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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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trifft morgen um Mitternacht unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in Miami ein. Er bleibt nur zwölf Stunden, und während dieser Zeit trifft er sich mit hochrangigen Geschäftspartnern. Wann und wo diese Gespräche stattfinden, ist ein strikt gehütetes Geheimnis. Sie müssen ihn während dieser Zeitspanne erledigen.«
    Croaker spürte, wie ihm am Rückgrat der Schweiß ausbrach. »Ich hätte praktisch keine Chance und nicht annähernd genug Zeit ….«
    »Beruhigen sie sich, Mr. Croaker. In dem Moment, wo sie mir Ihre Zustimmung geben, werden sie eine wahre Flut von Details über Barbacenas Reiseroute erhalten, zusätzlich Informationen über die Anzahl seiner Leibwächter und das Ausmaß ihrer Bewaffnung. Dazu gibt es ein komplettes Dossier darüber, welche Vorlieben er beim Essen, bei seiner Kleidung, bei Hotels und beim Sex hat. Sie sehen, daß wir nicht die Absicht haben, sie den Krokodilen zum Fraß vorzuwerfen, Mr. Croaker.«
    »Sie sind sich Ihrer Sache ziemlich sicher, oder?«
    »Bestimmte Ereignisse im Leben eines Mannes sind unausweichlich.« Majeur streckte die Hand aus, und als Croaker sie ergriff, sagte der Anwalt mit einem überraschenden Maß an Impulsivität: »Ich vertraue Ihnen den Mustang ohne Vorbehalte an. Genießen sie ihn, Sir.«
    Als sie wieder auf dem Parkplatz des Krankenhauses angekommen waren, setzte Croaker den Anwalt ab. Er beobachtete, wie Majeur in einen neuen Lincoln Continental stieg, der traubenrot war - eine überaus beliebte Farbe in Florida. Croaker notierte sich die Nummer, bevor er den Mustang in die Parklücke manövrierte.
    Er öffnete das Handschuhfach und fand die Kraftfahrzeugpapiere und die Zulassung. Beide waren auf seinen Namen ausgestellt, einschließlich Adresse und Sozialversicherungsnummer. Was wußten diese Leute eigentlich nicht über ihn? In den Kraftfahrzeugpapieren wurde Marcellus Rojas Diego Majeur als Vorbesitzer aufgeführt. Irgendein anderer Name, etwa der von Majeurs mysteriösem Klienten, war nirgendwo zu finden.
    Als Croaker oben auf der Dialyse-Intensivstation angekommen war, sah er nach Rachel. Matty saß in dem engen Raum und schüttelte den Kopf: Ihr Zustand war also unverändert. Er bemerkte die Angst, die im Blick seiner Schwester lag, und es drehte ihm den Magen um.
    Er ging zur Schwesternstation, weil er Jenny Marsh suchte, aber sie war im Operationsraum, und man erwartete, daß sie sich den größten Teil des Tages dort aufhalten würde, weil sie vier aufeinanderfolgende Operationen vorzunehmen hatte. Er mußte also bis zum gemeinsamen Essen warten. Sie hatten sich für acht Uhr abends verabredet.
    Er steckte den Kopf wieder in das enge Krankenzimmer und warf Rachel, die friedlich und halbtot dalag, einen langen Blick zu. Matty saß angespannt und schmallippig neben ihr. Ein distinguiert wirkender Mann mit grauem Haar und einem dünnen, altmodischen Schnurrbart stand bei ihr. Er wandte sich um und nickte Croaker kurz zu. Matty stellte ihn als Dr. Ronald Stansky vor. Er war Rachels Hausarzt.
    Die beiden Männer gaben sich die Hand.
    »Ich habe Mrs. Duke gerade erzählt, daß ich beim United Network of Organ Sharing einen gewissen Einfluß habe«, murmelte Dr. Stansky mit gedämpfter Stimme, als wollte er vermeiden, die Patientin aufzuwecken. »Vielleicht kann ich etwas tun.«
    »Das wäre großartig.« sagte Croaker. »Aber ich hatte den Eindruck, daß bei der UNOS in dieser Hinsicht nichts zu machen ist.« .
    »Ja. Natürlich.« Dr. Stansky trug einen leichten Anzug mit Fischgrätenmuster, ein sorgfältig gebügeltes weißes Hemd und eine dunkle, konservative Krawatte. Er hatte den aalglatten Gesichtsausdruck des Chefs eines Bestattungsinstitutes. »Ich wollte damit nicht etwa andeuten‚ daß ich nur dort anrufen müßte, damit sie mir eine Niere aussuchen. Ach du meine Güte, nein.« Er strich sich verstört mit seinem langen, sorgfältig manikürten Finger über den Schnurrbart. Dann hellte sich seine Miene auf. »Aber Freunde sind Freunde, und ich habe keine Zweifel daran, daß sie in unserem Interesse ihr Bestes geben werden.«
    Er drückte Mattys Hand. »Geben sie die Hoffnung nicht auf«‚ flüsterte er ihr zu.
    Croaker tippte Stansky auf den Arm. »Können wir draußen weiterreden?«
    »Natürlich.«
    Croaker warf Matty ein aufmunterndes Lächeln zu, während er den Vorhang für Dr. Stansky zur Seite hielt. »Dr. Stansky, meine Schwester hat mir erzählt, das sie Rachel vor sechs Monaten untersucht haben«‚ sagte er, als sie

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