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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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sein.«
    »Und du möchtest ihn daran hindern, sie zu benutzen.«
    »Ja!«
    Trinica stand auf und streckte sich. »Und da dachte ich, du wolltest sie verkaufen und ein Vermögen machen. Was für ein braver Bürger du geworden bist.«
    »Das ist nicht der richtige Moment für deinen verdammten Sarkasmus!«, blaffte Frey. »Dieser Mistkerl hat uns beide wie Trottel dastehen lassen, und dafür bin ich ihm noch was schuldig. Aber wenn er die Kraft entfesselt, die diese Kugel birgt, wenn sie das bewirkt, was ich glaube … Nun, ich habe meinen Teil dazu beigetragen, es zu ermöglichen. Also werde ich auch meinen Teil dazu beitragen, es zu verhindern.«
    Trinica schaute überrascht drein. Dann wurde ihre Miene
weicher, und für einen ganz kurzen Moment sah er das Gesicht der Frau, die er gekannt hatte.
    »Du hast recht, Darian.« Sie senkte den Blick. »Offenbar kenne ich dich wirklich nicht halb so gut, wie ich dachte.«
    Die plötzliche Nachgiebigkeit in ihrem Ton erwischte Frey auf dem falschen Fuß. Unterwürfigkeit war er bei ihr nicht gewohnt. Aber der Augenblick ging vorbei, und als sie wieder sprach, klang ihre Stimme energisch und scharf.
    »Na schön«, sagte sie. »Deine Aerium-Maschinen funktionieren noch, wie ich bemerkt habe. Mach dein Schiff flott, dann schleppen wir dich ins Dock. Ich übertrage meinem Bootsmann die Verantwortung für die Reparaturen an der Delirium Trigger und komme mit dir. Abgemacht?«
    »Abgemacht«, sagte Frey. Er stand auf und streckte die Hand aus. Sie kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und ergriff sie. Ihr Händedruck war kühl.
    »Das ist eine strategische Partnerschaft«, sagte sie mit fester Stimme. »Nicht mehr. Wenn es vorbei ist, sind wir wieder Feinde.«
    »Beste Feinde«, sagte Frey mit einem Grinsen.
    Ein bitteres Lächeln berührte die Winkel ihrer geschminkten Lippen. »Beste Feinde«, stimmte sie zu.
     
    Als Jez wieder zu sich kam, lag sie in der winzigen Krankenstube der Ketty Jay auf dem OP-Tisch. Sie erkannte die schmutzige Decke und den Geruch von Rum in der Luft. Malvery stand neben ihr. Silo saß in der Ecke.
    Sie trug noch ihren Overall. Malvery hatte nicht versucht, sie zu behandeln. Er konnte nichts für sie tun. Sie
hatten sie einfach hingelegt und abgewartet, was geschehen würde.
    Der Arzt schaute sie über seine Brille mit den grünen Gläsern hinweg an. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Sie nickte kaum merklich, blieb liegen und starrte an die Decke.
    »Hmm«, machte Malvery. Er tat so, als würde er etwas suchen, tätschelte ihr dann unbeholfen den Arm und ging.
    Er hat jetzt Angst vor mir. Und das sollte er auch.
    Jez horchte in den Raum, lauschte Silos Atem. Die Ketty Jay war in der Luft, aber die Maschinen schwiegen. Also wurden sie geschleppt. Vermutlich von der Storm Dog. Offenbar hatte der Plan des Käpt’ns, heimlich mit der Kugel zu verschwinden, nicht ganz so geklappt wie erhofft. Es war ihr im Grunde egal.
    Sie fühlte sich unsagbar einsam, schrecklich einsam. Einsamer denn je in ihrem Leben. Sie war dort gewesen, bei den Manen. Mit ihnen verbunden. Und nun waren sie wieder fort. Es fühlte sich an, als wäre sie aus einem Traum voller fröhlicher Menschen aufgewacht, um festzustellen, dass sie sich allein auf einem endlosen Meer befand.
    Sie erinnerte sich an alles, was geschehen war. An den schrecklichen Einfluss des Imperators, wie sie sich mit den anderen verzagt zusammengekauert hatte. Das Gewicht seiner Gegenwart hatte sie zu Boden gedrückt. Dann die Trance. Sie war in ihr aufgewallt und hatte sie überwältigt. Ihr geschwächter menschlicher Geist war unfähig gewesen, ihr zu widerstehen oder sie zu beherrschen. Die Trance verschlang sie gierig, ein wildes Tier, das endlich aus seinem Käfig entlassen worden war. Und alles wurde anders.

    Dieses Gefühl. Die Macht. Sie war mehr als nur ein Wesen aus Fleisch und Blut gewesen. Ihr kleiner Körper war die Summe von Tausenden geworden. Die Welt hatte sich getrübt und war dennoch voller präziser Details. Sie sah, wie sich der Rauch an der Decke entlangkringelte, und konnte seinem Muster folgen. Sie roch das Entsetzen ihrer Gefährten. Spürte die wilde Freude, mit der die Manen, ihre unsichtbaren Brüder und Schwestern hinter dem Fliegenden Gewölk, sie bei sich willkommen hießen. Und sie hörte die wahnsinnige Stimme des Imperators, ein wüstes Durcheinander von Harmonien, das sich in ihr Bewusstsein fraß.
    Sie musste sie auslöschen.
    Der Drang, sich von ihrem Gegner zu befreien, war

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