Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
Vom Netzwerk:
wie glitzernde Scherben. Windblades schossen vor der Flottille davon, nahmen Formation an und rasten auf den Feind zu, um ihn anzugreifen. Die Schlachtschiffe waren noch außer Reichweite der Artillerie der Fregatten, aber das würde sich binnen Minuten ändern. Die Schlacht würde gleich beginnen.
    Harkins blieb am Rand der Kampfzone. Er hatte feuchte Hände, und sein Mund war trocken. Die Manen ignorierten ihn, wie sie all die Flugzeuge und Luftschiffe ignorierten, die aus Sakkan flohen. Aber Harkins floh nicht. Er wartete auf die Windblades. Wenn er Jez schon nicht auf dem Boden verteidigen konnte, dann doch zumindest in der Luft.
    Die Schlachtschiffe über den Straßen der Stadt waren wieder in die Höhe gestiegen und bereiteten sich auf den Angriff der Marine-Fregatten vor. Sie schlossen sich zu keiner erkennbaren Formation zusammen, und dennoch waren ihre Manöver unverkennbar koordiniert. Ihre Positionswechsel und Kreisbewegungen erfolgten in perfekter
Synchronisation. Es war eine fließende Abwehrstrategie, die dafür sorgte, dass sie in Bewegung blieben und Abstand voneinander hielten, was sie zu schwierigen Zielen machte.
    Harkins horchte auf die Triebwerke der Firecrow. Er konzentrierte sich auf die beruhigende Sicherheit der Instrumente, darauf, wie der Steuerknüppel in seiner Hand lag und die Lehne des Sitzes gegen seinen Rücken drückte. Das half ihm, seine Nerven zu stählen. Er musste dafür sorgen, dass sein Herzschlag langsamer wurde, musste gegen die Enge in der Brust und die Übelkeit im Magen ankämpfen. Musste die schreckliche Angst vor dem bevorstehenden Kampf überwinden.
    Selbst der Geruch des Cockpits bewirkte, dass er sich sicher fühlte, der Gestank seines Schweißes und des Urins, der ihm in die Hose gelaufen war. Nur dass ihm hin und wieder der Geruch von Katermoschus in die Nase stieg.
    Nein. Pure Einbildung. Er war ganz allein. Selbst die Crew der Ketty Jay war verstummt. Er hatte Schüsse und gedämpfte Stimmen gehört, ein Handgemenge und lautes Gebrüll, wahrscheinlich von Bess. Danach hatte er keinen der Sprecher mehr erkannt, außer vielleicht diesen stinkenden Bastard Grist. Doch wo immer die Ohrclips jetzt sein mochten, Jez hatte sie nicht. Er konnte nur hoffen, dass ihr nichts geschehen war.
    Verschwinde von hier, sagte die panische, flattrige Stimme der Feigheit. Sie ist nicht mehr da. Wahrscheinlich tot. Das heißt, toter als sonst. Hat keinen Sinn, ihr dabei Gesellschaft zu leisten. Flieg einfach weg.
    Aber das wäre das endgültige Eingeständnis seiner Wertlosigkeit. Die Demütigungen durch die Pfoten des Katers der Ketty Jay hatten seinen Stolz zerfetzt, so dass nur noch
ein Fitzelchen davon übrig war, aber es war das letzte Fitzelchen, das er besaß, und das wollte er nicht verlieren. Also knirschte er mit den Zähnen, wischte sich die Nase am Ärmel ab und versuchte, tapfere Gedanken zu denken.
    Du kannst ihnen sowieso nichts anhaben, beharrte die Stimme. Was willst du denn machen? Deine kleinen Maschinengewehre gegen gepanzerte Fregatten? Du wirst ihnen nicht mal einen Kratzer zufügen.
    Das stimmte. Aber Harkins hatte nicht vor, die Schlachtschiffe direkt anzugreifen. Er hatte Geschichten über die Manen gehört. Die Schlachtschiffe hatten nicht nur Kanonen, um sich zu verteidigen.
    Als die Windblades näher kamen, schickten die Schlachtschiffe ihre Blackhawks los.
    Sie kamen aus Einbuchtungen in den Flanken ihrer Mutterschiffe und jagten in einem dunklen Schwarm in den Himmel hinaus. Es überlief Harkins eiskalt, als er sie sah, und er musste einer weiteren Attacke auf seine Entschlossenheit standhalten. Sie waren so verdammt unnatürlich. Ihre Flügel waren weit nach vorn gezogen und krümmten sich zu beiden Seiten des Cockpits. Die Vorderseite der Cockpits bestand aus runden Fenstern, durch die man ihre grässlichen Piloten sehen konnte. Allein schon ihre Form widersprach allen Gesetzen der Aerodynamik. Dank der Aerium-Maschinen brauchten Flugzeuge zwar schon längst keinen Flügelauftrieb mehr, aber es hätte unmöglich sein müssen, mit so weit nach vorn gezogenen Tragflächen, die den Zinken einer Fleischgabel ähnelten, in hohem Tempo in Kurven zu gehen und zu wenden. Die Blackhawks besaßen kein Leitwerk und kein Seitenruder, sondern nur ein stumpfes hinteres Ende, in dem ein Düsentriebwerk saß. Wie steuerten sie?

    Aber wie auch immer sie es machten, sie machten es gut. Im Gegensatz zu den Schlachtschiffen flogen die Blackhawks zu dritt oder zu sechst,

Weitere Kostenlose Bücher