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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Eingangshalle. Auf ihrem dunklen Terrazzoboden sah man den stilisierten Urnriß eines Martini-l Glases, auch die Olive fehlte nicht. Klein und intim, besaß die Bar eine polierte Holztheke und eine mit Spiegeln verkleidete Rückwand mit Glasregalen, auf denen Spirituosen aller Art standen. Sie war ein echter Zufluchtsort, gedacht für Erwachsene, Feiern und Amüsement, spritzig wie die Bläschen in gutem Champagner.
    Majeur saß bereits an der Bar, vor sich ein Cocktailglas. Neben seinem linken Knie stand einer jener widerstandsfähigen Alurniniumkoffer, in denen Fotografen gewöhnlich ihre empfindlichen Apparate transportierten.
    »Einen Martini Dry für meinen Freund«, sagte Maje zum Barkeeper, während Croaker sich auf den Hocker neben ihm setzte. »Und mixen sie ihn genau wie diesen; Trocken wie die Kalahari.«
    Er trug einen jener lässig wirkenden Anzüge, die 1600 Dollar kosteten und zerknittert aussehen sollten. Sein dezent gestreiftes Seidenhemd hatte keinen Kragen, und die Slipper stammten von Bruno Magli. Majeurs Augen ware etwas glasig, er schien schon seit Stunden zu trinken. Vielleicht hatte er gefeiert. Andererseits wirkte er nicht so, hätte er in der jüngsten Vergangenheit viel zu lachen habt.
    »Sie haben eine gute Bar ausgesucht«, sagte Maje während der Barkeeper Croaker den Martini servierte. »Die Drinks sind exzellent.«
    »Das dürfte jetzt nebensächlich sein«, sagte Croaker.
    Majeur hob sein Glas. »Für mich nicht.«
    »Es wird Zeit.« Croaker glitt von seinem Barhocker. »Lassen sie uns die Sache hinter uns bringen.«
    Majeur legte einen Augenblick lang seine Hand auf die Croakers. »Seien sie nicht unhöflich, Sir. Genießen sie Ihren Drink.«
    Croaker setzte sich wieder. Da die Cops fieberhaft nach ihm suchten, fühlte er sich in Hotelbars unwohl. Aber vielleicht würde die ganze Angelegenheit gut ausgehen.
    Irgend etwas nagte an Majeur. Er kippte die Hälfte seines Martinis hinunter. »Wissen sie etwas über die Kalahari, Seňor?«
    Um Majeur zu besänftigen‚ nippte Croaker an seinem Martini. »Nur, daß es sich um eine Wüste in Afrika handelt.«
    »Sie erstreckt sich über 160 000 Quadratkilometer vom südlichen Botswana über das östliche Namibia bis in den Westen Südafrikas, um genau zu sein. Ich bin einst über diese Wüste geflogen. Wußten Sie, daß sie von Seebetten vernarbt ist? Jetzt ist alles rissig, verdorrt und knochentrocken. Aber einst hat es dort Wasser gegeben.
Y la vida!
Und Leben!«
    Croaker hatte einmal einen Mann verhört, der eine Serie von Bombenanschlägen verübt hatte und beim Verhör so ausgeflippt war, daß Croakers Kollegen geschworen hätten, er wäre ein hoffnungsloser Junkie. Aber Croaker hatte es besser gewußt. Der Mann mußte ihnen erzählen, wie clever er gewesen war. Das war ein innerer Zwang, über den er die Kontrolle verloren hatte. Im Leben jedes Kriminellen kommt die Zeit, da er das Bedürfnis verspürte, sein Herz auszuschütten. Das mochte sich als Prahlerei Oder als Geständnis vollziehen, vielleicht lag es auch irgendwo dazwischen. Wie die Sonne jeden Tag aufging, zeigte sich auch das immer. Man mußte nur klug genug sein, es zu erkennen.
    »Ich weiß, daß sie meine Nichte kennen.«, sagte Croaker. »Sie haben sie und Stansky beobachtet, während sie es miteinander trieben.«
    Majeur orderte mit einer Handbewegung einen weiteren Martini. Sein Gesichtsausdruck war unverändert. »Ich will nicht, daß Rachel irgend etwas zustößt.«
    Dieser eine, einfache Satz ließ Croaker alles verstehen. »Ich habe mich immer gefragt, warum ein Mann wie sie ein Auto mietet. Sie sind reich und besitzen wahrscheinlich mehr als einen Wagen. Warum die Geschichte mit dem Lincoln? Jetzt weiß ich es. Sie wußten, daß ich das Kennzeichen überprüfen und herausfinden würde, daß sie ihn bei Gold Coast gemietet haben. Sie wollten, daß ich dort vorbeischaue.«
    Majeurs Martini kam, und er kostete einen Schluck. Er zeigte an Croakers Worten ungefähr dasselbe Interessen, wie beim Vergleich von Golfresultaten.
    »Bei Gold Coast habe ich Vonda kennengelernt«‚ fuhr Croaker fort. »Sie hat mir erzählt, daß ein Mann namens Trey Merli der Eigentümer ist. Außerdem war sie auf mich vorbereitet. Sie wußte sogar, wie eine gerichtliche Verfügung aussieht, weil Trey Merli, wie sie mir erzählt hat, ihr eine gezeigt hatte. Und als ich das zweite Mal dort vorbeischaute, war Antonio Bonita da. Er hatte die Schlüssel und kannte den Alarmcode. Aus Rachels

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