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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich.
    „Ganz wie du willst, aber ich fürchte, das ist verlorene Zeit. Du kannst dort eine Menge kleiner Ganoven und anständiger Bürger in trauter Gemeinschaft antreffen — aber ich bezweifle, daß sich der Mörder darunter befinden wird. Ich bilde mir ein, daß er nach außen hin ein ganz honoriger Mann ist, ein Bursche, der sich der Achtung seiner Mitbürger erfreut. Das macht unsere Suche ja so schwer.“  
    „Welches der Lokale gilt als tonangebend?“
    „Vornehm ist keines“, erwiderte Bill, „aber am teuersten ist das ,Queemie‘. Es gehört Eimer Natham.“
    „Ist es ein Kabarett?“
    „Nein, eine Bar. Ganz schick eingerichtet. Es wird behauptet, daß man in den Hinterzimmern des Lokales verbotene Spiele macht — beweisen konnten wir das Nathom noch nicht. Wir haben schon einige Razzien veranstaltet, aber leider ohne Erfolg.“
    Es klopfte. Die Tür öffnete sich und Jack Bulwer steckte dein Kopf ins Zimmer. „Janet Suffolk ist draußen. Sie möchte mit Ihnen sprechen. Sheriff.“
    „Schick sie herein.“
    Janet hatte sich inzwischen umgezogen. Sie war jetzt mit einem hellgrauen Kostüm bekleidet, das ihre junge schlanke Figur geschickt modellierte.
    „Hallo, Sheriff — hallo Mr. Rohm!“ sagte sie. „Gibt es etwas Neues zu berichten? Hat man Leslie schon gefunden? Ich brauche für die Morgenausgabe möglichst viel Material.“
    „Von mir können Sie es nicht bekommen, Janet“, meinte Bill seufzend. „Jedenfalls jetzt noch nicht. Wir wissen nicht mehr als Sie — und vielleicht wissen Sie sogar mehr!“
    „Ich?“ fragte Janet.
    „Sicher“, meinte Bill. „Warum nicht? Sie sind doch immer glänzend informiert! Wie wäre es, wenn Sie zur Abwechslung mal uns einen Tip geben würden?“
    „Hm“, machte Janet. „Und was bekomme ich dafür?“
    „Sie wissen etwas?“
    „Schon möglich“, erwiderte Janet lächelnd. Sie lehnte sich gegen Bills Schreibtisch und holte ein Zigarettenetui aus ihrer Handtasche. Dann legte sie die Tasche hinter sich auf den Schreibtisch. Bill gab dem Mädchen Feuer. „Was haben Sie in Erfahrung bringen können ? fragte er.
    „Eine kleine Sensation“, meinte Janet.
    „Betrifft sie Leslie?“
    „Sie betrifft Leslie“, bestätigte das Mädchen und klaubte sich ein Tabakkrümel von den Lippen.
    „Mensch, Janet — spannen Sie uns nicht auf die Folter, bitte!“
    Janet lachte. „Lassen Sie mich diese Minuten doch noch ein wenig genießen, Sheriff. Ich bin nur ein kleines Mädchen, das für eine Provinzzeitung schreibt — aber wenn es darauf ankommt, weiß ich genau, wo ich die richtigen Informationen erhalte. Das ist mehr, als Sie von Ihrer Arbeit behaupten können — oder? Und auch der berühmte Mr. Robin hat bis jetzt noch nicht beweisen können, daß er so tüchtig ist, wie einige meiner Kollegen behaupten.“
    „Kommen Sie endlich zur Sache!“ drängte Bill.
    „Wegen Leslie brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen“, meinte Janet. „Sie lebt.“
    „Dem Himmel sei Dank!“ stieß Bill hervor. „Wo ist sie jetzt?“
    „Keine Ahnung.“
    Bill legte die Stirn in Falten. „Wollen Sie uns auf den Arm nehmen?“
    „Sie ist mit einem Liebhaber verduftet.“
    „Das glaube ich nicht! “ sagte Bill rasch.
    Janet lächelte. „Und warum bezweifeln Sie es?“
    „Ach — so etwas würde Leslie niemals tun!“
    „Warum nicht?“
    „Es entspricht nicht ihrem Wesen.“
    „Haben Sie eine Ahnung, wozu eine Frau imstande ist, wenn sie liebt?“ fragte Janet.
    „Geschwätz! Natürlich ist es möglich, daß Leslie einen Mann liebt. Aber das zwingt sie doch nicht dazu, Hals über Kopf das Elternhaus zu verlassen!“
    „Leslie kennt ihre Eltern, sie weiß genau, ob sie den Mann ihrer Wahl präsentieren kann oder nicht. In diesem Fall konnte sie es nicht.“
    „Was soll das heißen?“
    Leslies Geliebter heißt Leonard Bishop — kennen Sie ihn?“
    „Bishop? Ist das nicht der Mixer vom ,Quieemie‘?“
    „Erraten.“
    „Ich glaube Ihnen nicht, Janet — Sie müssen mir beweisen, daß sie mit ihm durchgegangen ist.“
    „Fragen Sie doch Bishops Zimmerwirtin — die wird Ihnen verraten, wie oft die beiden zusammen waren. Bishop ist seit gestern Abend verschwunden. Seine Koffer sind ebenfalls nicht mehr da. Niemand weiß, wohin er gereist ist — aber die Vermutung liegt auf der Hand, daß er mit Lesbe das Weite gesucht hat. Die Gründe sind klar. Sie wollen irgendwo heiraten und Leslies Eltern vor die vollendete Tatsache stellen.“
    „Das vermuten Sie

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