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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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an, kaum dass er zur Tür herein war.
    Erst als er ihre betroffene Miene bemerkte, beruhigte er sich und nahm sie in die Arme. Violet schmiegte sich erleichtert an ihn und spürte, dass sein Körper von dem raschen Ritt durch die eisige Nacht völlig ausgekühlt war.
    „Du bist warm wie ein Öfchen“, murmelte er und küsste sie zärtlich auf den Mund.
    „Und du bist kalt bis an die Nasenspitze“, gab sie lachend zurück. „Halt mich fest, ich wärme dich.“
    Er tat es, doch sie spürte seine Unruhe an den hastigen Bewegungen, mit denen er ihren Rücken streichelte.
    „Es wäre wirklich besser, wenn du meine Wünsche berücksichtigen würdest“, sagte er in eindringlichem Ton. „Wenigstens solange wir noch in England sind.“
    Sie begriff nicht, was diese Dinge miteinander zu tun hatten.
    „Es ist stickig im Schlafzimmer“, verteidigte sie sich. „Und mir war unheimlich dort. Stell dir vor, es ist plötzlich ein Bild von der Wand gefallen, ich habe mich ziemlich erschrocken.“
    Er reagierte heftig auf diese Nachricht.
    „Ein Bild? Einfach so? War es ein großes Bild? Hast du dich verletzt?“
    Er schob sie von sich weg, um sie genauer betrachten zu können und sie musste über seinen besorgten Blick lächeln.
    „Aber nein. Es war eine gerahmte Fotografie. Leider sind Glas und Rahmen bei dem Absturz zerbrochen. Aber dennoch war es ein sehr aufschlussreiches Foto, Nicholas.“
    Er seufzte, halb erleichtert, halb resigniert und zog sie auf das Sofa. Man würde sich in dieser Nacht sicher nicht mehr zu Bett legen, dazu waren die Umstände zu unsicher. In wenigen Stunden würde man aufbrechen, um England endlich hinter sich zu lassen.
    „Ein Foto von Clarissa, was?“, riet er. „Es hängen einige davon hier herum, und Mrs. Fox hegt und pflegt sie, als sei es ihre eigene Familie.“
    „Ein Foto von Clarissa und ihrem Bruder John. Kanntest du ihn?“
    „Nein. Er ging nach Indien, bevor ich Clarissa kennenlernte. Kurz nach unserer Hochzeit kam die Nachricht, dass er mit seiner Truppe nach Ägypten kommandiert worden war, um dort gegen den Aufstand unter Pascha Urabi zu kämpfen. Dort ist er als Held gefallen – zumindest wurde es so in den Zeitungen vermeldet.“
    „War Clarissa sehr bestürzt über seinen Tod?“
    Er stieß tief die Luft aus und nahm eine Wolldecke vom Boden auf, um sie beide damit zuzudecken. „Natürlich war sie sehr verzweifelt, als die Nachricht eintraf. Aber sie hat mit mir niemals über ihren Kummer sprechen wollen. Wenn sie um ihren Bruder getrauert hat, dann hat sie es still für sich getan.“
    Violet schwieg eine Weile und versuchte sich vorzustellen, was damals in Clarissa vorgegangen sein musste. Ihr Herz krampfte sich vor Mitleid zusammen.
    „Diesen Anhänger, den du Maggy gegeben hast“, begann sie vorsichtig. „Hast du ihn dir jemals genau angesehen?“
    Er verzog das Gesicht und begriff nichts.
    „Was für einen Anhänger hätte ich Maggy gegeben?“
    Wollte er es nicht mehr wahrhaben, dass er von ihr verlangt hatte, Clarissas Schmuck zu tragen?
    „Bevor wir in die Oper fuhren, hat Maggy mir einen Anhänger gebracht, den du ihr angeblich zurechtgelegt hättest. Ein tropfenförmig geschliffener Rubin in Gold gefasst. Ehrlich gesagt, ich war ziemlich empört darüber und hätte diesen Schmuck um nichts in der Welt angelegt.“
    Er starrte sie mit verblüfftem Gesichtsausdruck an, dann schüttelte er den Kopf.
    „Ich schwöre dir, Violet, ich habe nichts damit zu tun. Was für eine absurde Idee! Es muss Maggy gewesen sein, die darauf kam. Sie liebte diesen Schmuck, wahrscheinlich hat sie ihn heimlich aus meinem Schreibtisch genommen, um ihn dir zu geben.“
    Das war seltsam genug. Leider würde nun keine Zeit mehr sein, Maggy zur Rede zu stellen.
    „Wie auch immer“, meinte Violet. „Es geht um die Ornamente auf der Goldfassung des Rubins. Wusstest du, dass es zierlich miteinander verschränkte Buchstaben sind, die einen Satz bilden?“
    Er stutzte und sein Gesicht nahm einen völlig anderen Ausdruck an. „Nein, das wusste ich nicht. Ich weiß nur, dass Clarissa sehr an diesem Schmuck hing und ihn tagein tagaus um den Hals trug. Ich hatte insgeheim schon vermutet, dass er ein Geschenk ihres …“
    „Es war ihr Bruder, der ihr diesen Anhänger geschenkt hat, Nicholas. Mrs. Fox hat es mir erzählt.“
    „Ach so“, sagte er und der gespannte Ausdruck in seinen Zügen verging. „Nun, sie hat es mir niemals gesagt.“
    „Sie hat dir auch andere Dinge niemals

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