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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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sie alle Sätze und Passagen gemeinsam. Der Dämon, der jeden von ihnen in Besitz genommen hatte, war ein unter viele Körper aufgeteiltes Wesen. Das war die einende Kraft. Ansonsten waren sie so verschieden wie die Erde und der Himmel. Die Manen waren menschlich, mehr als menschlich. So viel mehr, dass die Wesen, zu denen sie selbst einst gehört hatten, sie nicht einmal mehr verstehen konnten.
    Jez war immer noch sie selbst. Die Manen hießen sie willkommen, sie wollten sie bei sich haben, aber es war Jez, die in ihrer Liebe badete. Dieselbe Jez, die sie immer gewesen war. Sie verspürte ein Glücksgefühl, das sie sich niemals hätte vorstellen können.
    Wovor hatte sie bloß solche Angst gehabt?
    Sie wollte sprechen, aber Sprache war unglaublich schwerfällig. Es bestand ohnehin keine Notwendigkeit. Ihre Gedanken waren transparent für sie. Dennoch versuchte sie es, formte Worte mit ihrem Geist, weil sie keine andere Methode kannte.
    Diese nicht, dachte sie. Denen dürft ihr nichts tun.
    Und die Manen wussten, was sie wusste. Sie teilten ihre Erinnerungen an Frey, an ihre Crew, ihre Zeit an Bord der Ketty Jay. Sie spürten ihre Dankbarkeit dafür, dass sie eine
Heimat bekommen hatte, als niemand sonst ihr eine geben wollte. Sie erfuhren, dass die Besatzungsmitglieder sie trotz ihrer Unkenntnis der Manen und ihrer Furcht vor ihnen akzeptiert hatten. Sie sahen die schöne Schlichtheit ihrer Freundschaften.
    Da wusste sie, dass Frey und seinen Leuten kein Leid geschehen würde. Keine einzige Hand würde hier gegen sie erhoben werden.
    Doch trotz all der erstaunlichen Vollständigkeit, die sie schon jetzt verspürte: Es würde noch Größeres kommen. Sie hatte sich auf der rudimentärsten Ebene mit den Manen verbunden. Das berauschende Gefühl von Verwandtschaft und Verständnis war nur ein Bruchteil dessen, was sie empfinden würde, wenn sie die Einladung rückhaltlos annahm.
    Der Dämon in ihr hatte ihre Kapitulation akzeptiert, aber nur vorläufig. Er wollte sie nicht gegen ihren Willen haben. Die Einladung war nur das: eine Einladung. Man konnte sie ablehnen. Angesichts der Tatsache, dass dieses Paradies der Zusammengehörigkeit nun in greifbarer Nähe war, taten das allerdings nur sehr wenige. Wer würde bei einem solchen Angebot schon die einsame Isolation der Menschheit wählen?
    Jez hatte erst einen Teil des Weges zurückgelegt. Um eine Manin im vollsten Sinn zu werden, musste sie die Einladung annehmen. Und sie wusste, dass es dann kein Zurück mehr gab.
    Sie sprachen ohne Worte zu ihr.
    Kommst du zu uns?
     
    Freys Waffe war immer noch auf Grists Kopf gerichtet. Grist hielt seine Waffe aus erheblich größerer Nähe an
Trinicas Kopf. Jez kauerte wie eine Katze auf der anderen Seite der Barrikade. Das unirdische Geheul, das sie von sich gegeben hatte, erstarb in ihrer Kehle. Die Manen standen wie gebannt vor ihr.
    Niemand wagte es, sich zu rühren.
    Was zum Geier ist hier los?
    Dann richtete Jez sich auf und drehte sich um. Frey sah die schreckliche Veränderung, die in ihr vorgegangen war, genau wie auf der All Our Yesterdays. Ihr Gesicht war physisch nicht anders, aber es lebte jetzt etwas anderes dahinter. Etwas Wildes und Wahnsinniges, etwas Andersartiges. Man sah es in ihrer Haltung und ihrem Gesichtsausdruck, und vor allem in ihren Augen. Sie verstörte seine Sinne und machte ihm Angst.
    Dann sprach sie. Ihre Stimme klang schrecklich, angestrengt und keuchend, als wäre sie nicht vertraut mit der Funktionsweise ihrer eigenen Kehle. Eine Reihe von Flüsterlauten, die zu einem Geräusch gerannen.
    ~ Diese hier spricht für die Manen ~
    »Jez?«, sagte Malvery. »Bist du das?«
    ~ Diese hier ist sie. Sie ist unser Sprachrohr. Wir haben eure Form der Sprache verloren. Ihr seid stumm für uns, so wie wir es für euch sind ~
    Frey spürte, wie er eine Gänsehaut bekam. Er kratzte ein wenig Trotz zusammen, nur der Form halber. »Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    ~ Nichts, wofür sie sich nicht freiwillig entschieden hat. Bleiben Sie ruhig, Kapitän Frey. Ihnen und Ihrer Crew wird nichts geschehen. Diese hier misst euch großen Wert bei ~
    »Ihr auch nicht«, sagte Frey sofort und zeigte auf Trinica. »Sie hat euch kein Unrecht zugefügt.«
    Jez antwortete nicht darauf. Stattdessen sagte sie: ~ Kapitän
Grist. Lassen Sie die Frau los. Bringen Sie uns die Kugel ~
    »Keine Mätzchen, Frey«, warnte Grist.
    Frey legte seine Waffe weg. Grist ließ Trinica los, und sie krabbelte von ihm weg und wich vor den Manen zu
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