Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht
komfortabel, aber für eine Nacht wird es ausreichen. Es ist unsere letzte Nacht in England, Violet. Morgen Abend werden wir schon auf dem Schiff sein.“
Ihr Herz klopfte unruhig und sie hoffte inständig, dieser Abend und diese Nacht auf Crofton Hall mochten so rasch wie möglich vorübergehen. Ihr gefiel dieses Gut nicht, es war düster und verwahrlost und die Wirtschafterin schien sich für die unumschränkte Hausherrin zu halten.
Das Essen, das Mrs. Fox persönlich servierte, war reichlich, jedoch mit wenig Liebe zubereitet und Violet vermisste Mrs. Waterbrook, die mit so viel Eifer darauf bedacht war, die Vorlieben und Wünsche ihrer Herrschaft zu erraten. Nur der Wein, den Marlow selbst aus dem Keller geholt hatte, war hervorragend.
„Hör zu, Violet“, sagte er, nachdem sie eine Weile schweigsam gegessen hatten. „Wir werden uns auf dem Kontinent als Mr. und Mrs. Marlow ausgeben. Es ist einfacher und erspart uns Probleme.“
„Natürlich.“
Was konnte sie Anderes erwarten? Sie liebte ihn, hatte sich ihm hingegeben – es war niemals von Ehe die Rede gewesen und sie konnte auch nicht darauf hoffen.
„Lass uns zu Bett gehen“, schlug er vor. „Morgen haben wir eine weite Reise vor uns.“
Das Schlafzimmer war mit unförmigen, altertümlichen Möbeln vollgestellt und schien monatelang nicht mehr gelüftet worden zu sein. Die Wand gegenüber der Tür wurde von einem breiten Himmelbett mit dunkelblauen Vorhängen eingenommen, das vermutlich noch aus dem vergangenen Jahrhundert stammte, denn es wirkte ungemein wuchtig und einschüchternd. Das einzig Angenehme in diesem Raum war der hübsche, braune Kamin, in dem die Wirtschafterin freundlicherweise ein Feuer entzündet hatte.
„Es gefällt dir nicht besonders, oder?“, meinte Nicholas grinsend. „Mir auch nicht. Aber wir werden es uns schon gemütlich machen.“
Er riss die Bettdecke herunter und breitete sie vor dem Kamin auf dem Boden aus, dazu warf er die Kissen und einige Wolldecken, die man ihnen wegen der kühlen Jahreszeit zurechtgelegt hatte.
„Darf ich bitten, Mrs. Marlow?“, sagte er dann mit einladender Geste und wies auf das improvisierte Lager.
Violet verbarg ihr Unbehagen – es gefiel ihr nicht, Mrs. Marlow genannt zu werden, denn es erinnerte sie an Clarissa.
„Was soll das sein“, meinte sie lächelnd und schüttelte den Kopf über das Chaos, das er am Fußboden angerichtet hatte.
„Unser Nest für diese Nacht, meine süße Violet“
Er fasste sie am Arm und zog sie auf die Decke, kniete vor ihr nieder und hob ihren Rock an. Ganz sacht spürte sie seine Hände an ihren Fesseln, er streichelte sie behutsam, ließ die Finger über ihre Knöchel spielen, glitt hinauf zu ihren Waden, dass sie zu zittern begann.
Er umfasste ihren schmalen Knöchel und zog ihr mit einer langsamen Bewegung den Schuh vom Fuß, warf ihn beiseite und machte sich daran, auch den anderen Fuß zu entblößen. Sie hatte hübsche Füße mit regelmäßigen Zehen und rosigen Nägeln, und als er mit dem Zeigefinger über ihren Rist strich, erregte es sie so sehr, dass sie die Zehen zusammenzog.
Während er sich jetzt langsam aufrichtete, glitten seine Hände an ihrem Körper entlang, er fühlte ihre weich geschwungenen Hüften unter dem Rock, die schmale Taille, die Form ihrer Brüste die von ihrer Korsage nach oben gepresst wurden.
„Du wirst heute etwas lernen, das du wissen solltest“, murmelte er. „Aber dazu muss ich ein wenig mehr von dir sehen.“
Violet spürte längst, wie alles um sie herum versank und jede seiner Berührungen eine Welle heißen Verlangens in ihr auslöste. Wie war es möglich, dass er sie so beherrschte? Dass dieser glühende Strom von ihren Füßen bis hinauf zwischen ihre Beine schoss, wenn er nur leise ihre Fesseln streichelte? Dass sie vor Sehnsucht erzitterte, wenn sein Finger sacht über ihren nackten Fuß glitt?
Als er aufgerichtet vor ihr stand, griff er mit einer Hand in ihr dichtes Haar, bog ihren Kopf zurück und suchte mit heißen Lippen ihren Mund. Spielerisch tupfte er Küsse über ihre Wangen, ihre Stirn, folgte mit der Zunge der gebogenen Linie ihrer Augenbrauen, fasste ihre Wimpern mit den Lippen, um daran zu zupfen. Dann, plötzlich und unerwartet, umfasste er ihren Körper mit den Armen, riss sie fest an sich, und seine Zunge drang so leidenschaftlich in ihren Mund hinein, dass ihr fast der Atem stillstand.
Während er sie küsste, war seine rechte Hand unablässig damit beschäftigt, ihre Kleidung
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