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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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damit sie sich die Hände nicht schmutzig machen müssen?«

    »Es war ihnen ausgesprochen wichtig, dass niemand außer mir von ihrer Beteiligung erfuhr.«
    »Welches Interesse haben sie an der Kugel?«
    »Ich habe sie nicht danach gefragt«, antwortete sie.
    Frey wartete gespannt. Als sie nichts weiter sagte, setzte er nach. »Komm schon. Irgendwas musst du doch wissen. Befriedige meine Neugier. Es spielt doch jetzt gar keine Rolle mehr.«
    Trinica dachte einen Moment lang darüber nach und gelangte offenbar zu dem Schluss, dass er recht hatte. »Sie haben mir erzählt, ein Forscher namens Hodd sei an einen ihrer gläubigen Anhänger herangetreten, einen reichen Gönner namens Jethin Mame. Er bat um Geld für eine Expedition nach Kurg, wo er ein abgestürztes Luftschiff suchen wollte. Mame schickte ihn weg, aber irgendwann erfuhr eine wichtige Person auf einer Party von der Sache, und plötzlich erwachte das Interesse der Erwecker.«
    »Auftritt Trinica«, sagte Frey.
    »Zugegeben, ich war nicht gerade Feuer und Flamme. Klang für mich nach einem vergeblichen Unterfangen, und sie wollten nur bei Lieferung zahlen. Ich glaubte nicht, dass ich was finden würde, also war ich nicht bereit, meine Zeit zu vergeuden.«
    »Und warum hast du deine Meinung geändert?«
    »Deinetwegen, mein lieber Darian«, sagte sie. »Die Spione der Erwecker waren sehr fleißig. Als sie Kontakt mit mir aufnahmen, hatten sie bereits von Grist gehört. Sie wussten, dass Hodd bei ihm war, und sie wussten, dass er überall nach dir gefragt hatte.«
    »Und da konntest du einfach nicht widerstehen.«
    »Ich spiele gern den Quälgeist«, gab sie zu. »Und es war wirklich sehr leicht. Hodd hatte Mame erzählt, wo
der Landeplatz lag. Als ich dort eintraf, warst du schon da. Also dachte ich, ich sollte abwarten und dich die Arbeit machen lassen.«
    Frey musste sich beherrschen, um nicht ein Buch aus dem Regal zu nehmen und es nach ihr zu werfen. Ein schweres, mit spitzen Ecken.
    »Hast du dich immer noch nicht genug gerächt?«, fragte er.
    »Nicht, solange du lebst«, sagte sie. »Und wo wir gerade beim Thema sind: Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht töten sollte.«
    Frey kannte diesen Satz. Er hatte ihr in Mortengrace, Herzog Grephens Festung, genau dieselbe Frage gestellt und ihr dabei ein Messer an die Kehle gehalten. Ein Teil von ihm wünschte, er hätte sie damals erledigt, aber ein anderer Teil – ein absurder, lächerlicher Teil – war froh, dass er es nicht getan hatte.
    Verdammt, er hasste sie. Aber verdammt, mit welch liebevoller Begeisterung er das tat!
    Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme. »Wir wissen beide, dass du mich nicht töten wirst. Es hätte keinen Sinn. Die Kugel ist weg. Du bist schon für ihre Ablieferung bezahlt worden, nehme ich an. Also, was sollte es bringen?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Außerdem würde ich dir fehlen.«
    Trinica lachte, und diesmal war es ein echtes Lachen. Frey kannte den Unterschied. Dieses löste in ihm ein Gefühl der Wärme aus. »Deine Selbstsicherheit erstaunt mich«, sagte sie. »Und was ist mit meinen Männern, die getötet worden sind? Dem Schaden, den du angerichtet hast?«
    »So was gehört nun mal dazu, Trinica«, sagte er. »Man
wird kein Schrecken der Lüfte, ohne ein paar Schläge einzustecken. Das weißt du; spiel also nicht die Ahnungslose. Außerdem war es hauptsächlich Grist, wenn man’s recht bedenkt.«
    »Aber du hattest zweifellos auch die Finger im Spiel.«
    »Zweifellos. Ich sag dir was: Vergiss mal für einen Moment, dass du mich töten willst. Ich habe einen Vorschlag.«
    Trinica zog eine Augenbraue hoch. »Einen Vorschlag? Und das in deiner starken Verhandlungsposition. Ich kann’s kaum erwarten.«
    Frey holte innerlich tief Luft. Jawohl, er hatte einen Vorschlag. Einen Plan, den er sich während jener Stunden im Schiffsgefängnis der Delirium Trigger zurechtgelegt hatte. Für gewöhnlich besprach er seine Ideen mit seiner Crew, aber diese hatte er für sich behalten. Er wusste, was sie sagen würden. Ihm selbst fielen hundert Gründe ein, weshalb es eine schlechte Idee war. Und doch hatte er darauf gebrannt, Trinica davon zu erzählen, seit er ihre Kabine betreten hatte. Er hatte sich zusammennehmen müssen, um nicht sofort damit herauszuplatzen, als er sich hinsetzte.
    Sie ist eine Schlange, Darian. Vergiss das nicht. Es spielt keine Rolle, was einmal zwischen euch war. Ihr Verhalten auf Kurg zeigt, wie viel sie von dir

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