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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Attacke auf die Delirium Trigger nicht verbergen. Draußen im Gang hörte man die Geräusche von schnellen Schritten, und es roch nach verbranntem Öl.
    »Du hättest mich nicht bestehlen sollen«, sagte Frey. »Beim ersten Mal habe ich noch Nachsicht walten lassen, weil wir uns früher so gut verstanden haben. Aber zweimal? Keine Chance.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Ja, Darian. Grist ist mit deinem Schatz abgehauen, und deine Crew schmachtet in meinem Schiffsgefängnis. Diesmal bist du wirklich der große Sieger.«
    »Du warst auch nicht gerade übermäßig erfolgreich.«
    »Ich werd’s überleben.«
    »Ich auch.«
    »Tja, aber das ist jetzt meine Entscheidung, oder?«, sagte sie. Ihre schwarzen Augen wurden hart. »Du hast mir erhebliche Ungelegenheiten bereitet.«
    Was kratzt mich das, besagte Freys Miene. »Ich habe dich nicht darum gebeten, dich einzumischen. Und wenn ich mich recht entsinne, hatte ich die Kugel zuerst.«
    »Du hast mich Männer und Kampfflugzeuge gekostet. Teilweise gute Männer.«
    »Ach, verschon mich mit deinen Drohungen, Trinica«, fauchte Frey. Plötzlich war er wütend auf sie. Allein schon ihr Anblick regte ihn auf. »Was hättest du denn getan? Du hast mich noch mal bestohlen.«
    »Ich hatte erwartet, dass du aus dem Schaden klug werden und dich anderen Dingen zuwenden würdest.«
    »Tja, Irrtum«, sagte er mürrisch. »Ich dachte, du hättest
es inzwischen begriffen: Du kennst mich nicht halb so gut, wie du glaubst.«
    Er tippte mit den Fingern auf die Armlehne seines Stuhls. Ungeduldig, erregt. Es fiel ihm schwer, in ihrer Gegenwart einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie schaffte es immer wieder, ihn auf die Palme zu bringen. Es frustrierte ihn. Bei anderen Frauen konnte er der Charme in Person sein, aber schon ihre pure Anwesenheit bewirkte, dass er sich wie ein verdrossener Teenager aufführte.
    »Ich wünschte, du würdest dir diesen Dreck vom Gesicht kratzen«, sagte er schließlich. »Du hattest immer tolle Haut.«
    Trinica gab einen zerstreuten Laut der Zustimmung von sich. »Damals habe ich wirklich sehr auf mich geachtet. Du erinnerst dich bestimmt noch an meine Frisierkommode. Die hat unter der Last meiner Kosmetika geächzt.«
    »Du hast immer eine Stunde allein darauf verwendet, dass du so aussahst, als hättest du gar keine Schminke aufgelegt.«
    »Es ist leicht, von unwichtigen Dingen besessen zu sein, wenn nichts, was man tut, etwas bedeutet.«
    Frey machte eine ausholende Geste zur Delirium Trigger. »Und das hier bedeutet etwas?«
    »O ja. Die Macht über Leben und Tod. Für dich bin ich momentan sehr wichtig.«
    Dem konnte Frey nicht widersprechen, aber er wollte auch nicht zugeben, dass sie recht hatte. Er war immer noch verbittert darüber, wie sie ihn auf Kurg vor den Kopf gestoßen hatte.
    Trinica beobachtete den Regen, der außen am Fenster herabrann. Das Unwetter hatte nachgelassen, und
der Himmel hatte sich ein wenig aufgehellt. Es war nicht mehr lange bis zur Morgendämmerung. Frey hatte Stunden im Schiffsgefängnis verbracht und auf eine Audienz gewartet – seine zweite Nacht ohne Schlaf. Er brauchte eine große Dosis Shine und ein Nickerchen, das den ganzen Tag dauerte.
    »Die Erwecker fordern deinen Kopf«, sagte sie. »Sie sind ganz und gar nicht erfreut darüber, was du mit ihrem Schiff angestellt hast. Wie ich höre, hat dein Golem da drin eine satte Blutspur hinterlassen.«
    Frey zuckte die Achseln und klopfte mit dem Fingernagel auf die Armlehne seines Stuhles. »Ich habe ihnen die Chance gegeben, sich zu ergeben«, sagte er. Dann blickte er auf. »Wieso arbeitest du überhaupt wieder für die Erwecker? Erzähl mir nicht, du fängst an, diesen Quatsch mit der Allseele zu glauben!«
    Trinica lachte: eine kalte, humorlose Kaskade. »Bitte, Darian. Ich, eine Kriegerin der Allseele? Es ging ums Geld. Einzig und allein ums Geld. Sie zahlen außerordentlich gut für jemanden, der zuverlässig und diskret ist. Und sie waren sehr beeindruckt von meiner Arbeit für Herzog Grephen, die ihre Interessen betraf.«
    »Soweit ich mich erinnere, ist die Sache für Grephen nicht allzu gut ausgegangen.«
    Trinica legte den Kopf schief und sah ihn neugierig an, als hätte sie ihn gerade eben erst bemerkt. »Er hat mich dafür bezahlt, dass ich dich fange. Ich habe dich gefangen. Was hinterher passierte, ging mich nichts mehr an.«
    Frey wollte die Vergangenheit nicht breiter auswalzen als unbedingt nötig. »Die Erwecker haben dich also wieder angeheuert. Vermutlich,

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