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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Arlington.
    Sero schickte Barbacena keine Medikamente, sondern Kriegsmaterial aus den Beständen der Regierung.
    Croaker saß so konsterniert im Wagen, daß er sich kaum regen konnte. Diesen Bennie Milagros kannte er nicht und konnte ihn sich auch kaum vorstellen. Und doch war es mit den Meistern ihres Fachs immer dasselbe. Sie schufen künstliche Persönlichkeiten, die so perfekt waren, daß es unmöglich war, sie sich anders vorzustellen. Croaker strich sich mit der Hand über die brennenden Augen. Es kam ihm so vor, als hätte er einen Alptraum von einer Katastrophe, die er nicht aufhalten konnte - um dann aufzuwachen und festzustellen, daß die Realität dieser Alptraum war.
    Natürlich kam ihm sofort der Gedanke, daß die Bonita-Zwillinge dieses moderne Kommunikationsmittel hinterlassen hatten, damit er es finden sollte. Er nahm die Diskette aus dem Computer und starrte trostlos auf die kurze, sarkastische Nachricht darauf: SUCHST DU DAS, COP?
    Wenn man die Quelle in Betracht zog, mußte man die Daten mit einem gewissen Maß an Skepsis betrachten. Es war möglich, daß die Bonitas versuchten, Bennie in die Enge zu treiben. Ihr Haß auf ihn war mit Sicherheit groß genug, aber das Ganze schien unlogisch. Wie zum Teufel hatten sie es geschafft, sich Zugang zu einer geheimen Datenbank der Regierung zu verschaffen?
    Es gab aber noch mehr Beweise dafür, daß Bennies Leben eine Lüge war. Nach den Auskünften von Southern Bell zahlte er die Telefonrechnung für Majeurs Geheimnummer. War er Majeurs mysteriöser Klient? Aber wenn er Barbacenas Boß war, warum sollte er dann wollen, daß sein eigener Agent ermordet wurde?
    Das brachte Croaker wieder zu Antonio und Heitor zurück. Sie wußten über Croaker Bescheid, auch darüber, daß er Polizist gewesen war. Sie hatten auch gewußt, daß er sich mit Sonia getroffen hatte: Sind sie ihr Freund? Die Bonitas mußten wissen, daß er mit Bennie befreundet war. Ein plötzliches Frösteln durchfuhr ihn. Was wußten sie sonst noch über ihn? Waren Rachel oder Jenny in Gefahr? Ihm standen die Haare zu Berge.
    Majeur war nicht derjenige, für den er sich ausgab, und jetzt schien es so, als wäre es bei Bennie nicht anders.
    Wer log und wer sagte die Wahrheit? Wer stellte eine größere Gefahr dar, die Bonitas oder Bennie? Im Augenblick mußte Croaker sich eingestehen, daß er es nicht wußte. Aber er würde mit Sicherheit versuchen, es herauszufinden. Doch bis dahin glich er einem Mann mit einer hochgradig ansteckenden Krankheit, der für jeden, mit dem er in Kontakt kam, eine tödliche Gefahr darstellte.
    Nachdenklich stieg er aus und schritt durch die Wolke von Motten, die in dem hellen Licht umherflatterten. Er nahm den Benzinzapfhahn aus dem Einfüllstutzen, schloß die Tankklappe ab und zog seine Kreditkarte aus dem Automaten.
    Da sah er plötzlich wieder die Bonita-Zwillinge vor sich, als er sich an der Rückseite des Kleinlasters festgeklammert hatte. Nicht jetzt - Noch nicht hatte Antonio gesagt und Heitor Einhalt geboten. Was hatte das zu bedeuten? Weshalb hatte Antonio zugelassen, daß er entkam?
    Als er wieder im Thunderbird saß, starrte er auf den Computernonitor. Er war am Ende der Liste mit den ACTF-Zielcodes angelangt und gerade im Begriff, die Datei zu schließen, als er an der Bildlaufleiste erkannte, daß er das Ende doch noch nicht ganz erreicht hatte. Er drückte die Positionstaste und bewegte den Cursor dann nach unten. Dort, ganz am Ende der Datei, gab es Symbole innerhalb eines scheinbar harmlosen Textes. Man mußte sie schon suchen, um zu erkennen, daß es sich um Befehle handelte. Er rief sie auf und entdeckte drei weitere Zugangscodes. Sie hatten ein anderes Präfix als die übrigen. Croaker löschte die Daten auf dem Bildschirm und gab die Codes ein. Der Bildschirm wurde dunkel, und er sah, daß sein Modem aktiviert wurde. Dann war der Monitor plötzlich von Farben erfüllt. Er wurde mit dem DICTRIB-Netzwerk verbunden und sofort mit Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. Ihm fiel nichts anderes ein, als sein befristet gültiges ACTF-Ident einzugeben.
    Die Software akzeptierte es. Er ging ins DICTRIB-Befehlsfeld und drückte die Enter-Taste. Die Daten auf dem Bildschirm verschwanden und wurden durch eine unheilvolle Botschaft ersetzt:
    CODE ANNULLIERT.
    KEIN WEITERER ZUGANG BIS NACH UNSEREM GESPRÄCH MORGEN FRÜH UM SECHS IM FLAMINGO-PARKSTADION.
    ROSS DARLING.
    Wer zum Teufel ist Ross Darling? fragte sich Croaker. Und was zum Teufel ist DICTRIB? Er

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