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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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wir zum Dixie Highway kommen«, kommandierte Majeur, als sie den Parkplatz verließen.
    Croaker fragte sich, ob dies die ganze Zeit über Majeur Plan gewesen war. War der Anwalt seiner Sache so sicher gewesen?
    Croaker fuhr den Dixie Highway in nördlicher Richtung hinauf, und als der in den Broadway überging, bog er zuerst links, dann rechts ab. Sie befanden sich in einem Niemandsland, das für einen weißen Mann gefährlich, war. Als er an einer Ampel anhalten mußte, riskierte Croaker einen Blick auf Majeur. Er sprach und wirkte wie ein vor Gericht zugelassener Anwalt. Croaker konnte ihn sich im Gerichtssaal vorstellen, wie er sich mit feuriger Entrüstung an die Jury wandte. Er nahm an, daß Majeur weit häufiger Fälle gewann als verlor.
    Majeur lotste ihn durch die Stadt, bis sie schließlich langsam eine verwaiste Straße hinabfuhren, die Rosemary Avenue hieß. Croaker war hier noch nie gewesen. Weiter vorn sah er den schmiedeeisernen Zaun eines Friedhofs.
    »Halten sie doch bitte am Ende der Straße«, sagte Majeur.
    Sie standen im Halteverbot, aber das schien den Anwalt nicht zu stören. Als sie ausstiegen‚ sah Croaker, daß Majeur seine Aktentasche gegen eine altmodische Frühstücksbox mit gewölbtem Deckel ausgetauscht hatte. Majeur bemerkte Croakers Blick. »Mein Frühstück«, sagte er fast entschuldigend. »Bei meinem Terminkalender macht es sich bezahlt, vierundzwanzig Stunden am Tag auf alles vorbereitet zu sein.« Er zuckte die Achseln. »Man kann nie wissen.«
    Er führte Croaker über den Bürgersteig zu dem Friedhofstor, zog einen Schlüssel aus der Tasche und schloß auf. Sie betraten den Friedhof, und Majeur verschloß das Tor wieder sorgfältig.
    Die Sonne schien, und die zwitschernden Vögel schwirrten von Zweig zu Zweig. Scheinbar ziellos schritten sie die moosbewachsenen Pfade hinab, an Grabsteinen aus Granit vorbei, die von Wind und Sturzgüssen stumpf geworden waren. Gelegentlich kamen sie an Gräbern mit den zerfetzten Überresten vorüber, mit denen man der Toten gedacht hatte: Die Stengel der Blumen waren schon lange staubtrocken, die Grablichter in den roten Glasbehältern heruntergebrannt.
    »Haben sie Hunger?« Major stellte die Frühstücksbox oben auf einen Grabstein und öffnete sie. Auf diesem Grab lag ein frisches Blumengebinde‚ das noch fest in das grüne Papier eines Floristen eingebunden war, als hätte jemand es gerade erst dort plaziert. Aber Croaker, dessen Augen die Umgebung absuchten, kam zu dem Resultat, daß sie allein auf dem Friedhof waren.
    »Frühstück für zwei.« Majeur brachte zwei große kubanische Sandwiches mit geröstetem Schweinefleisch und gebratenen Zwiebeln zum Vorschein, die in Butterbrotpapier eingewickelt waren. Er hatte auch eine Thermoskanne mit starkem schwarzem Kaffee und süße kubanische Brötchen dabei.
    »Ich habe im Moment keinen Hunger«, sagte Croaker.
    »Schade. Wo ich doch damit auf sie gewartet habe.« Majeur begann bereits, das um das Sandwich gewickelte Wachspapier zu entfernen.
    Die Erfahrung hatte Croaker gelehrt, daß man aus der Art und Weise, wie Menschen sich beim Essen und beim Sex verhielten, eine Menge lernen konnte, und das war, nicht weiter überraschend. Beides, Essen und Sex, hatte eine primitive Herkunft, beide waren animalische Instinkte, die alle Menschen besaßen. Aber die Form, wie sich diese Instinkte manifestierten, verriet, wie eine Persönlichkeit geformt, verbogen oder gebeugt worden war und was für sie wichtig oder unwichtig war. Beim Essen und beim Sex endeten alle Verstellungen, und die wahre Persönlichkeit kam zum Vorschein.
    Majeur war anspruchsvoll. Er hantierte mit dem mißlichen Sandwich in einer Weise, die Croaker an einen Chirurgen erinnerte, der es mit einem lebenden Herz zu tun hatte. Ruhig, genießerisch und präzise biß er gleich große Stücke von dem riesigen Sandwich ab, bis nichts mehr davon übrig war. Als er zu Ende gekaut und den letzten Bissen hinuntergeschluckt hatte, öffnete er den Deckel der Thermosflasche und schenkte sich Kaffee in den Plastikbecher ein, der sich darauf befunden hatte. Der Duft des Kaffees breitete sich sofort aus. Die süßen Brötchen rührte Majeur nicht an.
    Als er seine Mahlzeit beendet hatte, mußte er sich nicht einmal die Lippen abwischen. Er rieb sich die Hände und kam zum geschäftlichen Teil zurück. »Mr. Croaker, mein Angebot ist ganz unkompliziert. Mein Klient hat Zugang zu einer gesunden menschlichen Niere. Sie stimmt mit der Blutgruppe und

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