Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
Vom Netzwerk:
bewegte sich nicht. Der Knebel schien eine Reaktion hervorgerufen zu haben, und er wollte nicht, daß sie ihn aus den Augen verlor. »Aber was?«
    »Sie wissen doch, daß jeder seine empfindlichen Stellen hat, und wenn man sie berührt, explodiert man. Und die Frage, ob sie sich mit einem anderen traf, war eine von Rachels empfindlichen Stellen.« Gideon legte die Handflächen gegeneinander, als betete sie. »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß sie suchtgefährdet war. Das hat nicht mit Drogen begonnen und auch nicht damit aufgehört.«
    »Womit hat es dann begonnen?« fragte er sanft.
    »Mit Sex.« Gideon schüttelte den Kopf. »Sehen Sie, für mich ist Sex was ganz Normales. Das war schon immer so. Aber bei Rachel ….« Sie spreizte die Hände. »Ich weiß nicht sie schien sich immer tiefer darin zu verstricken.« Sie verschränkte ihre Finger fest. »Es war fast so, als ob sich Lust und Schuld vermischen würden, verstehen Sie? Als könnte sie diese beiden Gefühle nicht einzeln wahrnehmen.« .
    »Welches ist ihre Rolle?« Er ließ den roten Ball über seine Fingerspitzen rollen. »Dominant oder unterwürfig?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn wir zusammen sind, ist sie weder dominant noch unterwürfig. Wir machen halt das, worauf wir gerade Lust haben.« Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Haben sie eine Ahnung, mit wem sie sich getroffen haben könnte?«
    »Nein.«
    »Sie hat jemanden kennengelernt, mit dem die SadoMaso-Nummer lief.«
    Gideon nickte. »Das glaube ich auch.«
    »Einen Mann oder eine Frau?«
    »Bestimmt einen Mann.«
    »Und sie haben keine Vermutung, wer es sein könnte?«
    »Nein.«
    Croaker spielte weiter mit dem Ball. »Sie muß Ihnen irgendeinen Hinweis gegeben haben. Die Leute geben immer Hinweise, ob sie es wollen oder nicht.«
    »Man muß schon Psychologe sein, um sie zu erkennen«, sagte sie. »Der einzige Mann, von dem ich weiß, daß sie sich mit ihm getroffen hat, ist ein Ronald Sowieso. Ihr Arzt.« .
    »Stansky?«
    »Ja, so heißt der Typ.«
    »Das weiß ich. Meine Schwester hat mir erzählt, daß sie Rachel vor sechs Monaten zu ihm gebracht hat. Es ging um die jährliche Untersuchung für die Schule. Aber sie können nicht die ganze Zeit über mit ihr zusammen gewesen sein. Sie haben die Band und sind sicher unterwegs gewesen. Sie hätte irgend jemanden treffen können, ohne daß sie es erfahren hätten. Es sei denn, sie hätte es Ihnen er Zählt.«
    Irgend etwas war mit Gideons Körper geschehen. Ihr Anspannung war für Croaker so spürbar wie Mittagshitze, die vom Boden aufstieg. »Was ist los?«
    »Vielleicht nichts.« Gideon spielte an ihren Gürteln mit den silbernen Metallbeschlägen herum. »Aber es ist interessant, daß Rachels Mutter glaubt, sie hätte Stansky nu einmal gesehen.«
    »Warum?«
    »Weil Rachel während dieser Zeit ungefähr ein halb Dutzend Mal bei ihm war.«
    »Weshalb?«
    Gideon zuckte die Achseln. »Schlaflosigkeit. Menstruationsprobleme. Eine Nebenhöhleninfektion. Blutarmut. Diese Art von Problemen.« Sie bemerkte seinen Gesichtausdruck und reagierte darauf. »Mehr kann da nicht gewesen sein.«
    »Woher wissen sie das?«
    »Weil ich Rachel jedesmal hingefahren habe.«
    »Moment«, sagte Croaker. »Warum ließ sich Rachel hinbringen? Sie hätte mit dem Fahrrad fahren könne Stanskys Praxis ist in Palm Beach, nicht weit von ihrer Wohnung entfernt.«
    »Nein«, sagte Gideon. »Stansky hat eine Klinik in Margate.«
    Margate‚ dachte Croaker. Der Gold Coast Exotic Car Rental liegt in Margate.
    Irgend etwas begann in seinem Kopf zu klicken. Das Geräusch ähnelte einer unheimlichen Maschine, die in absoluter Finsternis lief.
    Er hielt den roten Gummiball mit den Seidenbändern hoch. »Ich frage mich, ob Dr. Ronald Stansky weiß, was ein Knebelball ist.«
    Gideon starrte den Ball an, als wäre er ein schwarzes Loch. »Und ich frage mich, ob ihm das verdammte Ding nicht sogar gehört.«
    Croaker begleitete sie wieder zum Club und kehrte dann zu seinem Wagen zurück.
    »Ich möchte Rachel sehen«, hatte Gideon gesagt, kurz bevor sie auseinander gegangen waren. »Aber nicht, wenn Matty auch da ist. Rachel will nicht, daß sie über uns Bescheid weiß, und an mir soll's nicht liegen.«
    »Machen sie sich keine Sorgen«, hatte Croaker geantwortet. »Matty wird sie einfach für eine Freundin halten.«
    »Nein«, hatte Gideon entgegnet. »Ich bin keine normale Freundin und werde auch nicht lügen.«
    Croaker wußte genug über sie, um ihr Glauben zu schenken, und so

Weitere Kostenlose Bücher