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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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lautete lediglich: waren sie bereits in irgendeiner Kartei enthalten? Aber selbst, wenn sie nirgendwo registriert worden waren, mußten sie den Täter überführen. Es konnte nicht schwer fallen, ihn früher oder später in einem so kleinen Ort wie Drumola zu ermitteln.
    Bill rieb sich das Kinn. „Da fällt mir etwas ein!“ sagte er matt. Wir blickten ihn fragend an. Bill erhob sich. Er steckte sich eine Zigarette an. „Ich glaube zu wissen, wem die Flinte gehört.“
    Er trat ans Telefon und wählte eine Nummer. Er mußte ziemlich lange warten, bis sich jemand meldete. Immerhin war es inzwischen Mitternacht geworden.
    „Hallo, Mrs. Carson“, sagte er dann. „Bitte entschuldigen Sie die späte Störung. Ist Leslie schon aus New York zurück? Nein, noch nicht? Und wo ist Ihr Mann — ist er nach New York gereist, wie es seine Absicht war?“ Wir konnten nicht hören, was Mrs Carson erwiderte, aber Bills folgende Worte gaben uns wieder eine klare Übersicht
    über das Gespräch. „Ich finde, es ist ganz vernünftig, daß er hier geblieben ist. Leslie wird spätestens morgen früh in Drumola eintreffen, davon bin ich überzeugt. Würden Sie mich jetzt bitte mit Ihrem Gatten verbinden?“ Er legte eine Hand über die Sprechmuschel und blickte uns an. „Vornehme Familie“, sagte er. „Die beiden haben getrennte Schlafzimmer.“ Er zog die Hand weg und fragte: „Mr. Carson? Hier spricht Sheriff Poster. Ich muß eine wichtige Frage stellen. Sie haben doch unter anderem ein Benson-Special- Jagdgewehr — stimmt's?“ Wir sahen, wie Bill nickte und dann fragte: „Würden Sie bitte einmal nachsehen, ob es noch an seinem Platz ist? Warum ich das wissen will ? Das erkläre ich Ihnen später.“
    „Wie kommen Sie darauf, daß das Gewehr von Carson stammen könnte? fragte Bulwer, während Bill am Telefon wartete.
    „Ich war einmal mit ihm auf der Jagd. Er war ganz stolz auf die Flinte und zeigte sie überall herum. Ich bin nicht der einzige, dem bekannt ist, daß Carson eine Benson-Special hat!“
    Dann sahen wir wie ein grimmiges Leuchten über sein Gesicht zog. „Mr. Carson ist ziemlich aufgeregt“, meinte er. „Angeblich hat man ihm das Gewehr gestohlen!“
    „Gestohlen?“ fragte Bulwer ungläubig. Dann wurde sein Stimmfell hohnvoll. „Und das merkt er ausgerechnet jetzt?“
    „Hat er mehrere Jagdflinten wollte Ashley wissen.
    „Bestimmt“, sagte Bill. „Mr. Carson ist ein reicher Mann, und die Jagd gehört zu seinen Hobbys.“
    „Auch die Jagd auf Menschen, was?“ fragte Bulwer.
    „Langsam, langsam!“ warnte Bill ärgerlich. „Keine Fehlschlüsse, bitte! So schnell dürfen wir keinem die Morde anhängen.“
    „Und warum nicht?“ erkundigte sich Bulwer aufgeregt. „Es ist seine Flinte, nicht wahr?“
    „Was beweist das schon? Sie kann ihm gestohlen worden sein“, sagte Bill.
    „Warum hat er dann den Diebstahl nicht früher gemeldet?“ wollte Bulwer wissen.
    Bill rieb sich das Kinn. „Als Janet heute morgen davon sprach, daß sie den Mörder kennt, war er allerdings dabei“, murmelte er.
    „Na, sehen Sie! Er hat sich vor Janet gefürchtet, er wollte vermeiden, entlarvt zu werden!“ stieß Bulwer hervor.
    Bill zuckte die Schultern. „Und warum hätte er Joan und Judy töten sollen?“
    „Er ist ein Triebmörder!“ behauptete Bulwer.
    Bill schüttelte den Kopf. „So einfach können vor es uns nicht machen, Jack.
    „Aber wahrscheinlich ist es gar nicht komplizierter“, sagte Bulwer aufgeregt. „Mir fällt es wie Schuppen von den Augen! Er hat Leslie in New York selber angerufen — er wollte sie aus der Wohnung locken, um den Verführer seiner Tochter zu töten!“
    „Unsinn“, sagte Bill. „Woher hätte er wissen sollen, daß Leslie sich in New York befindet? Sie haben es doch selbst erlebt, wie wütend und verzweifelt er war, als er uns von Leslies Verschwinden berichtete.“
    „Nichts als Theater! Ein geschickter Trick, um im Vornhinein jeden Verdacht von sich abzulenken“, meinte Bulwer. „Tatsächlich hat er‘s ja geschafft, daß kein Mensch ihn verdächtigt. Und wahrscheinlich wären wir ihm nie auf die Schliche gekommen, wenn er sich nicht den Fehler mit der Flinte erlaubt hätte.“
    Bill wandte sich mir zu und blickte mich zweifelnd an. „Was sagst du dazu?“
    Ich zuckte die Schultern. „Natürlich wird es notwendig sein, Mr. Carsons Alibi sofort zu überprüfen.“
    „Genau das werde ich tun“, meinte Bill entschlossen. Dann fügte er zögernd hinzu: „Da fällt

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