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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Plänen wird, uns zu zivilisieren.«
    Croaker spürte, daß sein Herzschlag kurz aussetzte. Entweder war er wahnsinnig, oder Heitor sprach tatsächlich mit dem Krokodil. Das Tier schien allein dadurch zu grinsen, daß es das Maul geschlossen hielt. Seine bernsteinfarbenen Augen glühten bösartig, während der gepanzerte Schwanz gegen die Wand schlug. Die Wandverkleidung zerbrach, und trockener Putz stieg wie ein winziger Atompilz in die Luft auf.
    »Heitor ….«
    »Reden sie nicht mit mir«, schrie Heitor. »Erzählen sie es Antonio.«
    »Antonio ist nicht hier, Heitor.« Croaker wußte, daß jetzt Geduld erforderlich war. »Es gibt nur uns beide und die Geister der Menschen, die sie umgebracht haben.«
    Heitor hielt eine Hand über die Flammen, die aus dem Steingefäß emporzüngelten.
    »Zauberer sind zu vielen Dingen fähig, Seňor. Wenn sie in Asunción geboren worden wären, wüßten sie Bescheid. Wenn das Blut der Guarani in Ihren Adern fließen würde, würden sie mich verstehen.« Er ließ die Hand sinken. Die Augen des Krokodils verengten sich zu Schlitzen. »Die Verwandlung ist eine der Grundlagen von
Hetá I
. Der Zauberer wird vom Feuer verzehrt und bleibt unverletzt.«
    Er ließ seine Hand ins Feuer fallen. Die Manschette seines Hemdes ging in Flammen auf, und plötzlich war der Raum durch den strengen Geruch brennender Baumwolle und versengender menschlicher Haare erfüllt. Heitor ballte die Faust, während die Flammen an seinem Arm emporzüngelten. Das Funkensprühen und das Knistern des brennenden Stoffs schien so laut wie bei einem Waldbrand zu sein. Bonita entblößte sein Gebiß, und Croaker hörte ein unheimliches Geräusch, das wie Gesang klang.
    Die Flammen züngelten wie eine lebende Schlange um seine Brust herum. Sein Hemd verfärbte sich schwarz, löste sich in kleinen Rauchwolken auf, zerriß an den Schultern und hing in funkensprühenden Fetzen herab.
    Dann öffnete Heitor seine zusammengeballte Faust, in der drei dunkle Steine lagen. Die Augen des Krokodils öffneten sich. Die Flammen erstarben, als hätten Wind und Regen sie ausgelöscht.
    Heitor lächelte und zeigte auf das Krokodil. »Der Zauberer wird zu einem Tier, um das Blut seiner Feinde zu trinken, damit er so stark und männlich bleibt, daß selbst die vergehenden Jahre ihm nichts anhaben können. Ich versichere Ihnen, Seňor, daß dies Wahrheiten sind.« Er riß sich die Reste seines ruinierten Hemdes vom Leib und warf sie auf den Boden. »Sie sehen die Wahrheit, aber Ihr Geist will sie nicht akzeptieren.«
    Heitor hatte nicht ganz recht. Croaker dachte an
Humaitá Milagros
, der, wie Bennie schwor, als Tigerhai wiedergeboren worden war. »Bennie Milagros kommt nicht für die Gespräche von Majeurs Mobiltelefon auf; Majeur bezahlt die Rechnungen selbst«, sagte Croaker. »Aber sie wollten, daß ich etwas anderes glaube. Sie wollten mich gegen Bennie aufbringen, und mich von allen und jedem abschneiden. Warum?«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem ich Pablo und Estrella getötet habe«, sagte Heitor. »Der Mensch ist ein soziales Wesen, das jeden Tag aufs neue aus seinem Umfeld Kraft schöpft. In Krisensituationen wird er den Beistand derjenigen suchen, die ihm am nächsten stehen.« Es war erstaunlich - Heitors Körper war unversehrt. »Dieser Teil der menschlichen Natur versagt nie. Es ist wie bei einer Kletterpflanze, die den rauhen Stamm eines Baumes sucht.« Das Feuer mochte zwar seine Arm- und Brusthaare versengt haben, aber es hatte sein Fleisch unverletzt gelassen. »Sie sehen, Seňor, daß man einen Mann nur dann versteht, wenn er auf sich allein gestellt ist. Dann werde die letzten Schichten der Zivilisation abgestreift, und die Essenz offenbart sich. Sie ist die seltenste, wertvollste und wunderbarste Substanz. Man muß sie genießen wie eine erstklassige Zigarre.«
    Heitor lachte, und im selben Augenblick öffnete das Krokodil sein Maul. Für einen verrückten Moment schien es so, als würde das Reptil das Gelächter ausstoßen. »Sie Verstehen nicht, Seňor? Die Leyes hätten Ihnen geholfen, wie sie es schon zuvor getan haben. Jetzt sind wir in eine neue Phase des Spiels eingetreten. Sie sind allein.«
    Noch bevor Heitor seinen letzten Satz beendet hatte, war Croaker schon in Aktion. Er riß mit seiner künstlichen Hand das Kabel von der Decke und hämmerte dem Krokodil gleichzeitig seinen linken Fuß auf die Schnauze. Die Zähne knallten mit einem grauenhaften Klirren aufeinander. Croaker schlang den Draht um die

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