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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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abstürzenden Jäger schlugen auf, pflügten durch Menschen und Flugmaschinen und ließen hinter sich blühende Feuerfontänen emporsteigen.
    Harkins kletterte ins Cockpit, zog die Haube zu und schaltete die Aerium-Maschinen ein. Normalerweise nahm er es sehr genau mit den Checks vor dem Start, aber diesmal nicht. Er wollte so schnell wie möglich in die Luft, in die Freiheit über ihm. Er schaltete die Düsentriebwerke auf Standby und packte den Steuerknüppel.
    Moment noch. Etwas stimmte nicht. Eine Sekunde lang glaubte er, einen vertrauten Geruch in der Nase zu haben. Den üblen Moschusgestank dieses verdammten Katers, den er überall in der Ketty Jay versprühte, um sein Territorium zu markieren.
    Dann senkte er den Blick auf seinen Schoß und sah dort einen großen, dunklen, feuchten Fleck.

    Ah, dachte er. Das muss es sein. Er hatte zu viel Angst gehabt, um es zu bemerken.
    Die Firecrow erhob sich auf ihrem Fahrwerk und stieg vom Boden empor. Harkins suchte den belebten Himmel über ihm ab. Da, eine Lücke in dem hektischen Gewühl. Er zündete die Triebwerke und flog los.
     
    »Käpt’n! Links von Ihnen!«
    Frey drehte sich gerade noch rechtzeitig um und sah einen von ihnen unmittelbar neben ihm aus einer Gasse schnellen. Ein blitzartiger Eindruck von gelben Augen, einem klaffenden Mund voller verfaulter, animalisch gefletschter Zähne. Schreckliche Angst lähmte ihn, nicht jedoch seine Klinge, die sich aus eigenem Antrieb bewegte. Das Entermesser flog in einem horizontalen Bogen hervor und halbierte den Kopf des Geschöpfs. Frey trat instinktiv beiseite, als der zerlumpte, sehnige Körper des Manen an ihm vorbeitaumelte. Er fiel auf die Knie und stürzte zu Boden. Blut ergoss sich aus seiner Schädelhöhle.
    Sie waren in einen Albtraum hineingestolpert. In dem unheimlichen Licht der tief stehenden Sonne unter der schwarzen Wolkendecke wirkte alles gebrochen und seltsam. Die Schlachtschiffe glitten über sie hinweg wie schattenartige Schiffsrümpfe über die nassen Gräber Ertrunkener. Die tristen, kalten Straßen von Sakkan waren mit Leichen übersät und hallten von fernen Schreien wider. Und dann waren die Manen da. Ghule der Lüfte, Horrorgestalten der Legende, plötzlich zu schrecklichem Leben erwacht.
    Der Ruf, der ihn gerettet hatte, war von Malvery gekommen. Frey sah ihn ganz in der Nähe. Der Doc war selbst in Schwierigkeiten. Er und Silo wichen gemeinsam
die Straße entlang zurück und feuerten dabei mit ihren Flinten. Drei Manen kamen auf sie zu. Sie rannten und sprangen in abrupten Zickzackmustern, so dass man sie nur schwer treffen konnte. Malvery erwischte einen von ihnen am Arm, so dass er zu Boden ging und sich wand. Die Schockwirkung der Kugel hätte einen Menschen außer Gefecht gesetzt, aber der Mane sprang wieder auf und griff erneut an.
    »Bess!«, brüllte Frey. Er musste Befehle geben, die Kontrolle übernehmen. Er deutete auf die Feinde. »Kümmere dich um sie!« Dann zielte er mit der Pistole in seiner rechten Hand.
    Drei Manen. Einer war langsam, einer verdammt schnell, und der dritte sprang ruhelos von einer Stelle zur anderen wie in einem ruckeligen Kinetoskop-Film, den er einmal in einem Wanderkino gesehen hatte. Im einen Moment war er hier, im nächsten einen halben Meter weiter links, dann plötzlich wieder zurück. In der All Our Yesterdays hatte er Jez auf dieselbe Weise flimmern sehen.
    Er legte auf den Langsameren an: ein stämmiges, muskulöses Ungeheuer, die Haut wie Pergament über straffe Muskeln gespannt, trotz der arktischen Kälte mit wenig mehr als Fetzen und Lumpen bekleidet. Seine eigenen Hände waren eiskalt und taub, aber er feuerte trotzdem einen Schuss ab. Nichttödliche Wunden schienen sie nicht zu bremsen, und er wusste aus seiner Erfahrung mit Jez, dass sie kein Herz brauchten. Dann ziel auf den Kopf.
    Er tat es und schoss daneben.
    Bess stampfte die Straße entlang, um ihren Rückzug zu decken. Sie griff die Manen furchtlos an. Die Manen zögerten. Vermutlich waren sie es gewohnt, dass ihre Feinde Angst vor ihnen hatten; aber Bess hatte vor gar
nichts Angst. Frey feuerte einen weiteren Schuss auf den Stämmigen ab, der zu sehr auf Bess konzentriert war, um auszuweichen. Der Schuss war nicht gut – seine Finger rutschten ein wenig ab, als er den Abzug durchzog –, aber er hatte Glück. Eine kleine rote Wolke flog vom Kopf des Manen weg, und die Beine gaben unter ihm nach.
    Die beiden restlichen Manen kletterten an Bess empor. Sie prügelten auf sie ein

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