Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
und berichtete ihm im einzelnen, was ich von Kitty gehört hatte. Ich vergaß auch nicht zu erwähnen, daß ich bei Hugh Dryer gewesen war und dort den mysteriösen roten Gürtel gefunden hatte.
    „Hugh Dryer“, murmelte Bill mit halbgeschlossenen Augen. „Sieh mal einer an!“
    „Was ist mit ihm?“
    „Er ist ein raffinierter Bursche“, meinte Bill. „Ich traue ihm nicht über den Weg.“
    „Du hattest schon Schwierigkeiten mit ihm ?“
    „Eigentlich nicht. Aber ich fühle, daß er es faustdick hinter den Ohren hat. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, ihn bei irgendeiner Ungesetzlichkeit zu ertappen. Dafür ist er viel zu clever “ Er blickte mich an. „Aber was ist mit deinem Koffer? Waren irgendwelche Wertsachen darin?“
    „Nein, nur Bekleidung — und meine Pistole.“
    „Verdammt!“ sagte er. „Konnte der Dieb wissen, daß sich in dem Koffer eine Waffe befindet?“
    „Kaum.“
    „Du hast mit niemand darüber gesprochen?“
    „Nein.“
    „Wir müssen gleich eine Diebstahlsanzeige aufsetzen, mit den genauen Daten der Waffe und so weiter...“
    „Das hat doch Zeit. Jetzt kommen wir nicht dazu, uns darum zu kümmern. Der Dieb hat sich eine gute Zeit ausgedacht. Einer von uns sollte zunächst mit den Bahnbeamten sprechen und herauszufinden versuchen, ob Leslie Carson heute morgen mit dem ,Silver Streak‘ angekommen ist. Sie wäre, falls das zutreffen sollte, doch sicher dem Mann an der Sperre aufgefallen?“
    „Ganz bestimmt. Leslie Carson ist nicht nur eine prominente junge Bürgerin der Stadt, sie ist gleichzeitig auch ungewöhnlich attraktiv. So etwas übersieht kein Mann. Ich werde Jack bitten, sich der Sache anzunehmen.“ Er hob den Hörer ab und gab seinem Assistenten die notwendigen Anweisungen. Nachdem er aufgelegt hatte, fragte er: „Du hast die Akten studiert?“
    „Ich habe sie oberflächlich durchgesehen.“
    „Na, und?“
    „Ich bin noch nicht zu irgendwelchen Schlüssen gekommen, und sicherlich wird das anhand der Akten auch kaum möglich sein. Wie war es bei den Carsons?“
    „Fürchterlich. Der Alte hat mich die ganze Zeit beschimpft, und seine Frau befindet sich am Rande der Hysterie. Das Dumme ist, daß ich den beiden noch nicht mal gram sein kann. Es ist keine Kleinigkeit, die eigene Tochter zu vermissen und in dem furchtbaren Terror zu leben, daß sie das Opfer eines Mörders geworden sein könnte.“ „Hast du Leslies Zimmer durchsucht?“
    „Nein, der Alte hat mich daran gehindert.“
    „Mit welcher Begründung?“
    „Er meinte, das Zimmer gehöre zur Intimsphäre seiner Tochter und ginge mich nichts an. Reizender Standpunkt, was?“
    „Du hast dich damit abgefunden?“
    „Was blieb mir denn übrig? Carson ist ein sehr mächtiger Mann, und ich hatte keine Lust, ihn noch mehr zu reizen. Wahrscheinlich hätte mir das Zimmer auch kaum das Geheimnis von Leslies Verschwinden zu offenbaren vermocht.“
    „Hat Mrs. Carson wenigstens festzustellen vermocht, mit welchem Kleid das Mädchen das Haus verlassen hat?“
    „Ich weiß, daß du jetzt an den roten Nylongürtel denkst. Nein, Mrs. Carson ist im Moment völlig außerstande, irgendeine vernünftige Handlung vorzunehmen.“
    „Aber so kommen wir doch nicht weiter!“
    Bill lachte kurz. „Ich bin froh, das aus deinem Munde zu hören. Da siehst du mal, mit welchen Schwierigkeiten wir hier zu kämpfen haben.“
    Ich wechselte das Thema. „Was sagst du dazu, daß ich Janet Suffolk bei Dryer getroffen habe? Mein plötzliches Auftauchen brachte sie sichtlich aus der Fassung. Vorher, auf der Fahrt zum Hotel, hatte sie mir nämlich erzählt, daß sie dringend in die Redaktion müßte.
    „Vielleicht wollte sie sich nur deinen unbequemen Fragen entziehen. Du darfst Janets Worte nicht überbewerten. Suchst du einen Zusammenhang zwischen Janets Besuch bei Dryer und Leslies angeblichem Auf tauchen in dem Bürohaus?“
    Ich dachte daran, was Janet mir über ihren Verdacht gesagt hatte, und überlegte, ob sie wegen dieses Verdachtes bei Dryer gewesen sein mochte.
    „Ausfallend ist und bleibt, daß Kitty meinte, Leslie in einem roten Regenmantel gesehen zu haben“, bemerkte ich, „und daß ein Gürtel, der zu einem solchen Mantel gehört, in Dryers Office lag. Ich werde mich heute Abend mit Janet unterhalten. Vielleicht erweist sie sich dann als gesprächiger.“
    „Nur wenn sie will“, sagte Bill. „Janet denkt stets an ihre Geschichten und an ihre Karriere. Sie ist eine Reporterin, Mark. Sie interessiert sich für

Weitere Kostenlose Bücher