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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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Bein durch die Tür. Frey staunte darüber, dass Grists Männer ihn noch nicht gesehen hatten. Vermutlich hatten sie sich in ihren Stellungen vergraben, luden ihre Waffen und taten sonst etwas, anstatt dorthin zu schauen, wohin sie schauen sollten.
    Die Manen kamen, und zwar bald. Ihr Gekreisch klang immer ungeduldiger, erreichte ein neues Ausmaß an Raserei. Er musste sich zwingen, nicht zu laufen.
    Behalte die Nerven. Wenn du es verpfuschst, werden alle getötet.
    Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. In diesem Moment erspähten Grist und seine Männer das durch die Tür schlüpfende Phantom, und der Lärm von Schüssen übertönte alle anderen Geräusche. Frey schlug
jegliche Vorsicht in den Wind und rannte los, eilte die Stege entlang, bis er sie schließlich sah.
    Sie hatten an einer Ecke des Antriebsaggregats Stellung bezogen, auf dem Boden des Raumes. Zwischen den vorstehenden Eisenrohren hatten sie eine Barrikade aus Ersatzteilen und allen möglichen Gerätschaften aufgehäuft, hinter der sie sich verbargen, das Gesicht von Frey abgewandt. Da war Grist, eine grobschlächtige, hassenswerte Gestalt in einem schmutzigen langen Mantel, wie immer in Rauch gehüllt. Die Kugel lag zu seinen Füßen, eingewickelt in einen Mantel. Er hatte eine Pistole in der einen und ein Entermesser in der anderen Hand, bereit zum Nahkampf, wenn es dazu kommen sollte. Neben ihm stand sein knochiger, hagerer Bootsmann; sein kahler Schädel glänzte von Schweiß.
    Trinica war bei ihnen. Schwarze Kleidung, weiße Haare, zusammen mit den anderen hinter der Barrikade kauernd, eine Pistole in der Hand. Trinica. Munter und wohlauf.
    Seine Reaktion war anders, als er erwartet hatte. Seine Erleichterung hatte einen Beigeschmack von Bitterkeit. Auf einmal fiel ihm wieder ein, wie sehr ihr Verrat geschmerzt hatte. Es ärgerte ihn, sie so anzutreffen: nicht als Gefangene, sondern bereit, auf Grists Seite zu kämpfen. Natürlich, selbst Feinde wurden zu Verbündeten, wenn es nötig war, und sie dachte wahrscheinlich bloß praktisch. Aber es erschütterte sein Bild von der dankbaren Maid, die darauf wartete, gerettet zu werden, und das verdarb alles.
    Seit er gesehen hatte, wie die Storm Dog im Vortex verschwand, hatte er nur ein einziges Ziel gehabt: Trinica zu retten. Doch nun wusste er, das war nicht ganz richtig.
Er hatte seine Vorstellung von ihr retten wollen. Um die Möglichkeit der Liebe, wie er sie einmal erlebt hatte, zu bewahren. Aber die Realität war erheblich komplexer und vertrackter.
    Wie kam es bloß, dass die Dinge im richtigen Leben nie so liefen, wie er sie sich ausmalte?
    Nun, wie auch immer, sie waren jetzt hier, und er würde sie retten, verdammt noch mal. Wenn auch nur, um später dafür zu sorgen, dass sie es nicht vergaß.
    Sie waren insgesamt zu sechst, einschließlich Trinica. Zwei stämmig aussehende Gorillas und ein verängstigter Ingenieur waren bei Grist und Crattle. Ein weiterer Mann lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden; er hatte eine Kugel in die Brust bekommen. Sie alle, außer Trinica und der Leiche, feuerten auf den Manen, aber ohne Erfolg. Trinica sparte sich vernünftigerweise ihre Munition.
    Frey blieb ein gutes Stück hinter ihnen, nutzte aber die Gelegenheit, um vom Steg zum Boden des Raumes hinabzusteigen. Zunächst war es ihm wie eine gute Idee erschienen, von einer erhöhten Position aus auf sie zu schießen, aber die Stege boten wenig Schutz vor Gegenfeuer, und Frey hatte keine große Lust, eine Kugel zwischen die Beine zu bekommen.
    Er erreichte den Boden ein Dutzend Meter hinter Grists Stellung. Silo folgte ihm nach unten, und Malvery trat gerade von der Treppe herunter, als Crattle brüllte: »Die Manen kommen rein! Macht euch bereit!« Dann, von irgendeiner Intuition gewarnt, schaute sich der Bootsmann um und sah Frey und seine Männer.
    Sie brauchten kein weiteres Signal. Frey, Malvery und Silo eröffneten das Feuer.
    Instinktiv schossen sie alle zuerst auf Crattle, der seine
Pistole gegen sie erhoben hatte. Er zuckte und wand sich, ein blutiger Sprühregen spritzte von seinem Rücken weg, dann stürzte er der Länge nach zu Boden. Grists restliche Leute hatten ein paar Sekunden Zeit, um zu reagieren. Das reichte nicht. Silo und Malvery luden erneut durch, suchten sich ihre Ziele aus und pusteten sie weg. Der letzte von Grists Männern, der Ingenieur, schaffte es noch, einen wilden Schuss abzufeuern, bevor auch er getötet wurde.
    Während sich seine Gefährten um die anderen
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