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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Type wie diesen kennengelernt.«
    Croaker nickte. »In gewisser Weise war es eine Macht demonstration. Und glaub mir, sie hat mich beeindruckt Aber du solltest nicht eine Minute lang annehmen, daß schon einmal einem Mann wie Antonio Bonita begegnet bist.« Er beobachtete ihren Gesichtsausdruck und versuchte abzuschätzen, wie ängstlich sie war. »Er hat nicht gelogen. Er will meinen Mut testen.«
    Jenny schloß die Augen für einen Augenblick, und als sie sie wieder öffnete, sah Croaker, daß ihr Blick von Sorge getrübt war. Aber sie weinte nicht.
    »Verstehst du nicht, daß ich in dem Moment, wo du die Polizei anrufst, hier raus muß?« drängte er weiter. »Wenn du ihnen erzählt hast, was geschehen ist, werden sie innerhalb von Minuten wie Bienen auf Blüten hier herumsummen. Sie werden dich nicht allein lassen, und das bedeutet, daß ich nicht zu dir kommen kann, bevor alles vorbei ist.«
    »O Lew.« Sie legte ihren Kopf einen Moment lang an seine Brust. »Jetzt weiß ich, wie es ist, wenn ich der Familie eines Patienten schlechte Nachrichten überbringen muß. Ich fühle mich, als wäre etwas Unwiderrufliches geschehen.« Sie blickte ihn an. »Gibt es nicht irgendeinen Ausweg? Es muß einen geben. Ich kann nicht glauben, daß alles in Tränen endet.«
    »Wird es auch nicht.« Er ergriff ihre Schultern. »Diese Kerle haben mir eine Rolle zugedacht, die ich zu spielen habe. Zumindest im Moment muß ich mitspielen. Was Rachels Leben betrifft, kann und werde ich kein Risiko eingehen.«
    »Aber ist das nicht genau das, worauf sie zählen?«
    Sie hatte natürlich recht. Was spielte es für eine Rolle, daß er einen flüchtigen Blick auf die verwegene Verschwörung zwischen Spaulding Gunn, dem Direktor der ACTF, Bennie und Barbacena geworfen hatte, die die mexikanischen Aufständischen von Chiapas als willenlose Werkzeuge benutzten, um das Land zu destabilisieren und eine neue Regierung einzusetzen, die eine Handvoll Amerikaner so reich machen sollte, wie man es sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte? Sie hatten ihn immer noch fest im Schraubstock. Solange Rachels Leben an einem dünnen Faden hing, mußte er tun, was von ihm gefordert wurde.
    »Verdammt, Lew, ich bin nicht der Typ, der Däumchen dreht und abwartet, daß irgend etwas geschieht. In Ordnung. Vielleicht kannst du nichts anderes tun, als die Ratte in ihrem Labyrinth zu spielen. Bei mir ist das anders.« Ihre Augen leuchteten. »Sie sind bis hier zu Rachel durchgedrungen und haben es irgendwie geschafft, daß sie auf diese Niere angewiesen ist. Wenn ich herausfinden würde wie sie das fertiggebracht haben ….«
    »Stansky war's. Ich weiß es.« Croaker schüttelte den Kopf. »Aber selbst wenn du herausfinden solltest, wie sie zu Rachel vorgedrungen sind, was würde es nützen? Sie braucht die Niere auch weiterhin, und ich muß den Preis dafür bezahlen.«
    »Jesus.« Sie schlug mit der Handfläche gegen die Wan »Es muß doch irgendeine Möglichkeit geben!«
    »Laß es mich wissen, wenn du eine findest.«
    Sie hatte die Resignation in seinem Tonfall bemerkt un starrte ihn an. »Gib die Hoffnung nicht auf.«
    Seine Lippen berührten ihre leicht. »Du bist ein bemerkenswerter Mensch, Jenny. Es tut mir verdammt leid, daß ich dich in diese Sache hineingezogen habe.«
    Sie legte eine Hand an seinen Nacken und küßte ihn hitzig. Ihre Lippen öffneten sich, und ihre Zungen berührt einander. Croaker umarmte sie und wollte sie nicht mehr loslassen. Ihre Willensstärke gab ihm Kraft. Das Gefühl stieg ihm so zu Kopf, daß ihm einen Augenblick lang schwindlig wurde. Endlich ließ er sie los, wenn auch widerwillig. Sie klammerte sich nicht an ihn und würde auch nicht versuchen.
    »Paß auf Rachel auf.« Er hielt ihr den Telefonhörer hin »Sie wird in den nächsten zwölf Stunden die Art von Fürsorge brauchen, die nur du ihr geben kannst.«
    Jenny blickte auf den Telefonhörer, als wäre er eine Schwarze Witwe.
    »Hier.« Er schloß ihre Hand darum. »Ruf sie an.« Jenny blickte ihm tief in die Augen. »Ich werde nie Lebewohl sagen. Ich werde es nicht einmal denken.«
    Croaker verschwand schnell und schweigend wie Antonio.
    Jenny starrte auf die Ecke des Flurs, als könnte sie ihn durchbloße Willenskraft zurückbringen. Sie zählte schweigend bis sechzig. Dann wandte sie sich um und wählte 911.

14
    Wenn er eine Wahl gehabt hätte, hätte Croaker nicht den Thunderbird genommen. Aber er war nicht in dieser angenehmen Lage und konnte es

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