigen. Und damals war es auch nur ein Gerücht. Ich nehme an, wenn die Leute jetzt anfangen, wegzurennen, muss es wohl inzwischen ernster geworden sein.«
    »Wissen Sie, von hier aus kann man den Koornacht-Sternhaufen am Nachthimmel sehen«, sagte der Werftleiter. »Die Vorstellung, dass da irgendwo tausend Kriegsschiffe über ihren Köpfen hängen und jeden Augenblick zuschlagen könnten, macht die Menschen nervös.«
    »Tausend Kriegsschiffe?«, fragte Akanah im Flüsterton.
    »Ja, so heißt es.« Der Mann zuckte die Achseln. »Manche sagen das wenigstens. Man hört eine ganze Menge, und jeder weiß etwas anderes. Also – was werden Sie jetzt tun?«
    »Wir werden unser Schiff bei Ihnen lassen«, sagte Luke und schob den Registerblock über den Tisch. »Aber können Sie mir wenigstens sagen, wie lange es dauern wird, nachdem Sie sich den Schaden angesehen haben? Können Sie hier Ersatzteile bekommen?«
    »Für einen Verpine Adventurer?«, fragte der Mann nach einem Blick auf den Block. »Oh, sicher. Wir haben vier davon auf unserem Schrottplatz. Rufen Sie uns in drei Tagen an.«
     
    Die Art und Weise, wie der Werftleiter mit geradezu beiläufiger Selbstverständlichkeit hingenommen hatte, dass Krieg vor der Türe stand, ließ den Schauder der Angst, der Akanah überfallen hatte, als sie es hörte, noch eisiger werden. Es ist zu früh – er ist noch nicht darauf vorbereitet, dachte sie verzweifelt, als sie Luke nach draußen folgte. Ich führe ihn jetzt genau an den Ort, von dem ich ihn fernhalten möchte – mitten ins Herz der Versuchung. Er versucht immer noch, den Strom zu lenken. Er ist noch nicht so weit, dass er anderen dabei zusehen kann, wie sie kämpfen, ohne selbst die Hand zu heben.
    »Wir können nicht hier bleiben«, flüsterte sie besorgt, als sie das Werftbüro verlassen hatten. »Ich spüre hier Gefahr. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich spüre hier Schatten.«
    »Besonders viele Alternativen sehe ich aber nicht«, sagte Luke und ging auf das nach Norden führende Gleitband zu. »Wir müssen dem Hyperantrieb sagen können, in welche Richtung er springen soll, und genau das kann die Schlammfaultier im Augenblick nicht.«
    »Das verstehe ich ja«, sagte sie und klammerte sich an seinem Arm fest. »Aber das klingt ja, als müssten wir eine Woche hier bleiben oder sogar noch länger. Haben wir denn gar keine andere Möglichkeit? Kannst du nicht die Teile von ihm kaufen und die Reparatur selbst vornehmen?«
    »Hast du nicht gehört, was der Mann gesagt hat? Wir fliegen geradewegs in Kriegsgebiet hinein«, sagte Luke und blieb stehen. »Wissen wir denn, ob J’t’p’tan nicht eines der Schlachtfelder ist? Meinst du nicht auch, dass es ganz gut wäre, wenn wir uns auf unseren Hyperantrieb verlassen können?«
    Sie suchte verzweifelt nach einem Hebel der Angst, den sie an ihm ansetzen konnte. »Wenn wir uns hier zu lang aufhalten, müssen wir damit rechnen, dass uns weitere imperiale Agenten finden. Dazu darf es nicht kommen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns folgen.«
    »Selbst die Neue Republik kann uns nicht finden, dafür hast du ja gesorgt«, sagte Luke. »Schau, wir brauchen uns hier doch nur einen ruhigen Ort zu suchen, wo wir bleiben können, und dort ein paar Tage die Touristen zu spielen“. Außerdem möchte ich über das, was uns bevorsteht, noch ein wenig mehr in Erfahrung bringen – und bis wir Tatsachen und Gerüchte auseinandersortiert haben, wird es möglicherweise eine Weile dauern.«
    »Ist es denn wichtig, was vor uns liegt?«, fragte sie. »Würdest du denn überhaupt eine Umkehr in Betracht ziehen? Deine Mutter – meine Mutter – sie sind jetzt fast in Reichweite.«
    »Nicht solange die Schlammfaultier auf Krücken geht«, wandte Luke ein.
    »Dann müssen wir uns ein anderes Schiff besorgen.«
    »Und wie hast du dir das vorgestellt?«,

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