Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
mal auf, Bürschchen. Ihr habt doch da so ein albernes Ofenrohr oben auf dem Schrottberg auf eurem Platz.«
    Justus runzelte die Stirn. Er warf einen Blick auf sein selbst gebautes Periskop, das durch die Decke der Zentrale ragte. »Ja … und?«
    Im nächsten Moment krachte es über ihm. Metall kreischte, und das Periskop wurde aus seiner Halterung gerissen. Scherben und Splitter flogen durch die Zentrale. Justus erschrak so sehr, dass er das Telefon fallen ließ und sich flach auf den Boden warf, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Irgendwo fing ein Hund an zu bellen.
    Justus sprang auf und stürmte aus der Zentrale in seine Freiluftwerkstatt. So schnell wie noch nie kletterte er auf ein altes Eisenbettgestell, von da aus auf einen gusseisernen Ofen und dann auf einen Schrank. Jetzt war er auf gleicher Höhe mit dem Zaun. Er schob sich höher und spähte auf die Straße. Dort stand ein unbeleuchtetes Auto. Als überall in der Nachbarschaft Lichter angingen, Türen und Fenster aufgerissen wurden, setzte sich der Wagen in Bewegung. Die Scheinwerfer blieben aus. Er bog um die Ecke und verschwand.

Der Fluch der Madonna
    »Es war ein dunkler Ford Escort«, sagte Justus am nächsten Tag, als sie alle drei in der Zentrale saßen, die traurigen Überreste des Periskops vor sich auf dem Tisch. »Unser Clown hat vom Wagen aus angerufen und auf das Periskop geschossen. Meinem Onkel und meiner Tante habe ich etwas von randalierenden Steinewerfern erzählt. Wenn sie wüssten, dass hier jemand Dinge auf unserem Platz abschießt, würden sie durchdrehen.«
    »Das tue ich auch«, sagte Peter wütend. »Unser Periskop kaputtzumachen! Kannst du es wieder reparieren, Just?«
    »Ich glaube nicht, dass das viel Sinn hat.« Trübselig schaute Justus die Trümmer an. Das Ofenrohr war vorher schon rostig gewesen und die Kugel hatte ein riesiges Loch hineingeschlagen. Von den kunstvoll angebrachten Spiegeln im Inneren des Rohres waren nur noch Scherben übrig. »Ich überlege mir eben etwas anderes.«
    »Ich möchte das Band noch mal hören.« Bob spulte das Band zurück.
    »Wir haben es doch schon dreimal gehört!«, sagte Peter. »Wozu willst du denn –« Er unterbrach sich, als Bob die Wiedergabetaste drückte und das Band zu laufen begann.
    »– genau, wovon ich rede. Wir haben euch auf dem Museumsparkplatz gesehen. Ich warne euch, ihr steht auf der falschen Seite. José Santanda ist nichts weiter als ein schmieriger kleiner Dieb, der –« Bob spulte kurz vor. »– auf dem Schrottberg auf eurem Platz. – Ja … und?« Dann ein Krachen und Kreischen, Justus’ erschrockenes Keuchen, mehrere Scharr- und Stoßgeräusche, das Quietschen der Tür. Jemand im Hintergrund lachte höhnisch und der Anrufer sagte: »Nächstes Mal trifft es nicht nur so ein blödes Ofenrohr, ihr Schrottplatzdetektive.« Dann legte er auf.
    »Du wolltest doch bloß noch mal hören, wie Justus sich platt auf den Boden wirft«, spottete Peter.
    »Nein, du Schrottplatzdetektiv, ich versuche, irgendeinen Anhaltspunkt zu finden.«
    »Also wollt ihr den Fall nicht aufgeben?«, fragte Justus.
    Bob und Peter starrten ihn an. »So ein Vorschlag aus deinem Mund?«, fragte Peter. »Bist du krank? Hast du deine letzte Pizza nicht vertragen?«
    »Ich möchte nur, dass uns wirklich klar ist, was wir tun. Immerhin war das eine handfeste Drohung. Und der Kerl hat unseren Auftraggeber beschuldigt, ein Dieb zu sein.«
    »Dann sollten wir herausfinden, ob das stimmt«, sagte Bob. »Wir übernehmen jeden Fall – also auch diesen. Es sei denn, du willst in Zukunft auf der Rückseite unserer Visitenkarte die Ausnahmen festhalten: Keine Zusammenarbeit mit Skinny Norris, keine Verbrecher als Auftraggeber –«
    Justus grinste, fuhr aber hartnäckig fort: »Aber wir haben es mit Leuten zu tun, die vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken. So viel wissen wir ja schon. Sie konnten zwar sicher sein, dass José so dicht am Strand, mit Hunderten von Zuschauern und der Küstenwache direkt am Pier nicht ertrinken konnte, aber es war trotzdem ziemlich brutal, ihn einfach ins Wasser zu werfen. Und ich hatte den Eindruck, dass dieser Clown seine Worte ernst meinte.«
    »Wir sind schon öfter bedroht worden«, sagte Peter. »Seit wann hält uns das auf? Es beweist doch nur, dass wir da wirklich einer größeren Sache auf der Spur sind! Und ich sehe es nicht ein, Leute zu retten, ohne herauszufinden, um was es eigentlich geht.«
    »Peter hat Recht«, sagte Bob. »Wir müssen eben

Weitere Kostenlose Bücher