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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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lag, einen mürrischen Tritt.
    Frey musste in Bewegung bleiben, musste nachdenken, einen Plan schmieden. Er war voller rastloser Energie, die nach einem Ventil verlangte, aber er konnte nicht einfach blindlings in eine Horde Manen hineinrennen. Etwas nagte an ihm. Hier zu sein, in Grists Kabine, hatte ihn an etwas erinnert. Es glitt auf frustrierende Weise in seinem Bewusstsein umher, bis er es endlich festnagelte.
    »Die Forschungsergebnisse Ihres Vaters. Haben Sie die noch?« Trinicas Frage an Grist, unten im Sanktum.
    »Sind sicher in meiner Kabine verstaut, keine Sorge.«
    Freys Blick fiel auf eine große Truhe in der Ecke. Eines der wenigen Behältnisse, die er noch nicht durchsucht hatte. Er zog sie hervor, stellte fest, dass sie verschlossen war, und schoss das Schloss weg. Malvery fuhr bei dem Knall zusammen.

    »Wollen Sie, dass ich einen Herzinfarkt kriege?«
    »Denk nach!«, wandte sich Frey an Jez. »Du kennst diesen Schiffstyp. Wo kann man sich am besten verteidigen? Wenn du Harvin Grist wärst, wohin würdest du gehen?«
    Er versuchte, die Antwort selbst zu finden, während er die Truhe öffnete. Nach Maurin Grists Forschungsergebnissen zu suchen, war eine Art Beschäftigungstherapie; es hielt ihn davon ab, Dummheiten zu machen. Mit seinen Gedanken war er bei Trinica und der Frage, wie er sie retten konnte.
    In der Truhe stapelten sich in Mappen gebundene Dokumente und Berichte. Obenauf lag ein großer brauner Umschlag mit Papieren. Er hob ihn auf und blätterte die Papiere darin durch. Ein paar Blicke reichten, um das Thema zu identifizieren. Er rollte sie zerstreut zusammen und stopfte sie in die Innentasche seines Mantels.
    »Na los, Jez!«, drängte er, weil er selbst keine Antwort fand.
    »Der Maschinenraum«, sagte Silo.
    Jez’ Gesicht leuchtete auf. »Er hat recht. Auf einer solchen Fregatte sind seine Wände bestimmt dreißig Zentimeter dick.«
    Frey schnippte mit den Fingern nach dem Murthianer. »Der Maschinenraum. Dann gehen wir dorthin.«

EINUNDVIERZIG
Der Maschinenraum – Eindringlinge – Die Zeit wird knapp
    Malvery und Silo wichen durch den Gang zurück und feuerten dabei aus allen Rohren. Ein halbes Dutzend Manen stürmten auf sie zu, die sehnigen Arme ausgestreckt, den Mund weit aufgerissen. Aber Repetierflinten hatten in solch beengten Räumlichkeiten eine vernichtende Wirkung.
    Blut spritzte auf die schmutzigen Wände. Die Männer feuerten weiter, bis sich nichts mehr rührte.
    »Da geht’s nicht entlang, schätze ich«, sagte Malvery. Er nahm seine Brille ab und putzte sie mit dem Daumen. Silo lud gelassen nach.
    Frey schaute durch den Pulverdampf auf das Übelkeit erregende Gewirr von Leichen. »So kommen wir nie zu den unteren Decks hinunter.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und fluchte. Jeder Moment konnte Trinicas letzter sein, aber er gelangte einfach nicht zu ihr. Je tiefer sie in die Storm Dog vordrangen, auf desto mehr Manen stießen sie.
    Er hörte sie unten heulen. Das Geräusch war schrecklich. Selbst wenn sie sich dorthin durchschlagen konnten, bezweifelte er, dass sie genug Munition hatten, um mit solchen Massen fertig zu werden.

    »Was machen die bloß da unten?«, sagte er leise zu sich selbst.
    Jez antwortete, als wäre die Frage an sie gerichtet gewesen. »Keine Ahnung.« Ihre Stimme klang schwach und träumerisch. »Die Kugel … sie ist zu laut. Sie wollen die Kugel, das ist alles. An uns sind sie nicht interessiert.«
    Frey wechselte einen Blick mit Malvery. Sie verloren Jez. Je länger sie hier blieb, desto weggetretener wirkte sie. Bald würde sie ihnen überhaupt nicht mehr von Nutzen sein. Sie mussten sie vom Schiff bringen. Aber er würde nicht ohne Trinica gehen.
    Was, wenn Jez sich jetzt und hier in eine Manin verwandelte? Konnte er sich dazu durchringen, sie zu erschießen, wenn sie eine von denen wurde?
    Die Vorstellung gefiel ihm nicht. Er beeilte sich, an andere Dinge zu denken. »Auf so einem Schiff ist der Maschinenraum doch bestimmt riesig, oder?«, sagte er.
    »Würde ich meinen«, sagte Malvery.
    »Dann gibt’s sicher auch einen Hintereingang.«
    Silos Augen wurden auf einmal groß. »Sie haben recht, Käpt’n.«
    »Wirklich?«, sagte er überrascht.
    »Fast jeder Maschinenraum hat eine Rettungsluke, falls einem Feuer den Weg zur Tür versperrt. In einem Maschinenraum geht alles Mögliche schief. Dann will man nicht da drin festsitzen.«
    »Auf der Ketty Jay gibt’s keine«, sagte Frey.
    »Nicht die erste
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