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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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hält. Sie wird sich gegen dich wenden, wenn du es zulässt.
    »Wie ich die Dinge sehe, haben wir keinen Grund, uns zu streiten. Aber wir haben einen gemeinsamen Feind. Und der hat etwas, was wir beide haben wollen.«
    Ein Blitz leuchtete auf, und langsamer Donner grollte draußen. Trinica beugte sich über ihren Schreibtisch vor. Sie formte mit ihren verschränkten Fingern eine Wiege und stützte das Kinn darauf. »Darian«, sagte sie belustigt.
»Du schlägst doch wohl nicht vor, dass wir uns zusammentun? Nach allem, was wir einander angetan haben?«
    »Du und ich«, sagte Frey. »Wir finden Grist und holen uns diese Kugel zurück.«
    »Und warum sollte ich das tun, wo ich doch schon einmal dafür bezahlt worden bin, sie zu beschaffen?«
    »Weil du die gefürchtete Piratin Trinica Dracken bist und Grist dir eine Tracht Prügel verabreicht hat, wie du sie seit Jahren nicht mehr bekommen hast. Deine Leute werden reden. Sobald dein Schiff ins Dock kommt, wird jeder erfahren, dass die Storm Dog dich geschlagen hat.«
    Ein kaum merklicher Anflug von Zorn huschte über Trinicas Gesicht.
    Hab ich dich, dachte er.
    »Ich schätze, es dauert mindestens einen Monat, bis die Delirium Trigger wieder einsatzfähig und kampfbereit ist, selbst in den besten Werkstätten im Land«, sagte Frey. »Bis dahin ist Grists Spur kalt. Aber die Ketty Jay kann binnen einiger Stunden wieder fliegen. Sobald wir neues Windglas für die Kuppel haben und Silo sich diesen verfluchten Schiffsmotoren widmen kann.« Er hielt einen Moment lang inne, um seine Worte wirken zu lassen. »Die Ketty Jay kann es nicht mit der Storm Dog aufnehmen, die Delirium Trigger aber schon. Und wenn wir gemeinsame Sache machen, liegt das Überraschungsmoment nächstes Mal auf deiner Seite.«
    Sie betrachtete ihn aufmerksam, taxierte ihn. Die Kontaktlinsen färbten ihre Iris schwarz und machten ihre Pupillen riesengroß. Eine Illusion, die dem Zweck diente, ihr Gegenüber einzuschüchtern und aus der Fassung zu bringen. Aber Frey wusste, welche Farbe ihre Augen darunter hatten.

    »Ohne mich findest du ihn nie«, sagte er. »Und ich kann ihn ohne dich nicht besiegen. Ich kenne den Mann, du nicht. Ich brauche deine Kontakte, du brauchst mein Schiff. Wenn wir uns zusammentun und sofort anfangen … nun, vielleicht kriegen wir diesen Hurensohn dann.«
    Trinica richtete sich wieder auf und ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken, breitete sich richtiggehend darüber aus. Ihre Manierismen waren anders als die des Mädchens, an das Frey sich erinnerte. Seltsamer. Ihre Stimmungen  – neckisch, sentimental, wütend – wechselten rasch. Im einen Moment mimte sie das Schreckgespenst, im nächsten war sie ehrlich zornig. Eine starke Anführerin, eine grausame Mörderin, dann ein Kind. Aufgespaltene Gemütszustände, Reflektionen in einem zerbrochenen Spiegel.
    Er wusste, dass irgendwann etwas in ihrem Innern kaputtgegangen sein musste. Als er sie am Tag ihrer Hochzeit sitzen gelassen hatte? Nach ihrem fehlgeschlagenen Selbstmordversuch und dem Verlust ihres Babys? Oder in den schrecklichen Jahren, die darauf folgten, als misshandelte Konkubine an Bord diverser Piratenschiffe? Man konnte es nicht wissen. Aber er hatte sie auf diesen Weg gebracht. Es tat ihm weh, daran zu denken.
    »Meinst du damit, dass ich auf der Ketty Jay mitfliegen soll?«, fragte Trinica.
    »Nur bis die Delirium Trigger repariert ist.«
    »Hältst du das wirklich für klug, Darian?«
    »Wann war ich jemals klug?«
    Sicher, er hatte seine Zweifel, ob sie einander mehrere Wochen lang ertragen konnten, aber eines wusste er genau. Er brauchte sie. Wie auch immer seine oder ihre
Gefühle aussehen mochten, diese Sache war einfach zu wichtig.
    Tausende werden sterben.
    »Weißt du, wozu diese Kugel dient?«, fragte er.
    »Nein. Wenn es jemand weiß, dann nur ein hochrangiger Erwecker. Aber dank der eleganten Art und Weise, wie du ihr Schiff heruntergeholt hast, sind alle hochrangigen Erwecker auf der All Our Yesterdays tot.«
    »Einer von ihnen war noch am Leben. Er hat mir etwas erzählt. ›Tausende werden sterben‹, hat er gesagt. Ich weiß nicht genau, was diese Kugel ist, aber sie stammt aus einem Manen-Schlachtschiff; deshalb bin ich ziemlich sicher, dass sie letztendlich nichts Gutes bedeutet. Und ich bin ebenso sicher, dass Grist genau weiß, was es mit ihr auf sich hat, und dass er sie benutzen oder an jemanden verkaufen will, der sie benutzen wird.«
    »Du meinst, sie ist eine Waffe?«
    »Kann

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