Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
Vom Netzwerk:
es fast geschafft, als er mit einem Mal rüttelnd zum Stehen kam.
    »Ich schätze, sie haben den Hauptschalter gefunden«, sagte Malvery. »Zweifle nie an den Zenturienrittern, sage ich immer.« Er musterte die Lücke zwischen dem oberen Rand der Kabine und dem Rand des Schachts; sie war kaum groß genug, dass ein Mann von Malverys Statur sich durchzwängen konnte. »Wir waren aber ein bisschen spät dran.«
    Frey zog die Kabinentüren auf. Malvery schob ihn hoch, und er kroch auf das Flachdach hinaus. Überall um ihn herum erhoben sich schwarze Schornsteine. Kalte Luft kühlte ihm Wangen, Nase und Stirn. Er hörte Motorengeräusche, und als er nach oben schaute, sah er die Ketty Jay durch den verschneiten Himmel herbeikommen.

    »Sie sind ja richtig pünktlich, Käpt’n«, sagte Jez in seinem Ohr. »Sieht Ihnen gar nicht ähnlich.«
    »Ich bin derzeit voller Überraschungen«, sagte Frey und winkte ihr zu.
    Hier oben waren sie sicher. Die Zenturienritter würden alle Hände voll zu tun haben, um die Manager von Gradmuth Operations vor den wütenden Arbeitern zu beschützen. Und noch besser, er hatte Roke, einen Mann, der zu wissen behauptete, wo Grist war. Wenn man es recht bedachte, hatte er seine Sache verdammt gut gemacht. Trinica sollte lieber davon beeindruckt sein.
    Während die anderen aus der Fahrstuhlkabine kletterten und die Ketty Jay zur Landung zwischen den Schornsteinen ansetzte, ging Frey zum Rand des Daches. Von unten waren Schüsse zu hören. Auf dem Hof kämpften Arbeiter und Söldner miteinander und suchten Deckung hinter allem, was sie finden konnten. Von hier oben aus wirkte der Konflikt weitaus undramatischer als dort unten. Sollten sie die Sache untereinander ausfechten; ihn ging das nichts an. Er musste sich um wichtigere Dinge kümmern.
    Er hörte einen Tumult in seinem Rücken, drehte sich um und sah, dass der Samarlaner schon wieder auf Silo losgegangen war. Verdammt, die Sache geriet außer Kontrolle. Er marschierte hinüber. Silo entfernte sich, den Kopf gesenkt, die Fäuste geballt, aber der Samarlaner folgte ihm und schrie ihn in seiner seltsamen Sprache an.
    »Was ist jetzt wieder los?«, fragte er Trinica, als er näher kam.
    »Der Samarlaner ist wütend, weil Silo vor ihm aus dem Fahrstuhl geklettert ist«, sagte Trinica. »Das gehört sich offenbar nicht.« Sie schaute zu ihm hoch. »Ich weiß nicht,
wie lange sich dein Mann das noch gefallen lassen wird, Darian. Dieser Samarlaner denkt offenbar, er sei ein …«
    Sie sprach nicht mehr zu Ende, weil der Samarlaner in diesem Moment, wütend darüber, dass Silo ihn ignorierte, diesem von hinten eine Kopfnuss verpasste. Frey stöhnte und schlug die Hand vors Gesicht.
    »Das war’s«, sagte er.
    Silo fuhr zu dem Samarlaner herum, starrte ihn einen Moment lang an und rammte ihm dann den Kolben seiner Flinte in den Mund. Der Samarlaner taumelte zurück, die Hände um sein blutendes Gesicht geklammert, mit großen Augen. Er gab unzusammenhängende, keuchende Laute von sich, als bekäme er keine Luft. Silo stürzte sich auf ihn; seine Miene war wütend. Er packte den Samarlaner an den Schultern und zerrte ihn zum Rand des Daches.
    »Halten Sie ihn auf!«, rief Roke erschrocken. »Unverletzt! So war es abgemacht!«
    Malvery sah Frey gespannt an; er wartete auf das Zeichen, dazwischenzugehen. Aber Frey war es endgültig leid, Silo zu bitten, die Beschimpfungen des Samarlaners zu ertragen, nur damit er Informationen bekam. Er hatte Harvin Grist jetzt schon zu lange über die Bedürfnisse seiner Crew gestellt.
    »Tut mir leid, Roke«, sagte er. »Ihr Kumpel hat es nicht anders gewollt.«
    »Verdammt richtig«, brummte Malvery mit zustimmendem Nicken.
    Der Samarlaner wehrte sich nicht einmal, als Silo ihn übers Dach schleifte. Zweifellos war er immer noch zu schockiert darüber, geschlagen worden zu sein. Wahrscheinlich kam er gar nicht auf die Idee, dass Silo ihn vom Dach werfen könnte, bis er durch die Luft flog.

    Sie lauschten seinem schrillen Schrei auf dem ganzen Weg nach unten, der von einem leisen dumpfen Klatschen abgeschnitten wurde. Silo kam zu Frey zurück und blieb vor ihm stehen.
    »Geht’s dir jetzt besser?«, fragte Frey.
    »Tut mir leid, Käpt’n«, sagte er, aber er hielt den Kopf hoch erhoben und sah stolzer aus, als Frey ihn jemals gesehen hatte.
    »Nein, mir sollte es leid tun«, sagte Frey. »Du bist ein freier Mann und ein Mitglied meiner Crew. Ich hätte dich nicht bitten dürfen, das zu ertragen.«
    Er streckte

Weitere Kostenlose Bücher