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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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verschwunden.
    Croaker atmete tief durch und brach im Wasser zusammen. Der Adrenalinstoß schlug ihm auf den Magen, und seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er sah Blutschlieren durch den Swimmingpool treiben. Sie lösten sich auf und gerannen zu kleinen Flecken. Stöhnend stemmte er sich am Rand des Swimmingpools hoch und legte sich mit dem Rücken auf die Kacheln des Innenhofs. Jedes Zusammentreffen mit den Bonitas schien ihm stärker an die Substanz zu gehen. Was würde bei ihrem nächsten Treffen geschehen? Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken und dachte deshalb an Jenny. Nach einer Weile griff er sich ein paar große Strandhandtücher und ging zum Thunderbird zurück. Nachdem er die Handtücher über den Sitz gebreitet hatte, stieg er ein. In seinen Schuhen schwappte das Wasser.
    Er zog sein Mobiltelefon hervor und wählte Jennys Nummer. Er betete, daß sie nicht im OP war.
    »Hallo?«
    Er seufzte vernehmbar, als er ihre Stimme hörte. »Jenny, hier ist Lew. Ich habe nicht viel Zeit, also stell keine Fragen. Ich habe ein paar interessante Beweise, was die Sache mit Stansky betrifft.«
    »Schieß los.«
    »Ich habe seine Patientenakte über Rachel gesehen ….«
    »Wie bist du ….?«
    »Spielt keine Rolle. Der springende Punkt ist, daß er wußte, daß sie nur eine funktionierende Niere hat. Er hat sie im September letzten Jahres geröntgt und es schriftlich festgehalten. Stansky war auch der Arzt zweier später ermordeter Frauen, deren Organe verkauft wurden, wie ich annehme.«
    Er hörte, daß Jenny scharf einatmete. »Aber das allein ….«
    »…. reicht nicht. Ich weiß. Aber hör dir das an. Stansky hat beide auf die HLA-Antigene hin untersucht. Beide waren gesunde junge Frauen. Niemand bestimmt die HLA-Antigene‚ wenn nicht ….«
    »…. wenn nicht die Notwendigkeit besteht, einen Kompatibilitätstest zwischen ihren Organen und denen eines potentiellen Empfängers vorzunehmen.«, ergänzte Jenny mit gedämpfter Stimme.
    »Du erkennst die Logik darin, oder?« fragte er. »Stell dir vor, du würdest mit Organen handeln. Was wäre das Hauptproblem?«
    »An gesunde Organe heranzukommen.«
    »Nehmen wir mal an, daß dafür bereits gesorgt wäre.«
    Er konnte fast hören, wie sie erschauerte. »Dann ist die Zeit das Wichtigste. Man muß die HLA-Antigenbestimrnung an die ASAP übermitteln, damit man weiß, welches Organ für welchen Patienten in Frage kommt.«
    »Genau. Aber was wäre, wenn du diese Information schon hättest, bevor das Opfer tot ist?«
    »O Lew. Sag‚ daß das hier nicht der Fall ist.«
    »Tut mir leid‚ aber es ist so. Unser Freund Dr. Stansky ist bis über beide Ohren in den Organhandel verwickelt. Er ist der Kundschafter und vergleicht die Organe seiner Patienten mit den Bedürfnissen der Organhändler. Wie alles, was logisch ist, läßt sich auch das hier sauber nachvollziehen.«
    Es entstand eine Pause. Croaker hörte ihr schnelles Atmen. »Hat Stansky auch bei Rachel die HLA-Antigene bestimmt, Lew?«
    »A1:52; A2:26; B1:30 …« Croaker zitierte alle acht Werte aus dem Gedächtnis.
    »Guter Gott, daß ist Rachels HLA-Profil. Warum hat Stansky diese Untersuchung durchgeführt? Er kann damals noch nicht gewußt haben, daß Rachel einmal eine Niere brauchen würde.«
    Genau darum geht es ja, dachte Croaker. »Hör zu, Jenny. Ich will, daß Rachel in ein anderes Krankenhaus kommt. Geht es ihr dafür zu schlecht?«
    »Nein, aber ….«
    »Ein gutes Krankenhaus - das beste.«
    »Das Jackson Memorial in Miami. Ich habe dort gute Verbindungen …«
    »Okay, tu es. Sofort. Und erzähl Stansky nicht, wo sie hingebracht worden ist.«
    »Aber er ist ihr Arzt. Ich …«
    »Sprich mit Matty. Überzeuge sie davon, den Arzt zu wechseln. Du wirst es schon schaffen …«
    »Aber Lew ….«
    »Jenny, was würde passieren, wenn man ihren Blutkreislauf immer wieder von neuem mit einer Vergiftung infizieren würde?«
    »Ihr Körper wäre nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren, gleichgültig, wie viele Antibiotika wir ihr geben würden.«
    »Geschieht nicht genau das? Ruf mich an, wenn Rachel verlegt worden ist«‚ sagte er und legte das Handy zur Seite.
    Da war noch etwas anderes, das ihn beschäftigte. Er hatte Stanskys Patientenakten in Trey Merlis Hemden gefunden. Die wiederum waren eben von der Chemischen Reinigung Jiffy Tyme zurückgebracht worden, die am Biscayne Boulevard lag.
    Wo hatte er diesen Namen schon gehört? Er dachte über die Adresse nach, konnte sich aber nicht daran erinnern, wo

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