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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Luxusleben. Er wird nicht rennen.
Es wäre eine schreckliche Demütigung. Er würde lieber sterben.«
    »Würde er mit meiner Stiefelspitze im Arsch schneller laufen?«
    »Sie holen uns beide raus, Frey. So lautet die Abmachung«, rief ihm Roke in strengem Ton ins Gedächtnis.
    Frey verdrehte die Augen und fluchte. »Na, dann los.«
    Sie bogen um die Ecke und eilten an einer Reihe von Bottichen entlang, unter denen Gasflammen dumpf zischten. In einigen von ihnen begann es zu blubbern. Eine zähe Flüssigkeit quoll über den Rand und klatschte auf den Boden. Frey wurde ein wenig schwindlig von dem Gestank.
    Als sie etwa die Hälfte des Weges an den Bottichen entlang zurückgelegt hatten, kamen am anderen Ende drei Männer in ihr Blickfeld gelaufen. Sie trugen Schrotflinten. Es waren ungepflegte Gestalten in Overalls; die Gasflammen beleuchteten ihre Gesichter von unten. Beim Anblick von Frey und seiner Gruppe hielten sie inne, vielleicht, weil sie dachten, sie wären auf derselben Seite; doch dann hob einer von ihnen seine Flinte und schrie: »Sammie!« Selbst im Halbdunkel war der Samarlaner an seiner Hautfarbe sofort zu erkennen.
    Im Gegensatz zu ihnen zögerten Frey und seine Begleiter keine Sekunde. Sie feuerten ihre erste Salve ab, bevor die Raffineriearbeiter auch nur eine Chance hatten, zu schießen. Ihre Zielgenauigkeit war jedoch nicht so eindrucksvoll wie ihre Schnelligkeit. Erschrocken darüber, plötzlich unter Feuer genommen zu werden, schossen die Arbeiter wild in die ungefähre Richtung ihrer Gegner und suchten dann eilends Deckung. Freys Leute folgten ihrem Beispiel: Sie zwängten sich in die Lücken zwischen den Bottichen.

    Der Sammie blieb einfach im Gang stehen, mit kerzengeradem Rücken, einen gebieterischen Ausdruck im Gesicht. Kugeln zischten um ihn herum durch die Luft. Er sah ihnen furchtlos entgegen.
    »Was zur flammenden Scheiße macht dieser Idiot da?«, rief Frey. Vermutlich war es unter der Würde des Samarlaners, sich zusammen mit den anderen in die glühend heiße Schwärze zu zwängen. »Malvery, hol ihn da weg!«
    Malvery sprang aus seinem Versteck, packte den Samarlaner und zog ihn in Deckung. Als er erneut zu zischen begann, schlug ihm Malvery den Kopf gegen die Wand eines Bottichs. Das schockierte ihn derart, dass er verstummte.
    Frey schaute sich nach Trinica um, die sich auf nicht gänzlich unangenehme Weise an ihn presste, dann konzentrierte er sich auf den Kampf mit den Angreifern. Diese Männer waren keine Revolverhelden. Sie versuchten, die Bottiche als Deckung zu benutzen, aber wenn sie sich vorbeugten, um zu schießen, brauchten sie viel zu lange zum Zielen. Außerdem neigten sie dazu, sich in ziemlich regelmäßigen Abständen vorzubeugen, so dass Frey bald vorherzusagen vermochte, wann und wo sie auftauchen würden, und die entsprechenden Stellen schon vorher ins Visier nehmen konnte.
    Er jagte einem eine Kugel in die Schulter, so dass er ins Freie stürzte, wo Silo ihm den Rest gab. Malvery traf den zweiten ins Gesicht. Der letzte Arbeiter war verständlicherweise entsetzt über den Anblick und ergriff mit lauten »Sammie! Sammie!« -Rufen die Flucht.
    Frey stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, der in einen Aufschrei überging, als im Bottich neben ihm kochend heiße Flüssigkeit hochbrodelte und vom Rand auf
sein Bein herunterklatschte. Er tanzte in den Gang hinaus und schlug dabei auf sich ein. Die anderen kamen auf beherrschtere Weise hervor.
    Sie gingen weiter, schlugen jedoch eine andere Richtung ein. Unterwegs begann der Samarlaner, Silo anzufauchen. Frey ärgerte sich um seines Freundes willen. Silo ließ die Beschimpfungen mit einer Art zorniger Ergebenheit über sich ergehen. Er machte keine Anstalten, sich zu verteidigen, während der Samarlaner ihn zusammenstauchte.
    »Was sagt er?«, wandte Frey sich an Roke.
    »Er ist bloß verwirrt, weil ein Murthianer hier ist«, antwortete Roke.
    »Nein, ist er nicht«, widersprach Trinica. »Er beleidigt deinen Ingenieur auf jede erdenkliche Weise – meistens geht’s dabei um seine Mutter –, und zwar in dem Tonfall, in dem sie mit Sklaven und Tieren reden.« Sie hörte einen Moment lang zu. »Jetzt will er gerade wissen, warum Silo nicht versucht hat, ihn mit seinem Körper vor den Kugeln abzuschirmen.«
    Frey hatte vergessen, dass Trinica Samarlanisch sprach. Er war fast genauso überrascht wie Roke.
    »Ähm …«, sagte Roke. »Sie bringen uns beide unverletzt hier heraus, wenn Sie wissen wollen, wo Grist

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