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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Außerdem gibt's da noch eine Frau - seine Vorkosterin.« Majeurs nikotingefärbte Zähne glänzten wie Getreidekörner, während er lächelte. »Wie ein römischer Kaiser hat er für seine uneingeschränkte Macht mit Verfolgungswahn bezahlt.«
    Croaker sah die Papiere durch. »In diesem Fall scheint mir seine Paranoia nur allzu gerechtfertigt zu sein.«
    »Eine zutreffende Beobachtung, Sir.« Majeur schloß seine Aktentasche. »Und deshalb haben wir sie ausgesucht, um ihm den Gutenachtkuß zu geben.« Er fingerte an den Doppelmanschetten seines Smokinghemdes herum und korrigierte sorgfältig den Sitz seiner goldenen Manschettenknöpfe, die mit einem Lapislazuli versehen waren. »Die Leibwächter wechseln sich im Sechs-Stunden-Takt ab. So sind sie immer frisch und wachsam.«
    »Was ist mit der Vorkosterin?«
    »Sie ist Thailänderin.«, bemerkte Majeur. »Wenn er sie nicht braucht, schläft sie zusammengeringelt wie eine Katze an seiner Seite.«
    »Sex?«
    »Ihre Talente liegen anderswo.« Majeur blickte über den Strand, wo ein wunderschöner Labrador mit goldenem Fell hochsprang, um eine Frisbeescheibe zu fangen, die sein Herrchen ihm zugeworfen hatte. Majeur hielt inne, weil er sich offensichtlich dem Hund nicht zu sehr nähern wollte. Sie setzten sich auf eine Bank, wirkten wie zwei der alten Männer, die später am Tag bucklig und mit dem Kinn auf der Brust hier sitzen würden, um mit triefenden Augen die Frauen ohne Bikinioberteil zu beobachten und davon zu träumen, noch einmal neunzehn zu sein.
    »Für ihn kommt das Geschäft immer zuerst. Aber sie ist eine Sucht.« Majeur roch nach Tequila und einem Blumenduft, den Croaker bei ihren anderen Begegnungen nicht an ihm wahrgenommen hatte. »Er reist mit drei Frauen. Wie mit einem Harem. Man weiß nie, welche gerade auswählt. Manchmal ist es auch mehr als nur eine.«
    »Der Mann hat Glück«‚ sagte Croaker.
    Majeur lehnte den Kopf zurück, um den farbenprächtigen Himmel zu beobachten. »Heute nicht.«
    Croaker studierte die Unterlagen. »Ich sehe hier, daß er sich an ziemlich ungewöhnlichen Orten aufhalten wird.«
    »Keine Hotels, das stimmt. Er besitzt in Miami Beach ein Gebäude, ein anderes in Miami. Lagerhäuser. Zumindest sehen sie so aus. Innen sind sie nach seinen Wünschen renoviert worden - es gibt luxuriöse Schlafzimmer, Konferenzräume und Büros, die mit den neuesten Computern und Satellitenverbindungen ausgestattet sind. So kann er alles unter Kontrolle behalten und seine Leibwächter bestmöglich positionieren, ohne daß jemand etwas davon erfährt.«
    »Die Grundrisse hier ….« Croaker entfaltete die Skizzen. »Sind sie genau?«
    »Auf dem neuesten Stand.«
    Croaker blickte über den Strand, wo der Labrador mit dem goldenen Fell ausgelassen durch die Brandung sprang. »Dann bleibt nur noch eines.«
    Majeur nickte. »Was immer sie brauchen, Sir, ich kann es besorgen.«
    Croaker steckte eine Hand in die Tasche. »Ein Gewehr. Ein Steyr.«
    »Einen Augenblick.« Majeur hob die Hand. Er griff in die Innentasche und zog eine Brieftasche und einen extrem dünnen goldenen Füllfederhalter hervor. Dann öffnete er die Brieftasche, drehte eine Visitenkarte um und wartete darauf, Croakers Angaben zu notieren.
    Croaker war sich dieser kleinen Bewegungen nur am Rande bewußt. Sein Blick wurde von der Brieftasche angezogen. Sie war lang und flach - eine Brieftasche im europäischen Stil aus Krokodilleder. In trübem Licht hätte man sie für schwarz halten können, aber Croaker sah im hellen Licht der Morgensonne, daß es sich um ein tiefes Dunkelblau handelte. Es war die Brieftasche, die Rachel in ihrem Tagebuch beschrieben hatte und die dem Mann gehörte den Dr. Ronald Stansky zu der letzten Sado-Maso-Sitzung mitgebracht hatte, damit er sie beobachten konnte.
    Majeur war Trey Merli.
    »Fahren sie fort, Seňor. Ich warte.«
    Croaker räusperte sich und versuchte sich zu konzentrieren. Die verschiedensten Gedanken schossen zügellos durch seinen Kopf. In was für eine Verschwörung war er da hineingestolpert? Er zwang sich fortzufahren. »Ich will ein Steyr SSG. 308 mit einem Swarsky-Zielfernrohr und einem Harris-Stativ. Der Griff sollte mit Klebeband umwickelt, die Seriennummer abgefeilt sein.«
    »Wird gemacht. Munition?«
    »Eine Schachtel wird reichen.«
    »Brauchen sie sonst noch etwas?«
    »Ein Fernglas. Die ›Nachteule‹ von Zeiss, 10/56.« Croaker konnte sich kaum auf die Details konzentrieren.
    Majeur nickte. »Zur Übergabe der

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