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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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schimpfte Forch. „Ich hätte die Kerle rausgeworfen, aber mein Nachfolger ist leider viel zu geduldig mit diesem Pack. Besser wir laufen ihnen nicht in die Arme, sonst haben wir sie im Nu am Hals.“
    Violet blieb entsetzt stehen und ließ das Taschentuch, das Forch ihr geliehen hatte, sinken.
    „Sie werden doch nicht über Nicholas schreiben?“
    „Ich fürchte, sie werden schon in der Cullum Street ausgiebig herumgefragt haben. Das Hausmädchen wird gewiss geplaudert haben, wenn nicht freiwillig, dann für ein gutes Trinkgeld.“
    „Aber das bedeutet das Ende seiner beruflichen Laufbahn!“
    Forch fasste sie am Arm und zog sie in das kleine Vorzimmer hinein, in dem sie auch vorhin schon eine Weile gewartet hatte.
    „Nicholas’ berufliche Laufbahn ist momentan das geringste Problem, Miss Violet“, meinte er mit einem Anflug von Heiterkeit. „Wenn ich ihn aus dieser Geschichte herausgeboxt habe, wird er London sowieso für eine Weile verlassen müssen.“
    Sie setzte sich und fand ihre Teetasse auf dem kleinen Tischlein vor, der Tee war zwar kalt, aber sie trank dennoch ein wenig davon. Er war sehr süß, die junge Angestellte hatte es gut mit ihr gemeint.
    „Glauben Sie, dass es Ihnen gelingen wird, seine Unschuld zu beweisen?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Er zog sich einen Stuhl herbei und setzte sich ihr gegenüber. Seine klugen, blauen Augen musterten sie eindringlich und ihr wurde plötzlich klar, dass er in seinem jahrzehntelangem Dienst bei Scotland Yard gelernt hatte, Menschen sehr genau einzuschätzen.
    „Sie machen sich immer noch Sorgen um Nicholas?“, fragte er und zog die buschigen Augenbrauen in die Höhe. „Auch jetzt noch, nachdem Sie wissen, was er mit Ihnen vorhatte?“
    Sie senkte den Blick auf das zerknüllte Taschentuch in ihren Händen.
    „Sie wussten es, nicht wahr?“
    „Ich habe es erst bei unserem Gespräch heute früh begriffen“, gestand er. „Es war ein Schock – ich habe nicht geglaubt, dass Nicholas zu so etwas fähig ist. Wenn Sie meine Tochter wären, Miss Burke – ich würde Ihnen raten, ihre Beziehung zu Nicholas zu überdenken.“
    „Ich liebe ihn“, sagte sie leise. „Und ich weiß, dass er es schwer bereut.“
    Er nickte und fuhr sich mit der Hand über seinen Schnauzbart, um seine Rührung zu verbergen.
    „Es ist doch eine verteufelte Sache mit manchen Frauen“, scherzte er. „Wenn sie lieben, dann hängen Sie an diesem Kerl, auch wenn er einen kapitalen Bock schießt. Dann ist es also aus mit meiner Hoffnung, Sie eines Tages an Nicholas’ statt zum Traualtar zu führen?“
    Sie wurde rot und musste bei seiner verschmitzten Miene trotz aller Sorgen lächeln.
    „Wie können Sie jetzt von solchen Dingen sprechen, Mr. Forch“, wehrte sie verlegen ab. „Wir haben jetzt ganz andere Sorgen.“
    „Nun“, meinte er und seine Miene wurde wieder ernst. „Ich denke, man wird Nicholas diesen Mord nur schwer anhängen können. Dafür wird meine Aussage sorgen. Und eine Verbindung zu den anderen Morden wird es nicht geben. Grace Dolloby passte nicht in das Schema des Mörders von Whitechapel. Trotzdem werde ich meinen ganzen Einfluss aufbieten müssen, um Nicholas freizubekommen. Wenn nötig werde ich sogar für ihn bürgen und …“
    Er wurde unterbrochen, denn die junge Angestellte kehrte zurück, um ihm mitzuteilen, dass man Mr. Forch zu sprechen wünsche. Forch erhob sich rasch, nickte Violet flüchtig zu und verschwand.
    „Ich bringe Ihnen einen heißen Tee und ein Sandwich“, sagte die junge Angestellte zu Violet. „Sie werden’s brauchen, Miss Burke.“
    „Danke, aber im Moment …“
    „Doch doch. Sie werden gleich verhört werden und das kann dauern. Glauben Sie mir, ich habe da so meine Erfahrungen. Wäre nicht gut, wenn Sie mittendrin umkippen.“
    „Man wird mich verhören? Ja natürlich, ich stehe gern zur Verfügung.“
    Die junge Angestellte sah sie mit einer Mischung aus Verachtung und Mitleid an.
    „Denken Sie ja nicht daran, diesen Kerl auch noch zu schützen, Miss. Er ist es nicht wert.“
    „Ich glaube nicht, dass Sie sich in diesem Punkt ein Urteil erlauben können, Miss“, gab Violet ärgerlich zurück.
    Die Frau zuckte die Schultern und wollte hinausgehen, an der Tür wäre sie jedoch fast mit Forch zusammengestoßen, der mit hastigen Schritten in den Raum preschte. Sein Gesicht war rot vor Aufregung.
    „Miss Burke ist im Augenblick nicht vernehmungsfähig“, sagte er laut zu der Angestellten. „Ich werde sie jetzt zu einem

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